Den Überblick über die unzähligen Bauteile eines Airbus A380 zu behalten, ist keine einfache Aufgabe, immerhin werden in jedem dieser Superflieger 6.772.586 Einzelteile verbaut, die exakt dokumentiert sein müssen. Ebenso diffizil stellt sich das Aufgabengebiet der Flugzeug-Manager dar, die zum einen die einzelnen Aufgaben perfekt organisieren und gleichzeitig sofort Lösungen präsentieren müssen, falls es zu eventuellen Problemen kommen sollte.

Viel Kleinarbeit für versierte Asset-Manager von geschlossenen Flugzeugfonds
Im Management von geschlossenen Flugzeugfonds sind die Asset-Manager mit enorm viel Kleinarbeit gefordert. Beispielsweise wurden zwei Airbus A319 über den Lloyds Fonds Air Portfolio II langfristig an den Charterflieger Hamburg International verleast. Dieser meldete im Oktober 2010 Insolvenz an und die Einnahmen fielen sofort aus. Für den Fondsinitiator war es dabei mit Glück verbunden, dass der Partner Doric Asset Finance als erfahrener Problemlöser sofort auf die aktuelle Situation reagieren konnte. Vor der Suche nach einem neuen Leasingnehmer war es jedoch erforderlich, dass die Experten von Doric erst einmal die Flugzeuge sicherten, die in Düsseldorf und Saarbrücken standen. Nachdem die Experten in den Hangars die fehlenden Ausrüstungsteile zusammengesucht hatten, musste der jeweilige Airbus an einen günstigeren Parkplatz auf einem deutschen Provinzflughafen geflogen werden. Dies musste schnell passieren, bevor die Lizenz erlosch, wie Peter E. Hein berichtet, der das Asset-Management von Doric von New York aus leitet. Damit war die Kleinarbeit des Asset-Managers des geschlossenen Flugzeugfonds jedoch noch nicht getan. Der Airbus musste zum C-Check nach Tschechien und im Anschluss für die Neulackierung nach Frankreich geflogen werden. Im Februar 2011 konnte der erste Airbus A319 an die Germania als neuen Nutzer übergeben werden.

Notfallsituationen bei Erstleasings des Airbus A380 eher ausgeschlossen
Dass es bei geschlossenen Flugzeugfonds mit dem Airbus A380 als Fondsobjekt zu solchen Notfallsituation bei Erstleasings kommt, ist eher ausgeschlossen, da es sich bei den Leasingnehmern der Superflieger durchweg um Premium-Fluggesellschaften handelt, wie Emirates, Air France und Singapore Airlines. Doch auch ohne Notfallsituationen und andere Zwischenfälle kann auf die Arbeit des Asset-Managers nicht verzichtet werden, da das Flugzeug verwaltet werden muss und dieses zudem regelmäßigen Wartungen, kleineren Prüfungen und auch umfassenden Checks unterzogen werden muss. Werden diese nicht durchgeführt, darf das Flugzeug überhaupt nicht starten. Diese Aufgaben werden bei geschlossenen Flugzeugfonds im Gegensatz zu Schiffsfonds und Immobilienfonds komplett auf den Leasingnehmer übertragen, dieser muss dafür Sorge tragen, dass das Flugzeug stets in einwandfreiem Zustand ist. Dies gilt auch nach einem eventuellen Unfall – auch hier ist die Fluggesellschaft bzw. der Leasingnehmer in der Pflicht. Dennoch muss alles dokumentiert werden und insbesondere nach einem Unfall muss geprüft werden, ob sich sämtliche Aktionen mit den festgelegten Rückgabekonditionen decken.

Dokumentation von höchster Priorität
Die Kleinstarbeit der Asset-Manager von geschlossenen Flugzeugfonds umfasst auch die komplette und akribisch genaue Dokumentation von Reparaturen und Wartungsarbeiten. Ohne Dokumentation stimmen die Papiere nicht und dann ist ein Flugzeug nur noch ein nutzloser Metallhaufen. Beispielsweise müssen die Eigentümer-Übertragungs-Urkunden von der Auslieferung lückenlos bis zum aktuellen Zeitpunkt vorgelegt werden können, um die Eintragung beim Luftfahrt-Bundesamt in Braunschweig zu erhalten.