FondsDISCOUNT.de: Mit Ihrer Beteiligungsfinanzierung „Investorengeld“ bieten Sie privaten Anlegern die Chance, an den Ertragspotenzialen deutschsprachiger Mittelständler zu partizipieren. Wie kam es zu dieser Idee?
Ute Schulzki: Die Finanzierungslandschaft hat sich – spätestens – seit der Finanzkrise 2007 rapide gewandelt. Das Finanzierungsvolumen der Banken im Bereich der Unternehmensfinanzierungen hat sich um ca. 40 Prozent reduziert. Diese gewaltige Lücke in der Mittelstandsfinanzierung muss natürlich gefüllt werden. Dies ist und wird die Aufgabe, wie in anderen Ländern schon lange üblich, von Beteiligungsgesellschaften. Weiterhin ist und muss – im Gegensatz zu früher – der Mittelständler bereit sein, sein Unternehmen durch Investorengelder zu finanzieren. Gleichzeitig ist abzusehen, dass sich die Banken aus diesem Segment der Finanzierung, auch aufgrund des eigenen Liquiditätsmangels, langfristig zurückziehen. Wenn man alle Aspekte zusammen betrachtet, dann ergibt das eine hervorragende Zukunftsprognose für die Anlageklasse Unternehmensfinanzierungen und somit auch für die Investorengeld D.A.CH. GmbH.

Welche Art von Unternehmen haben Sie dabei im Fokus?
Unternehmen, die zum einen in der Vergangenheit bewiesen haben, dass ihr Business gut funktioniert, die allerdings durch das Raster geschäftspolitischer Entscheidungen der Banken gefallen sind und nun keine Finanzierungen mehr erhalten. Oder Unternehmen, die traditionell eine Eigenkapitalschwäche haben, die in der Vergangenheit meist unproblematisch waren, nun allerdings durch die verschärften Ratings nach Basel II oder/und III durchfallen. Grundsätzlich sind wir aber – bis auf einige Ausnahmen – offen für jedes Unternehmen, welches unsere Konditionen erfüllen kann. Dies hat für uns den Vorteil, dass Konjunkturrisiken bei einseitigem Branchenfokus vermieden werden und wir keinen Investitionsstau haben.

Der Erfolg Ihres Konzepts hängt im Wesentlichen von der Auswahl erfolgsversprechender Zielunternehmen ab. Nach welchen Kriterien stellen Sie Ihr Portfolio zusammen, welche Prüfkriterien wenden Sie an?

Lassen Sie mich an dieser Stelle mit einem Irrglauben aufräumen, der in folgende Richtung geht: „Es gibt im Markt immer wieder die Personen mit der angeblichen goldenen Nase, dem guten Bauchgefühl, der jahrelangen Erfahrung ... und trotzdem hat es nicht funktioniert und die Ausfallraten bei den Beteiligungen wurden immer größer.“ Da uns das Thema Sicherheit sehr am Herzen liegt, gehen wir hier einen anderen Weg: Wir haben ein mehrstufiges System und Ratingverfahren, was sowohl menschliche Einschätzungen berücksichtigt, als auch quantitative und qualitative Faktoren auf der reinen Sach- und Faktenebene. In der Vorauswahl wird nach Sach - und Faktenebene entschieden und auf mögliche Klumpenrisiken untersucht. Sollte dies Bestand haben, dann erfolgt der persönliche Kontakt in Form eines Telefonats bzw. eines persönlichen Gesprächs. Auch hier wird schon geprüft ob das Unternehmen Potential und Substanz hat. Danach erfolgt eine weitere Risikoprüfung mit einem erneuten Fragenkatalog zur Abarbeitung. Hat das Unternehmen bis hierhin überzeugt, dann erfolgt der sogenannte Unternehmer-Pitch. Hier muss sich das Management Fragen stellen, die durchaus auch mal unbequem sein können. Bei Erfolg stellen wir einen Letter of Intent aus und das Unternehmen unterzieht sich einer umfangreichen Due Diligence durch unsere externen Partner. Diese aufwendige Prüfung versetzt uns überhaupt erst in die Lage das Investment richtig einschätzen zu können.
Letztendlich werden dann diese Expertise und die gesamte Aktenlage dem Genehmigungsausschuss zur Entscheidung vorgelegt. Diese gesamte Prüfprozedur am Anfang und weiter während der Beteiligungsdauer ist nach unserer Meinung absolut notwendig, um die Ausfallrisiken auf ein Minimum zu reduzieren. Beteiligungsgesellschaften die ausschließlich auf die Unterlagen der Unternehmen setzen und nach dem Bauchgefühl oder der langjährigen Erfahrung urteilen, handeln nach unserer Meinung sehr fahrlässig.

