„Politik, Wachstumssorgen und steigende Zinsen waren in diesem Jahr einige der wichtigsten Treiber der Märkte, aber sie dürften in den nächsten zwölf Monaten eine weitere Hauptrolle spielen und sowohl Risiken als auch Chancen für Investoren mit sich bringen“, fasst Robert-Jan van der Mark, Co-Manager des Kames Global Diversified Growth Fund (ISIN: IE00BYYP9672), die Gemengelage in seinem aktuellen Investmentausblick zusammen. Für 2019 sieht der Kapitalmarktexperte mehrere potenzielle Makro-Risiken, welche die Anleger beschäftigen dürften.


Risiko einer fehlgeleiteten Geldpolitik


„Wenn ein Konjunkturzyklus zu Ende geht, beginnen in der Regel Kapazitätsengpässe zu entstehen und die Inflation steigt“, so van der Mark. In diesem Zusammenhang sei eine fehlgeleitete Geldpolitik eines der größten Risiken. „Die Zentralbanken könnten auf die steigende Inflation mit einer Anhebung des Zinssatzes reagieren, aber dies birgt die Gefahr, dass die Investitionen zurückgehen, was zu einem Vertrauensverlust und einem Rückgang der Ausgaben führen kann“, führt der Fondsmanager aus. „In der Zwischenzeit könnten höhere Zinsen negative Auswirkungen auf Unternehmen mit hohem Fremdkapitalanteil haben. In einem solchen Szenario dürften Staatsanleihen eine bessere Performance erzielen, während riskantere Anlagen negative Renditen abwerfen dürften.“


Politische Risiken durch die EU


Politische Risiken dürften nach Einschätzung des Finanzprofis auch das neue Jahr prägen: „Das Scheitern der Brexit-Verhandlungen könnte die Wahrscheinlichkeit eines harten Brexits erhöhen und negative Auswirkungen auf den Handel zwischen Großbritannien und der Eurozone haben.“ Allerdings sei der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU nicht die einzige politische Risikoquelle. Vielmehr hätten der Haushaltsstreit in Italien den Mangel an struktureller Stabilität in der Eurozone deutlich gemacht und Bedenken hinsichtlich einer möglichen Auflösung der Union geweckt. „Obwohl wir dies für eher unwahrscheinlich halten, bleibt das Risiko bestehen, wenn die Eurozone nicht weiter integrierend wirkt“, erklärt van der Mark.


Eskaliert der Handelskrieg?


Der Handelskonflikt zwischen den USA und China stellte bereits 2018 eine Gefahrenquelle dar. Würden sich die Spannungen weiter verstärken, könnte dies van der Mark zufolge „mit ziemlicher Sicherheit zu einer globalen Verlangsamung des Wachstums führen“, was dann auf die gesamte globale Wirtschaft ausstrahlen könnte.


Mögliche positive Einflussfaktoren sieht der Fondsmanager hingegen in Innovationen und produktivitätssteigernden Maßnahmen am Arbeitsmarkt. Auch die Auflösung politischer Risiken – etwa in Form eines weichen Brexits oder etwa Strukturreformen in der Eurozone – könnten die Wirtschaft stärken.