Wie Carmignac Gestion mitteilt, wurden Mitte November sogenannte Relative-Value- und Short-Only-Strategien hinzugefügt. Erstgenannter Ansatz soll die Wertdifferenzen zwischen verschiedenen Instrumenten wie zum Beispiel Aktien, Zinsinstrumenten, Kreditinstrumenten oder Devisen nutzen. Short-Only- bzw. Verkaufsstrategien sollen zum Einsatz kommen, wenn die Finanzinstrumente nach Auffassung des Fondsmanagements überbewertet sind. Zudem wurden die in Frage kommenden derivaten Instrumente erweitert. Diese können sich von nun an auch auf die Varianz und auf mehrere (nicht wie bislang nur einen) Basiswert beziehen. Der Begriff „Varianz“ bezeichnet eine Messgröße für die Schwankungsbreite des Kurses einer Finanzanlage.

Zusätzlich wurde beschlossen, so genannte Contingent Convertible-Anleihen bis zu einer Obergrenze von 15 Prozent des Nettovermögens als geeignete Finanzinstrumente für das Portfolio zuzulassen. Der Grund: Diese Titel bieten nach Auffassung des Managements aufgrund ihrer besonderen Struktur oftmals höhere Renditen als herkömmliche Anleihen – im Gegenzug steigt jedoch auch das Risiko. Die Emittenten solcher Papiere sind in der Regel Bankinstitute unter behördlicher Aufsicht. Contingent Convertible-Anleihen verbinden als hybride Anlageinstrumente die Eigenschaften von Anleihen und Aktien. Sie können bei Bedarf in Stammaktien umwandelt werden, dies gilt als Sicherheitsmerkmal. Für die Anleger entstünden durch diese Neuerungen keine Kostensteigerungen, teilt die Gesellschaft mit.

Der Mischfonds Carmignac Patrimoine (WKN: A0DPW0 ) ist bei Anlegern überaus beliebt und gilt als Flaggschiff-Produkt der französischen Investmentgesellschaft. Die attraktive Performance des bereits im Jahr 1989 aufgelegten Mischfonds trug zur weiteren Bekanntheit und Beliebtheit bei. Auch die ersten Monate in 2015 liefen gut, danach rutschte der von Edouard Carmignac gemanagte Publikumsliebling jedoch in eine Schwächephase (siehe Chartbild, Wertentwicklung der vergangenen fünf Jahre). Die Abwertung der chinesischen Währung und der Einbruch im S&P 500 führten etwa zur Jahreshälfte zu Verlusten. Die beschriebenen Neuerungen in der Anlagestrategie sollen nun dazu beitragen, wieder zur alten Stärke zurückzufinden.