Unternehmensfinanzierungen in Form von Private-Equity- oder Venture-Capital-Beteiligungen sind ja schon seit längerem gefragt. Aktuell im Trend liegen Crowdfunding-Projekte. Was unterscheidet Investorengeld von solchen Konzepten?
Private Equity hat meist andere Interessen, hier liegt der Fokus auf Unternehmenswertsteigerung um jeden Preis und schnelle Veräußerung über den Exit. Das funktioniert nur leider nicht sehr oft. Die Vergangenheitszahlen beweisen das recht stark. Venture Capital dagegen ist meist innerhalb der Gründerszene zu finden. Dies ist mehr eine Ideenfinanzierung und in ca. 70 Prozent aller Vorhaben scheiterte die Umsetzung. Nach unserer Meinung wird hier sehr viel Geld verbrannt. Wer hier sein Geld anlegt, dürfte spekulativ orientiert sein und hofft auf den großen Treffer. Auch hier zeigt die Erfahrung, dass man viele Anläufe benötigt um irgendwann einen Treffer zu landen.

Bei Crowdfunding und dem Crowdinvesting unterscheidet man recht einfach. Crowdfunding wird mehr als Spende für ein Unternehmen betrachtet, meist ist das Geld auf Anlegerseite schon abgeschrieben. Crowdinvesting muss den Beweis noch erbringen, sich als ernsthafte Kapitalbeschaffung zu etablieren. Die bisherigen Erfolge sind gemessen am Markt mehr als bescheiden. Der europäische Markt ist halt anders als der amerikanische. Weiterhin hat der Anleger hier den Nachteil, dass er sich durchaus von innovativen Ideen blenden lässt, das Investment aber meist nicht umgesetzt werden kann. Weiterhin wird hier nicht umfangreich geprüft, sondern ausschließlich die Daten des kapitalsuchenden Unternehmens aufgezeigt. Die Erfahrung zeigt, dass die Darstellung und die Fakten meist zu positiv motiviert aufgelistet werden. Das Ausfallrisiko muss bei solchen Investments schon als sehr hoch bewertet werden. Mittlerweile gibt es auch schon die ersten Insolvenzen in diesem Bereich.

In Ihren Worten: Welche Vorteile bieten Sie Privatanlegern mit Ihrer Festzinsanlage?
Wir bieten eine moderne Kapitalanlage mit attraktiven Konditionen und einer exzellenten Zukunftsprognose. Weiterhin beteiligen wir die Anleger stark an dem Erfolg der Investorengeld D.A.CH GmbH. Man könnte sogar sagen, wir bieten das Produkt mit den geringsten Emissionskosten am Markt. Unsere Anleger profitieren nicht nur von äußerst attraktiven Konditionen, sondern sorgen – möglicherweise über Umwege – auch für den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region.

Ihr Produkt ging erst vor wenigen Tagen in den Vertrieb. Wann rechnen Sie mit ersten Anfragen seitens interessierter Unternehmen und welche Schritte stehen aktuell an?
Wir haben schon vor rund fünf Monaten mit der Auswahl von geeigneten Kandidaten begonnen und umfangreiche Prüfungen vorgenommen. Zwei Unternehmen befinden sich bereits im engeren Fokus. Insgesamt stellen wir fest: Es herrscht eine starke Nachfrage nach Unternehmensfinanzierungen. Die Investorengeld D.A.CH GmbH bekommt zurzeit etwa 35 Anfragen pro Monat. Jetzt gilt es, die nach unseren Kriterien besten Unternehmen herauszufiltern. Somit kann man klar erkennen, dass diese Art der Unternehmensfinanzierung nicht mehr aus der D.A.CH-Region, also Deutschland, Österreich und der Schweiz, wegzudenken ist. Nach unserer Meinung bietet sich eine gute Win-Win Situation sowohl für die Unternehmen als auch für Anleger, die zu attraktiven Konditionen sinnvoll investieren möchten.

Frau Schulzki, wir bedanken uns für dieses Gespräch!