Möglichst wenig arbeiten und möglichst viel verdienen – so beschreibt André Kostolany seine Philosophie über das kapitalistische System in dem Klassiker „Das ist die Börse“, den er vor knapp 55 Jahren geschrieben hat. In dem Buch erzählt er von den Anfängen der Börse und ruft entscheidende Ereignisse in Erinnerung, die sich auf dem Parkett abgespielt haben. Er schreibt über die Booms und die Crashs der Börse; so etwa über die Spekulationen mit den amerikanischen Eisenbahnen im 19. Jahrhundert, die unzählige Milliardäre hervorgebracht haben, den Goldkrach 1869 in der Wall Street und natürlich den Black Thursday, den folgenreichsten Börsencrash der Geschichte.

Das Besondere an Kostolanys Beschreibungen: Immer wieder lässt er persönliche Erlebnisse mit einfließen und berichtet von seinem Weg zum Spekulanten, der zunächst auf fallende Kurse wettete und später auf globale Trends – und das größtenteils erfolgreich. Doch er schreibt keineswegs nur über seine Erfolge; auch seinen Fehlgriffen räumt er Platz ein. Denn aus diesen hat er stets viel gelernt. Und auch die Leser erfahren dadurch auf unterhaltsame Weise viel Wissenswertes.

Für Kostolany ist die Spekulation eine Kunst, zuweilen eine Wissenschaft. Bis ins hohe Alter drängte es ihn, seine Ansichten zum Lauf der globalen Märkte zu äußern. Noch 1999, im Jahr seines Todes, warnte der Großmeister der Börsenspekulation vor dem Herdentrieb der Anleger, die blind auf Internet-Aktien setzten und die Kurse in schwindelerregende Höhen trieben. Für ihn stand fest: „Es wird ein Blutbad geben!“ Wie richtig er mit dieser Prophezeiung lag, hat Kostolany selbst nicht mehr erlebt. Als die Dotcom-Blase im März 2000 platze, war Kostolany bereits verstorben.

Titel: Das ist die Börse
Autor: André Kostolany
Verlag: Börsenbuchverlag, Kulmbach
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783864702372
Seitenzahl: 208
Erscheinungsjahr: 2014
Preis: 19,99 Euro