FondsDISCOUNT.de: Sehr geehrter Herr Klein, Sie sind Leiter von Vertrieb und Marketing bei Neitzel & Cie. Das Unternehmen ist ein ausgewiesener Spezialist für das Angebot von „grünen“ Sachwerten. Neben Solaranlagen beinhaltet die aktuelle Beteiligung Zukunftsenergie Deutschland 4 auch Blockheizkraftwerke. Warum ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für Investments in umweltfreundliche Energietechnologien?

Alexander Klein: Ich denke, dass immer der richtige Zeitpunkt für grüne Investments ist. Nachhaltiges investieren bedeutet ökologisch wie ökonomisch die richtige Entscheidung zu treffen. Unsere Investitionstechnologien werden bereits über Jahrzehnte genutzt und haben seitdem ihre Sinnhaftigkeit und Renditestärke gezeigt. Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) stehen für langfristige, planbare Einnahmen. Blockheizkraftwerke stehen für die dezentrale und ökologisch perfekte Ergänzung der Erneuerbaren Energien in unserem Portfolio aus Energieerzeugungsanlagen und noch spürbar höheren Renditen.

Blockheizkraftwerke können Wind- und Solaranlagen optimal ergänzen und werden bereits seit sechs Jahren vom Bund gefördert. Warum kommen die Anlagen erst jetzt so langsam beim Mainstream als Investment an.


Die öffentliche Hand oder Industrieunternehmen nutzen die Technologie der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) schon deutlich länger. KWK-Anlagen sind über Jahrzehnte in der Nutzung und erfahren eine ständige Weiterentwicklung. Dänemark erzeugt heute ca. 50 Prozent des Strombedarfs mit KWK, die Niederlande und Finnland ca. 30 bis 50 Prozent. Im Baltikum werden ähnliche Anteile erreicht.

In Städten wie München, Potsdam, Mannheim oder auch Berlin werden schon heute 50 Prozent des Strombedarfs durch KWK erzeugt. Die Technik ist seit den 60er Jahren im Einsatz und etabliert. Ergänzend zum klassischen Erneuerbare-Energien-Markt findet diese Technik eine umfangreiche Verbreitung in Deutschland.

Da die Energiewende erst langsam voranschreitet, erkennt die Politik die Notwendigkeit, diese dezentrale Energieerzeugungstechnik weiter in den Fokus zu rücken. Mittelständische Unternehmen haben großes Interesse und die Aufgabe, ihre Energiebilanzen deutlich zu verbessern. All dies spricht für Blockheizkraftwerke.

Wir als Investoren sind glücklich, dass sich noch keine Großinvestoren, z.B. aus der Versicherungswirtschaft, auf diese Assetklasse stürzen. Wir sehen, dass in diesem Bereich attraktive Renditen in überschaubaren Zeiträumen erzielbar sind.

Das Team von Neitzel & Cie. besteht aus 11 Mitarbeitern, darunter Energieexperten, Ingenieure, Betriebswirte und Fachkräfte in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Administration. Was ist der spezifische Vorteil eines kleinen, überschaubaren Unternehmens im Vergleich zu großen Emissionshäusern?

Es ist das Geschäftsmodell von Neitzel & Cie. Wir sind kein Emissionshaus, sondern ein professioneller Sachwert-Manager. Zum einen sind wir nicht davon abhängig, dass unser Geschäftsmodell nur dann funktioniert, wenn wir eine bestimmte Summe an Eigenkapital von unseren Anlegern erhalten. Zum anderen hat bei uns im Haus der Betrieb von Energieerzeugungsanlagen Priorität und nicht der Vertrieb. Wir betreiben als Spezialisten in diesem Bereich Energieerzeugungsanlagen, hier ist unser Fokus.

Womit genau beschäftigt sich Neitzel & Cie. in ihrer operativen Tätigkeit der Energieanlagen?

