Schrank ausmisten, Keller aufräumen und einmal richtig durchwischen – der Jahresbeginn wird gern zum Entrümpeln und Aufräumen genutzt. Was für den Haushalt gilt, ist auch für das Depot sinnvoll. In den ersten Wochen des neuen Jahres erhalten die Anleger die Jahresdepotauszüge von Banken und Fondsgesellschaften. Die ideale Zeit, um das Portfolio einmal zu durchleuchten und auf Vordermann zu bringen. Doch nach welchen Kriterien sollten Anleger dabei vorgehen? Ein Überblick.

Geldanlageziele und Anlagestrategie festsetzen

Als erstes sollten sich Anleger über ihre Lebensplanung für das kommende Jahr Gedanken machen: Steht eine größere Urlaubsreise an, die finanziert werden will? Soll das Haus renoviert werden? Ist Nachwuchs im Anmarsch? All dies sollte bei der Anlagestrategie bedacht und das Rendite-Risiko-Profil entsprechend angepasst werden. Folgt man dem Deutschen Fondsverband, geht das am besten, indem Sparer zunächst festlegen, wie sie ihr Geld auf unterschiedliche Assets aufteilen möchten. Für viele eigne sich dabei der klassische Dreiklang: Ein Drittel Anleihen, ein Drittel Immobilien und ein Drittel Aktien. Je jünger und risikofreudiger die Anleger seien, desto höher könne der Anteil chancenorientierter Aktienanlagen sein.

Schlechte Fonds ausmisten

Wer viele Fonds im Depot hat, kann schnell den Überblick verlieren. Ein regelmäßiges Ausmisten kann daher nicht schaden, denn auch bei Fonds gilt: Qualität geht vor Quantität. Doch wie lassen sich die Verkaufskandidaten am besten finden? Das wohl entscheidende Kriterium stellt eine schlechte Wertentwicklung dar. Dabei sollten zwei wesentliche Aspekte beachtet werden: „Erstens ist die Wahl der richtigen Benchmark wichtig, denn in der Regel kann jeder Fonds an mehreren, teils stark voneinander abweichenden Vergleichsindizes gemessen werden“, erklärt Stefan Gips, Kundenbetreuer bei FondsDISCOUNT.de. Am einfachsten sei es daher, als Messlatte die durchschnittliche Performance aller Fonds in derselben Kategorie heranzuziehen. Der zweite wichtige Aspekt ist laut Gips die Wahl des Zeitraums: „Ist der betrachtete Zeitraum zu lang, können daraus leicht falsche Schlüsse gezogen werden.“ Das gelte insbesondere, wenn sich z. B. die Anlagestrategie geändert oder das Fondsmanagement gewechselt habe. „Möglicherweise hat der Fonds in früheren Jahren eine glänzende Performance gezeigt, liegt nun aber seit geraumer Zeit weit unterhalb der Benchmark.“ Doch auch ein zu kurz gewählter Zeitraum könne täuschen. Sinnvoll sei es daher, die Fondsperformance über einen Zeitraum von einem Jahr sowie von drei und fünf Jahren mit der Benchmark zu vergleichen. Liegt der Fonds deutlich hinter dem Vergleichsindex, sollten Anleger über einen Verkauf nachdenken.

Streuen, streuen, streuen

Man kann es nicht oft genug sagen: Das A und O der Geldanlage lautet „Diversifizierung“. Am einfachsten geht das über Fonds – und zwar schon mit vergleichsweise kleinen Summen. Wer beispielsweise auf den klassischen Dreiklang aus Aktien, Anleihen und Immobilien setzen möchte, muss dafür keine Eigentumswohnung kaufen und auch nicht im großen Stil in Einzelwerte investieren. Sparer können ihr Geld auch zu jeweils einem Teil in Aktienfonds, in Rentenfonds und in offene Immobilienfonds anlegen. Zudem können Mischfonds sinnvoll sein, denn über sie lässt sich das Ersparte mit nur einem Investment über viele unterschiedliche Assets streuen. Aber aufgepasst: Auch hier gilt es, die richtige Mischung zu beachten und die Fonds so zu kombinieren, dass sie unterschiedliche Anlageschwerpunkte und -strategien aufweisen. So kann die Korrelation möglichst gering gehalten und das Depot gegenüber Marktschwankungen abgesichert werden.