Es waren schon Paukenschläge, auch wenn sich Risse und Ungereimtheiten zuvor anhäuften. Durch die Insolvenz des Traditionsunternehmen P&R im vergangenen Jahr musste das Investmentgeschäft mit Containern Federn lassen. Vor allem, weil durch die Insolvenz ein Betrugsskandal aufgedeckt wurde, der noch immer nicht bis ins Detail geklärt werden konnte. Zuvor sorgte der Anbieter Magellan für Aufsehen, weil auch diese Investmentgesellschaft Insolvenz anmelden musste und mit Betrugsvorwürfen konfrontiert wurde. Bei Anlegern führte das zu Unsicherheiten, was wiederum das Geschäft der Konkurrenz belastete. Doch aktuell steigt die Nachfrage laut einem Artikel in der F.A.Z. vom 28. Februar 2019 im Containermarkt wieder an.


 


 


2018: trotz alledem ein gutes Jahr


Das Blatt befragte die derzeitigen drei Marktführer im Kapitalanlagegeschäft mit Schiffscontainern, Buss-Capital, CH2 AG und Solvium Capital. Der größte Anbieter Buss Capital – laut F.A.Z. mit einem Investitionsvolumen von 2,5 Milliarden Euro – macht im Artikel deutlich, dass sich das Geschäft durch die Insolvenz von P&R deutlich verlangsamt hätte. Zum Jahresende hätte es jedoch wieder an Fahrt aufgenommen. Bei der CH2 AG, welche 530 Millionen hätte einwerben können, hinterließ der Skandal kaum Spuren: „Wir sind zwar mit vielen Fragen von Vertriebspartnern und teilweise von Anlegern konfrontiert worden, sehen aber keine ablehnende Haltung gegenüber Containern“, wird CH2-Geschäftsführerin Antje Montag zitiert. 93 Millionen Euro wird demnach als beachtliches Vertriebsergebnis einstuft, sodass das Unternehmen ein gutes Geschäftsjahr 2018 hätte verbuchen können. Solvium-Geschäftsführer André Werth sieht zwar den Einfluss des Skandals: „2018 wurde der komplette Markt der Sachwertinvestments von dem Betrugsskandal der P&R-Gruppe überschattet.“ Das Umsatzergebnis wäre aber trotzdem gut und hätte das Niveau von 2017 halten können. Laut Artikel hat Solvium das Ziel, das Vertriebsergebnis von 53 Millionen Euro aus dem vergangenen Jahr auf 60 bis 80 Millionen für 2019 zu steigern.


In dem Bericht heißt es weiter, dass die Anbieter von Vermögensanlagen im Jahr 874 Millionen Euro einsammelten. Dies würde einem Minus von fast ein Drittel entsprechen. Da der Anteil von P&R in der Vergangenheit 40 Prozent entsprochen hätte, betrüge der bereinigte Rückgang rund 17 Prozent. Crowdfunding hätte hingegen in dem Jahr um 45 Prozent zugenommen.


 


 


Containergeschäft im sehr guten Zustand


CH2-Geschäftsführerin Montag hebt im F.A.Z.-Artikel hervor, dass das Geschäft mit Containern gut laufe: „Die P&R-Tragödie fand nicht wegen Problemen im Containermarkt oder Containerleasing statt. Denn das Containergeschäft befindet sich in einem sehr guten Zustand.“ Demnach verweist sie auf die Ergebnisse des führenden Containervermieters Textrainer, welcher im Jahr 2018 zu 98 Prozent ausgelastet gewesen wäre. Auch der Mitbewerber Trion hätte Zuwächse vorlegen können. „Mittlerweile ist wohl der breiten Öffentlichkeit klar, dass der Fall P&R nicht symptomatisch für Direktinvestments ist, vielmehr handelt es sich hier um Betrug im großen Stil“, äußert sich auch Buss-Capital zuversichtlich.