Wir verantworten die gesamte Betriebsführung unserer Energieanlagen. 100 Prozent der kaufmännischen Betriebsführung liegt in unseren Händen und wird ausschließlich durch Mitarbeiter unseres Hauses erledigt. Die technische Betriebsführung, die Wartung und das Austauschen von Verschleißteilen übernehmen unsere technischen Betriebsführer und ein Fachmann vor Ort. Die gesamte Überwachung und Kontrolle liegt ausschließlich bei Neitzel & Cie. – das ist ein entscheidender Faktor für unsere bisher durchweg positive Leistungsbilanz. Die enge Zusammenarbeit mit unseren technischen Betriebsführern, besonders die laufende Kontrolle dieser, ist ausschlaggebend für unseren Erfolg.

Anders ausgedrückt: Der Stachel im Pelz der Techniker zu sein und diese zu optimalen Leistungen anzutreiben ist ein entscheidender Faktor, um die gute Performance unserer Vermögensanlagen zu erreichen. Die durchschnittliche Auszahlungshöhe unserer bisherigen Energiebeteiligungen beträgt bis heute ca. 7,5 Prozent.

BHKW sind eine noch sehr junge Assetklasse. Was sagt das über das Potenzial dieser Vermögensanlage im Hinblick auf die Rendite und die Auflage weiterer Beteiligungen aus?

BHKW und der gesamte Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung sind ein weiterer Treiber der Energiewende. BHKW basieren auf klassischer Motorentechnik, die seit Jahrzehnten genutzt wird. Somit ist die Assetklasse als Anlagemöglichkeit noch jung, die Technologie aber nicht.

Jetzt und auch in den kommenden Jahren wird es keine Versorgungsengpässe an interessanten Investitionsobjekten geben. Wir befinden uns aktuell im Ankauf von zwei dezentralen Energieerzeugungsanlagen. Das erste Blockheizkraftwerk werden wir in den kommenden Tagen in unser Portfolio aufnehmen. Ein Heizwerk werden wir voraussichtlich in der weiteren Investitionsphase einbringen.

Nahezu überrascht waren wir von den möglichen Renditen. Wir begannen vor rund 2 Jahren diese Assetklasse – zusammen mit unserem Partner 8.2 Ingenieurpartnerschaft Obst und Ziehmann – für unsere neue Vermögensanlage Zukunftsenergie Deutschland 4 zu analysieren. Sehr schnell überzeugten uns die ökologischen wie auch die ökonomischen Vorteile dieser Investitionsmöglichkeit. Ein weiterer Vorteil unseres kleinen, spezialisierten Unternehmens ist das flexible und schnelle Reagieren auf sich bietende Investitionschancen im deutschen Energiemarkt.

Die Energiewende ist in Deutschland politisch beschlossen. Kohle- und Gaskraftwerke rentieren sich kaum noch. Die großen Energiekonzerne müssen sich neu aufstellen. Was sind die nächsten Schritte, die Deutschland auf dem Weg in Richtung Zukunftsenergien weiterbringen können?


Nun, am wichtigsten ist es ausreichend und kostengünstig Energie für die Wirtschaft und die Bevölkerung zu erzeugen. Nur mit der Energiegewinnung aus Sonne, Wind und Wasser wird die Energiewende nicht umsetzbar sein. Deswegen ist der sinnvolle und dezentrale Energiebeitrag aus BHKW/HW zwingend erforderlich. Zudem sind der geringe Co2-Ausstoß und der niedrige Erdgasverbrauch ein entscheidendes Kriterium für die Förderung und politische Unterstützung der Kraft-Wärme-Kopplung in Deutschland.

Weiterhin sollte mehr Geld in die Entwicklung von Speichermöglichkeiten und die Stromnetze investiert werden. Wie soll Strom aus dem Norden der Republik in den Süden oder aus dem Osten in den Westen transportiert werden. Hierfür müssen schnell Lösungen gefunden werden. Das hohe und außerordentlich wichtige Ziel sollte es sein, den Nutzen aus Sonne, Wind und Wasser – und bewährte und technologisch reife und ressourcenschonende Techniken – wie Kraft-Wärme-Kopplung – auszubauen. Länder wie Dänemark, Finnland und Norwegen zeigen uns, wie es geht. Das sollte auch Deutschlands Anspruch sein.

Sehr geehrter Herr Klein, wir danken Ihnen vielmals für das Interview!