Jeder hat Sorgen – größere oder kleinere, ständig oder temporär, Alltags- oder Existenzsorgen. Ob diese berechtigt sind, erfährt man immer erst rückblickend. Wichtig dabei ist, dass man in jeder Phase das Vertrauen behält und aufmerksam nach links und rechts schaut. Das lässt sich auch auf die Investmentbranche übertragen: Dem Markt kann man langfristig vertrauen – auch, wenn es mal zwischenzeitlich nicht so läuft. Risikofaktoren sollten aber immer auf dem Radar sein. Der französische Vermögensverwalter Natixis Investment Managers hat aktuell eine Studie veröffentlicht, wo es im Kern um Ängste und Sorgen aber auch um Erwartungen von professionellen Investoren für das Börsenjahr 2019 geht. Befragt wurden 200 Fondsselektoren aus 22 Ländern von Oktober und November 2018.

 


Größere Volatilität der Aktienmärkte prognostiziert


Laut der Studie gibt es bei den Investoren fünf größere Sorgen für das laufende Jahr. So glauben 78 Prozent der Befragten, dass es steigende Zinsen geben wird. Über die Hälfte der Befragten sehen das sogar als größtes Risiko für das eigene Portfolio. Dass die Aktienmärkte generell volatiler werden – davon gehen 83 Prozent. Knapp zwei Drittel sind der Meinung, dass der Bullenmarkt in den USA enden wird, jedoch sehen nur die wenigsten die Gefahr einer drohenden Krise. Zwei weitere Risikofaktoren spielen für rund drei Viertel der Befragten eine Rolle: zum einen Handelskonflikte, zum anderen wachsende Spekulationsblasen.


Die wesentlichen Erwartungen und Befürchtungen für 2019

























Steigende Zinsen 78 Prozent
Größere Volatilität bei Aktien 83 Prozent
Handelskonflikte 78 Prozent
Wachsende Spekulationsblasen 75 Prozent
Ein Ende des Bullenmarktes in den USA 63 Prozent

Quelle: Natixis


Zwar sind die professionelle Fondskäufer laut der Studie über die potentielle Märkte-Volatilität und Zinsanhebung der (amerikanischen) Notenbank besorgt. Trotzdem spiegelt sich dies nicht in der Gesamtallokation des Portfolios wider. Den Aktienanteil würden die Befragten nur um 1,2 Prozentpunkte kürzen. Jedoch gibt es Unterschiede bei der geografischen Verortung: Würden die Befragten mehrheitlich den Anteil US-amerikanischer Aktien verringern, ist der Großteil trotz Brexit-Szenario von europäischen Aktien sowie von Aktien von Unternehmen in Schwellenländern überzeugt. Bezüglich der Branchen stehen bei den Investoren vor allem Finanzen, Health Care und Informationstechnologien im Anlegerfokus. Konsumgüter und Immobilien prognostiziert man als Underperformer.


 


Aktiengewichtung im Portfolio








































  Erhöhen Senken So belassen Nicht investieren
Europa 35 Prozent 30 Prozent 30 Prozent 6 Prozent
Schwellenländer 39 Prozent 17 Prozent 27 Prozent 18 Prozent
Asien-Pazifik 29 Prozent 18 Prozent 43 Prozent 11 Prozent
USA 20 Prozent 44 Prozent 29 Prozent 8 Prozent

Quelle: Natixis


In Bezug auf festverzinsliche Wertpapiere überwiegt der Sicherheitsgedanke. Sorgen über steigende Zinssätze und über eine schwächere Wirtschaft lassen eher eine Tendenz dahingehend erkennen, die Gewichtung dieser Assetklasse gar nicht zu ändern. Ähnliche Angaben wurden der Studie nach für Alternative Investments und den Cash-Bestand gemacht.


Investoren vom aktiven Management überzeugt


Schließlich sind knapp drei Viertel der professionellen Anleger von aktiv gemanagten Fonds überzeugt. Fast drei Viertel aller Portfolioinvestments werden aktiv gemanagt. Die Profikäufer gehen davon aus, dass dieser Wert bis 2022 relativ stabil bleiben dürfte. Das wirkt sich wesentlich auf die Portfolioplanung aus.

Für die Hälfte der professionellen Fondsinvestoren spielen ESG-Faktoren nach eigener Aussage eine Natiwichtige Rolle im aktuellen Managerauswahlprozess ihrer Organisation. Mehr als 50 Prozent der Befragten sehen in ESG-Investments Alpha-Potenzial.