Der KEPLER Ethik Mix Solide (ISIN: AT0000A19296 thesaurierend; AT0000A19288 ausschüttend) wendet sich mit einem aktiv gemanagten Portfolio aus nachhaltigen Anleihen und Aktien an defensive Investoren. Basis des Selektionsprozesses bilden ethische Ausschlusskriterien. Darauf bauen die nachhaltigen Anforderungen an Depot-Titel auf. Gleichzeitig ist der Auswahlprozess so ausgelegt, die Volatilität möglichst gering zu halten.


Bei der Definition des Anlageuniversums arbeitet KEPLER mit der Nachhaltigkeitsagentur ISS ESG zusammen. Damit stehen grundsätzlich etwa 7.500 Unternehmen und etwa 180 Länder zur Auswahl, die ISS ESG als grundsätzlich investierbar für einen Nachhaltigkeitsfonds erachtet und somit in den Prime-Status einklassiert hat. Doch darauf pfropft KEPLER strenge ethische Ausschlusskriterien, die in Zusammenarbeit mit den Spezialisten im Ethikbeirat des Unternehmens definiert werden. Hinzu kommt ein sehr enger Dialog mit Ziel- Unternehmen. Aus dem ehedem großen Investment-Universum wird so eine überschaubare Menge von etwa 800 Unternehmen und aktuell lediglich 13 Staaten, in die das Fondsmanagement investieren darf.


Im Auswahlprozess wird dabei zwischen staatlichen und privaten Zielen differenziert. Heißt: Unternehmen aus Staaten, die sich für Investments disqualifizieren, werden nicht wegen ihres Unternehmenssitzes ausgeschlossen, sondern bleiben investierbar. Aussagekräftigstes Beispiel sind die USA, die als Staat gegen eine Reihe von Ausschlusskriterien des Fonds wie z. B. Rüstung, Nutzung der Atomkraft sowie Vollzug der Todesstrafe verstoßen. Anleihen der Fed oder amerikanischer Gebietskörperschaften sind deshalb tabu. Weitere Staaten entfallen, weil auch Geldwäsche, das Budget für Militärausgaben, Kontroversen bei der Biodiversität und viele weitere Ausschlüsse wie die Einhaltung der Rechte der LGBTQI-Communitys geachtet wird. Dem gegenüber gibt es in den USA und anderen Staaten eine Vielzahl an Unternehmen, die sehr nachhaltig und ethisch korrekt handeln. Diese Unternehmen finden sich im Fonds. Als Positivkriterien gelten das Unterzeichnen des Pariser Klimaschutzabkommens, gute Bildungs-, Gesundheits- und Sozialversicherungssysteme sowie die Geschlechtergleichstellung.


Insgesamt erscheint das gesamte ESG-Setting sehr glaubhaft. Die Österreicher zählen zu den Pionieren des nachhaltigen und ethischen Investierens, der gesamte Investitionsprozess ist darauf abgestimmt. Der Fonds wird dabei „nur“ nach Artikel 8 der Offenlegungsverordnung beworben. Das Siegel des Forums Nachhaltige Geldanlage (FNG), durch welches der Fonds – mit zwei Sternen – ausgezeichnet ist, zeigt: Die Einordnung als Artikel 8 Produkt ist eine Untertreibung, denn der KEPLER Ethik Mix Solide bietet deutlichen nachhaltigen Mehrwert praktisch durchgängig auf Artikel-9-Niveau.


Lesetipp: Nachhaltige Fonds werden ausgezeichnet


Bei Verstoß gegen ein Ausschlusskriterium oder Herabstufung im Nachhaltigkeitsrating unter die ISS-ESG-Prime-Schwelle durch ein Unternehmen oder einen Staat wird KEPLER umgehend aktiv. Ein solches Unternehmen wird schriftlich mit dem Hinweis auf die drohende Desinvestition kontaktiert. Eine eventuelle Antwort des Unternehmens wird auch der Ratingagentur zugänglich gemacht, im besten Fall kommt es zum direkten Dialog. Das alles darf laut Regularien maximal vier Monate dauern – kommt es binnen dieser Zeitspanne nicht zu einer Lösung, erfolgt der Verkauf.


