Wer in einen Fonds investieren möchte, hat die Qual der Wahl: Über 4.000 verschiedene Investmentfonds stehen den Anlegern in Deutschland zur Verfügung. Zählt man die verschiedenen Anteilsklassen der einzelnen Fonds sowie diejenigen Produkte aus Österreich und der Schweiz hinzu, die zum Vertrieb in Deutschland zugelassen sind, steigt die Anzahl der Fonds noch einmal erheblich. Wie also den Fonds ausfindig machen, der am besten zu den eigenen Anlagezielen und -strategien passt? Einige grundlegende Aspekte sollten bei der Entscheidungsfindung unbedingt beachtet werden. Mit ihnen sei es nach Angaben des BVI möglich, die Spreu vom Weizen zu trennen und die Favoriten ausfindig zu machen.

Eins: Anlageschwerpunkt festlegen

Zuerst sollten sich Anleger laut BVI Gedanken über den Anlageschwerpunkt machen. Wichtig ist dabei unter anderem die Anlageregion: Möchte ich ausschließlich auf deutsche Werte setzen? Suche ich nach Fonds, die ihren Fokus auf US-Unternehmen legen? Oder möchte ich mich an einem risiko-, aber dafür auch chancenreicheren Schwellenländer-Investment beteiligen? Neben Regionen können Fonds außerdem nach Branchen oder Anlagestrategien ausgewählt werden. So kann die Auswahl beispielsweise auf Biotech-Fonds oder die aktuell besonders gefragten Dividendenfonds eingegrenzt werden. Zu beachten ist dabei: Wer erstmals einen Investmentfonds erwirbt, sollte möglichst breit streuende (idealerweise weltweit anlegende Fonds) bevorzugen. Wer bereits mehrere Investmentfonds in seinem Portfolio hat, kann sich überlegen, gezielt in ein Segment zu investieren, das er noch für untergewichtet hält.

Tipp: Die beliebtesten Fonds aus der jeweiligen Kategorie finden Sie bei unseren Top-Sellern. Beispielhaft haben wir die aktuellen Kundenfavoriten aus dem Bereich „Aktienfonds Biotechnologie“ hier für Sie hinterlegt.

Zwei: historische Wertentwicklung prüfen

Jedem Anleger dürfte es bewusst sein: Eine gute Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für einen zukünftigen Erfolg. Dennoch sieht der BVI in der historischen Performance einen wichtigen Anhaltspunkt für die Qualität des Fondsmanagers: „Fonds, die über längere Zeit ihren Vergleichsindex schlagen konnten, haben gute Chancen, dies auch künftig zu schaffen“, argumentiert der Fondsverband. Mit unserem Chart-Vergleich können sich Anleger nicht nur die Performance eines bestimmten Fonds über verschiedene Zeiträume hinweg ansehen, sie können die Wertentwicklung auch mit anderen Fonds oder mit Benchmarks und Indizes vergleichen. Allerdings: Sparer sollten die Wertentwicklung der verschiedenen Fonds ausschließlich innerhalb einer Kategorie vergleichen. Zudem sollte der Zeitraum vorzugsweise eine Spanne von fünf bis zehn Jahren betrachtet werden. „Denn“, so der Fondsverband, „das Können eines Fondsmanagers zeigt sich erst im langfristigen Vergleich, idealerweise über einen ganzen Konjunkturzyklus.“

Beispiel: Chart-Vergleich der drei beliebtesten Fonds der Kategorie „Aktienfonds Deutschland“


Drei: Risiken minimieren

Je höher die Chancen, desto größer die Risiken. Diese Regel gilt grundsätzlich für alle Geldanlagen – und so auch für Investmentfonds. Deshalb sollten Anleger bei ihrer Fondswahl auch die sogenannte Volatilität als Entscheidungskriterium einbeziehen. Dabei handelt es sich um ein anerkanntes Risikomaß, das die Wertschwankung eines Fonds über einen bestimmten Zeitraum anzeigt. Der BVI rät deshalb dazu, bei gleicher Rendite den Fonds mit der geringeren Volatilität zu bevorzugen. Einen Risikochart, der die Volatilität mit der Wertentwicklung bestimmter Fonds ins Verhältnis setzt, haben wir hier am Beispiel von international investierenden Aktienfonds hinterlegt.

Neben der Volatilität kann auch der maximale Verlust in einer Anlageperiode als Risikomaß herangezogen werden. Dieser bezeichnet den stärksten Wertrückgang, den ein Fonds während eines bestimmten Zeitraums in den vergangenen Jahren verzeichnet hat, und liefert somit einen Anhaltspunkt dafür, mit welchen zeitweiligen Verlusten in Extremsituationen gerechnet werden kann.