Der DNB Renewable Energy Fund (ISIN: LU0302296149) ist als reiner Aktienfonds konzipiert. Es wird der Ansatz eines konzentrierten Portfolios verfolgt, aktuell befinden sich weniger als 50 Einzeltitel im Sondervermögen. Investiert wird vorwiegend in Aktien von Unternehmen aus den Sektoren der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Der Fonds besitzt keine Länderschwerpunkte und ist in der geografischen Auswahl ungebunden. Aktuell dominieren Nordamerika und Europa mit 45,5 bzw. 40 Prozent, die größte Einzelposition bildet aber der chinesische Versorger China Longyuan Power Group Corp Ltd mit 6,65 Prozent. Der Fonds firmiert nicht ausdrücklich als nachhaltig oder ESG-ausgerichtet, ist aber dennoch ein klassischer Nachhaltigkeitsfonds. Motto: Mehr Sein als Schein.


Ein Engagement setzt eine gewisse Resilienz der Anleger gegen Volatilität voraus, denn als reiner Aktienfonds mit dem Ziel, nach Möglichkeit voll investiert zu sein, machen Investoren jegliche Achterbahnfahrt mit. Doch das hat sich in der Vergangenheit gelohnt: Im Fünf-Jahres-Schnitt steht eine Rendite von 13,91 Prozent p.a. zu Buche. In den zurückliegenden Monaten hat der Fonds eine ziemlich wilde Achterbahnfahrt absolviert. Nach einem Plus von 32,99 Prozent in 2019 ging es in jedem Monat des Startquartals 2020 bergab: Nach minus 3 und minus 4,7 Prozent rauschte der Fonds im März um satte 24 Prozent nach Süden. Wenn es stimmt, dass man die Qualität eines Managements daran erkennt, wie schnell es Dellen ausbügelt, besitzen die Norweger – DNB Asset Management ist eine 100%ige Tochter der DNB Finangruppe mit Sitz in Oslo, an der der Staat mit etwa einem Drittel beteiligt ist – coole Skills: Inzwischen steht man mit zehn Prozent im Plus, es hat also keinerlei Panikverkäufe gegeben.


Der Fonds legte im Juli und auch August weiter zu. Sunrun erzielte nach der Übernahme von Vivint Solar die beste Performance und festigte damit seine Position als führendes Solarunternehmen für Privathaushalte in den USA. Das chinesische Stromerzeugungsunternehmen China Longyuan erzielte ebenfalls eine starke Leistung, nachdem in den lokalen Medien berichtet wurde, dass mehrere Behörden in China vorschlagen, grüne Anleihen zu emittieren, um Kapital zur Rückzahlung des gesamten ausstehenden Defizits für erneuerbare Energien aufzubringen. „Im Verhältnis zu dem, was wir als normalisierte Erträge für das Portfolio ansehen, halten wir die langfristigen Aussichten für attraktiv“ blickt das Fondsmanagement optimistisch in die Zukunft. Die Notwendigkeit, die Emissionen zu senken, sei enorm. „Dies wird ein bedeutendes Thema sein, das den Fonds in den kommenden Jahren unterstützen wird.“ Der Fonds baut aktuell Positionen bei den Stromerzeugungsunternehmen Scottish Southern Energy (SSE) und Enel auf. „Beide sind klare Profiteure des EU-Green Recovery Deals und des europäischen Vorstoßes mit dem Ziel einer Netto-Null-Emission bis 2050“ so die Fondsmanager.


Übliche Verdächtige – aber auch überraschende Picks


Zu den Top-Positionen im Fonds zählen die üblichen Verdächtigen wie First Solar oder Vestas, es finden sich aber auch interessante Nebenwerte wie der kanadische Automobilzulieferer MartinRea International, der sein Portfolio an Leichtbau und alternative Antriebe angepasst hat. Mit der australischen Lynas Corporation ist ein Minenunternehmen für Seltene Erden vertreten, das direkt an Verarbeiter liefert. Die Chemours Company aus den USA ist weltgrößter Produzent von Titandioxyd, das in zahllosen industriellen Anwendungen unverzichtbar ist. Eine bedeutende Beispielanwendung ist die Beschichtung von Windturbinen, die so einen geeigneten weißen Anstrich und einen Schutz vor UV-Schäden erhalten. Aus demselben Grund wird es auch in Fensterrahmen aus Kunststoff eingesetzt. Das erhöht die Lebensdauer und damit die Umweltbilanz erheblich.


Der Fonds firmiert nicht explizit als nachhaltig oder ESG-basiert, das Anlageuniversum wird aber eingehend analysiert. Dabei wird der Standard der DNB-Gruppe für verantwortungsbewusstes Investieren berücksichtigt. Dazu zählen Ausschlusskriterien, damit die eingesetzten Mittel nicht daran beteiligt sind, Verletzungen von Menschenrechten und Arbeitsrechten, Korruption, schwerwiegenden Umweltschädigungen und sonstigen inakzeptablen Handlungen zu er ermöglichen, die als unethisch und/oder nicht nachhaltig wahrgenommen werden. Die Anlagen werden unter Berücksichtigung sozialer, Umwelt- und ethischer Kriterien auf der Grundlage der international anerkannter Richtlinien und Grundsätze betrachtet. Dazu gehören die Grundsätze des UN Global Compact, die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen, die Ottawa-Konvention (internationales Abkommen über das Verbot von gegen Personen gerichteten Minen) sowie das Übereinkommen über Streumunition. Die Leitlinien stellen insofern sicher, dass DNB Asset Management nicht in Unternehmen anlegt, die an schweren Verletzungen von Menschen- und Arbeitnehmerrechten, schwerer Umweltverschmutzung und schwerer Korruption beteiligt sind. Es werden keine Anlagen in Unternehmen vorgenommen, die mit Pornographie, Tabakherstellung oder Waffen in Verbindung stehen, die unter normalem Einsatz gegen grundlegende humanitäre Prinzipien verstoßen.


Fazit


Der Fonds bietet mit einem globalen Ansatz die Chance, an interessanten Geschäftsmodellen zu partizipieren, die auf vielfältige Weise die aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel und Umweltverschmutzung adressieren. Das Management hat in der Vergangenheit dabei auch immer wieder früh attraktive Kandidaten identifiziert, die nicht als explizite Nachhaltigkeits-Unternehmen an den Start gegangen sind, sondern ihre industriellen Geschäftsmodelle frühzeitig den neuen Anforderungen angepasst haben.