Umsetzung der Strategie erfolgt in sehr granularer Form


Die defensive Grundausrichtung strebt grundsätzlich ein Verhältnis von 20 Prozent Aktien und 80 Prozent Anleihen an, der Aktienanteil kann aber auf bis zu 40 Prozent erhöht werden, wenn das Fondsmanagement dies aus taktischen Markterwägungen heraus für opportun hält. Die Anlagestrategie wird also innerhalb der Bandbreiten 40 bis 100 Prozent Anleihen und Geldmarktprodukte sowie null bis 40 Prozent Aktien umgesetzt. Insgesamt verfolgt das Fondsmanagement ein granulares Konzept, es werden bis zu 400 Einzeltitel im Fonds versammelt. KEPLER sieht sich als Anleihe-Spezialist sowie Unternehmen mit Stärken in der Integration von Marktpsychologie zur Bestimmung der Asset-Allokation. Der Fokus bei der Aktienauswahl nach allen Filterstufen liegt eindeutig auf dem Bereich Qualität, so soll auch die möglichst geringe Volatilität erreicht werden. Zusatzerträge über Wertpapierleihe sind im Prospekt nicht ausgeschlossen, werden praktisch aber nicht genutzt. Die derzeitige Strategie des Investmentfonds sieht weder die Durchführung von Pensions- oder Wertpapierleihegeschäften noch den Abschluss von Total Return Swaps (Gesamtrenditeswaps) oder vergleichbaren Derivatgeschäften vor. Wichtige Satelliten-Investitionen wie Wandelanleihen werden über Investmentfonds an Spezialisten ausgelagert.


Granularer Aufbau eines Fonds allein ist nicht identisch mit breiter Diversifikation, aber auch in diesem Bereich setzt der Fonds mit seinem globalen Qualitätsansatz auf der Aktienseite und der Vielfalt im Fixed-Income-Bereich Maßstäbe. Bei den Anleihen wird breit über Staats- bzw. Unternehmensanleihen sowie Pfandbriefe gestreut, wobei auch High Yields und gerne kleinvolumige Emissionen mit Renditevorteil beigemischt werden. Als alternative Investments können Convertibles in Form von Wandelanleihefonds allokiert werden, dies erfolgt nach taktischen Erwägungen. Bis zu 3,5 Prozent des Volumens werden in diesem Bereich investiert, wobei ausschließlich auf nachhaltige Wandelanleihefonds zurückgegriffen wird. Rohstoffinvestments sieht KEPLER per se als nicht nachhaltige Investments an, sie finden sich zu keinem Zeitpunkt im Portfolio.


Der aktuelle Blick ins Portfolio zeigt die Allokation ziemlich exakt in der strategischen Grundeinstellung. Staatsanleihen aus Europa bilden einen Schwerpunkt, schon allein, weil europäische Staaten – insbesondere aus Skandinavien – das Auswahlraster sehr gut meistern. Bei der Aktienauswahl zeigt sich Artikel-9-Niveau, viele der Top-Ten-Picks wie Cigna (Krankenversicherer), Waste Management oder Canadian Railways befördern direkt Nachhaltigkeitsziele, ebenso wie Pharmaunternehmen (Eli Lilly, Bristol-Myers Squibb) und Technologie-Unternehmen wie Accenture, Telus und Intuit.


Fazit


Der KEPLER Ethik Mix Solide setzt das um, was im Namen versprochen wird: Ein solides, ethisch-nachhaltiges Portfolio, das Sicherheit betont und nun, bei steigenden Zinsen, mit zunehmend höheren Coupons auch auf der Ertragsseite an Attraktivität gewinnt.