Für die traditionellen Großbanken sind es schwere Zeiten: Sie haben nicht nur mit innovativen Wettbewerbern zu kämpfen, sondern leiden auch unter einem herben Imageverlust und einer anhaltenden Vertrauenskrise. Kein Wunder, dass sich immer mehr Anleger nach Alternativen umschauen. Dass dieser Trend nicht auf Deutschland beschränkt ist, sondern ein internationales Phänomen, belegt eine Umfrage der Markenberatung Prophet. Für die Studie zum Thema „Wozu brauchen wir noch Banken?“ wurden jeweils 1.000 Bürger in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den USA befragt.

Eine der Kernaussagen: Banken seien nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht und handelten kaum im Sinne ihrer Kunden. Das meinen etwa drei Viertel der Befragten. Sie können sich etablierte Unternehmen oder Marken sehr gut als Alternative für ihre täglichen Bankgeschäfte vorstellen. In Deutschland stehen vor allem die kostspieligen Bankfilialen in der Kritik der Kunden. „Ich benötige keine teure Filiale mehr. Ich wickele fast alle meine Bankgeschäfte online ab“, meinen rund 71 Prozent der Bundesbürger. Auch hinsichtlich echter Innovationen stehen die deutschen Befragten den klassischen Häusern skeptisch gegenüber. Die nützlichsten Neuerungen kämen eher von anderen (Internet-)Unternehmen.

Online-Dienste auf der Überholspur

Die Ergebnisse der Studie belegen einen Trend, den auch Thomas Soltau und seine Kollegen in der täglichen Praxis bemerken. Soltau ist Vorstand der wallstreet:online capital AG und Leiter des Vertriebsteams von FondsDISCOUNT.de. „Der Online-Boom ist alles andere als eine vorübergehende Zeiterscheinung. Schon heute tätigen viele ihre Finanzgeschäfte ausschließlich übers Internet.“ Das spare nicht nur Zeit, sondern vor allem auch Kosten. Auf einen persönlichen Ansprechpartner müssten die Kunden dabei trotzdem nicht verzichten. Der einzige Unterschied: Der Kontakt findet über Telefon und nicht vor Ort statt. Ein weiteres Plus des Online-Vermittlers ist die enorme Auswahl an Produkten und Dienstleistungen. „Bei uns können die Kunden nicht nur zwischen fünf verschiedenen Depotbanken wählen. Wir bieten auch über 10.000 Investmentfonds sowie alle gängigen Sachwertbeteiligungen mit bis zu 100 Prozent Rabatt auf den Ausgabeaufschlag an.“ Ein solches Angebot könne einfach keine der klassischen Großbanken bieten.