Black Swan 


Black Swan (schwarzer Schwan) ist ein Begriff aus dem angelsächsischen Sprachgebrauch, welcher ein unvorhersehbares Ereignis beschreibt. Dieses Ereignis übersteigt die Erwartungen einer Situation und hat enorm negative oder positive Folgen. Die Merkmale eines Black-Swan-Ereignisses  sind extreme Seltenheit und die schwerwiegende Auswirkung. Zudem können diese Ereignisse nicht vorhergesagt und nur im Nachhinein erklärt werden. Geprägt wurde der Begriff vom Finanzmathematiker und Börsenspezialist Nassim Nicholas Taleb. Dieser beschreibt damit in mehreren Büchern Ereignisse der Finanzgeschichte. An den Aktienmärkten lässt sich die Wirkung des Black Swans an stark erhöhter Volatilität erkennen. Diese entsteht dann nicht durch ein wirtschaftliches oder politischer Ereignis, sondern ist die Folge der Marktstimmung. Auch die Corona-Pandemie wird medial oftmals als Black Swan beschrieben, da dieses Ereignis in seinem Umfang eher selten sein dürfte. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie gelten aktuell bereits als schwerwiegend. 


Exogener Schock 


Dieser aktuell populäre Begriff hat einen wirtschaftstheoretischen Hintergrund. Die Wissenschaft verwendet diesen Begriff für ein exogenes Ereignis (Ereignis von außen), das erheblich auf eine Volkswirtschaft einwirkt. Ein exogener Schock unterliegt nicht dem unmittelbaren Einfluss wirtschaftspolitischer Entscheidungen und überrascht alle Marktteilnehmer, die anfangs nicht angemessen reagieren können. Typisches Kennzeichen eines exogenen Schocks ist der Domino-Effekt: Anfangs muss nur ein Marktteilnehmer größere Einbußen im Geschäft hinnehmen. Kurz darauf überträgt sich das Defizit auf die anderen Marktteilnehmer ebenfalls. Ein exogener Schock kann durch einen endogenen Schock zusätzlich verstärkt werden, wenn vorhandene Schwachstellen im Wirtschaftssystem aufgedeckt werden. Diese können durch Maßnahmen der Politik verhindert werden. Hinsichtlich der Corona-Pandemie wird sich zeigen, in welchem Maß Realwirtschaft und Finanzsystem diese Krise abfedern können. 


Short-selling ban 


Short-selling bans, auf deutsch Leerverkaufsverbote, können von den Finanzaufsichtsbehörden der jeweiligen Staaten in Notsituationen verhängt werden. Ziel ist es, stark schwankende Märkte zu stabilisieren und den Abwärtstrend an den Börsen zu stoppen. Im Zuge der starken Turbulenzen aufgrund der Corona-Krise verhängten die Behörden in Südkorea sowie in verschiedenen europäischen Staaten wie Spanien, Italien, Frankreich oder Belgien temporäre Verbote. Einige Politiker sehen in Leerverkäufen destruktive Spekulation und fordern ein allgemeines Leerverkaufsverbot in der gesamten EU. Der Branchenverband BVI ist entschieden dagegen. Aus Sicht des Verbandes seien gedeckte Leerverkäufe keine Spekulation. Verbote könnten keine Kursrückgänge verhindern. Andere Finanzexperten verweisen auf die Erfahrungen in der Vergangenheit. Short selling bans hätten eher dazu geführt, dass Liquidität aus dem Markt genommen und eine Feststellung der wirklichen Aktienkurse lediglich etwas verzögert worden sei. 


Anleger nutzen Leerverkäufe, um auf den Kursverfall einer Aktie zu setzen. Dazu leihen sie sich Wertpapiere gegen eine Gebühr aus und verkaufen diese daraufhin. Ist der Preis zum Rückgabe-Zeitpunkt gefallen, können sie die Anzahl geliehener Wertpapiere günstiger erwerben und streichen den Gewinn ein. Steigen die Kurse, müssen die Anleger ein Verlustgeschäft verbuchen. 


CBOE Volatility Index (Vix) 


Dieser Index gilt als Stimmungsbarometer für die internationalen Finanzmärkte. Der Vix misst die vom Markt erwartete Schwankungsintensität des Aktienindex von Standard & Poor’s für 500 amerikanische Werte (S&P-500) anhand von Optionspreisen für die kommenden 30 Tage. Kapitalmarktexperten verwenden diesen „Angstindex” häufiger in stürmischen Börsenzeiten. Hohe Werte (hohe Schwankungsbreite der amerikanischen Aktienkurse) suggerieren eine Verunsicherung der Marktteilnehmer. Ein niedriger Indexstand lässt auf eine Entwicklung ohne starke Kursschwankungen schließen. 


Der US-amerikanische Aktienmarkt gehört global zu den relevantesten Kapitalmärkten. Aus diesem Grund nutzen Finanzexperten den CBOE Volatility Index als Barometer für künftige Preisanpassungen auch für andere Märkte.