Wenn es um die Geldanlage geht, setzen immer weniger junge, gut ausgebildete Deutsche auf den Rat von Experten. Das ergibt eine Studie des Deutschen Instituts für Portfolio-Strategien an der FOM Hochschule unter 651 Young Professionals. Demnach gaben 60 Prozent der Befragten an, selbstständig zu entscheiden, in welche Finanzprodukte sie investieren. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es lediglich 49 Prozent. Dass die Zahl der Selbstentscheider so deutlich gestiegen ist, erklärt sich der Leiter der Studie Prof. Dr. Julius Reiter mit einem sinkenden Vertrauen zu Bankberatern und unabhängigen Finanzberatern. „Vor dem Hintergrund, dass die Komplexität der Finanzprodukte in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat, ist die hohe Quote der Selbstentscheider ein klares Zeichen dafür, dass junge Verbraucher weder den Beratern ihrer Hausbank noch unabhängigen Honorarberatern vertrauen“, sagt Reiter.

Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen darauf, wo die jungen Vermögenden ihre Finanzprodukte kaufen. So gaben zwei Drittel der Befragten an, Finanzprodukte über das Internet zu erwerben. Nur 37 Prozent kaufen (auch) bei ihrer Hausbank. „Der Trend zum Online-Banking nimmt zu. Dagegen verliert das flächendeckende Filialnetz zunehmend an Bedeutung. Kunden möchten Finanzgeschäfte per Computer, Tablet, Handy und im persönlichen Gespräch abwickeln“, kommentiert Reiter den Online-Trend. Die Studie zeigt außerdem: 43 Prozent der Befragten sind nicht bereit, zusätzliches Geld in Form eines Honorars für den Finanzberater zu zahlen, wie es etwa bei Rechtsanwälten und Steuerberatern üblich ist. „Online-Dienste wie FondsDISCOUNT.de sind gerade deshalb so beliebt, weil Kunden Zeit und Kosten sparen können, aber dennoch nicht auf den persönlichen Kontakt zum Vermittler verzichten müssen“, ist auch Stefan Gips, Kundenbetreuer bei FondsDISCOUNT.de, überzeugt.

Interesse an Kapitalmarktprodukten steigt

Neben der Frage, wo die jungen Vermögenden ihre Finanzprodukte kaufen, interessierte die Macher der Studie auch, welche Formen der Geldanlage von den Befragten bevorzugt werden. Das Ergebnis: Je höher die Befragten ihre eigene Expertise in Sachen Geldanlage einschätzen, desto stärker investieren sie in Kapitalmarktprodukte wie Aktien, Investmentfonds oder Sachwertbeteiligungen. Befragte mit einem schlechten Finanzverständnis nutzen zu 65 Prozent ein Sparbuch und investieren zu 55 Prozent in Tagesgeld zur Vermögensbildung. Nur 25 Prozent der Befragten mit schlechtem Finanzverständnis kaufen Aktien und lediglich 20 Prozent Fonds. Hingegen investieren 64 Prozent der Befragten mit gutem Finanzverständnis in Aktien, 45 Prozent in Fonds und 26 Prozent in ETFs. Zudem haben die Befragten mit gutem Finanzverständnis mit 23 Prozent den größten Anteil an Immobilienvermögen. „In der aktuellen Niedrigzinsphase ist es für Privatanleger sehr schwierig, ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Das Geld auf dem Sparbuch zu häufen, ist dabei eine denkbar schlechte Entscheidung. Anleger, die sich für Finanzthemen interessieren, haben das verstanden“, sagt Stefan Gips. „Bei ihnen setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass es wichtig ist, mit einem Teil des Portfolios mehr zu wagen und so die Renditechancen zu steigern.“