FondsDISCOUNT.de: Herr Krüger, Immobilien als Kapitalanlage sind immer noch gefragt, allerdings ist durch den starken Zulauf auch das Preisniveau vielerorts deutlich gestiegen. Lohnt sich ein Immobilieninvestment angesichts dieser Entwicklung überhaupt noch?
André Krüger: Hochwertige Immobilien in gefragten Lagen sind grundsätzlich wertstabile Anlagen – egal ob es sich hierbei um eine Wohnimmobilie oder eine Gewerbeimmobilie handelt. Viele Anleger auf der Suche nach sicheren Anlagen haben in den vergangenen Jahren in Immobilien investiert. Das hat die Preise an vielen Standorten steigen lassen. Ob sich ein Investment lohnt, hängt natürlich von vielen Faktoren ab – bereits die Frage Direktanlage oder indirekte Investition kann entscheidend sein für den Erfolg.

Die Zugangsmöglichkeiten zu den Anlageobjekten sind ja vielfältig – vom Direktkauf bis hin zum Offenen Immobilienfonds gibt es verschiedene Möglichkeiten. Welche Vorzüge bietet die Fondslösung?
Investiert man über einen Offenen Immobilienfonds spricht man vom indirekten Investment. Hier kann man bereits mit kleinen Summen einsteigen, bei unserem hausInvest schon ab 50 Euro. Dadurch ist für den Anleger eine breite Vermögensstreuung gewährleistet. Mit einem Offenen Immobilienfonds investieren private Anleger in viele verschiedene Gewerbeimmobilien wie Büros, Shopping-Center und Logistikhallen. Sie profitieren dadurch von einer breiten Streuung, was die Anlage unabhängiger von der Entwicklung einzelner Märkte und Standorte macht. Zudem bieten Gewerbeimmobilien einen besseren Inflationsschutz. Bei einem Direktinvestment, zum Beispiel in eine eigene Wohnimmobilie, muss der Anleger eine sehr hohe Investitionssumme aufbringen, wodurch für die meisten Privatanleger kaum mehr eine Vermögensstreuung möglich ist. Der Anleger ist abhängig von der Wertentwicklung einer einzelnen Immobilie. Die Fondslösung bietet Anlegern zusätzlich eine höhere Flexibilität, da man die Fondsanteile in der Regel schneller veräußern kann als ein Direktinvestment.

hausInvest ist ein Klassiker und wurde bereits im Jahr 1972 aufgelegt. Was hat sich in den gut 40 Jahren inzwischen verändert?
hausInvest hat sich vom kleinvolumigen Investmentfonds zur Branchengröße entwickelt. Aus dem Fonds für Büroimmobilien ist ein Anlageprodukt mit einem breit gestreuten Nutzungsarten-Portfolio geworden. Anfänglich noch ein reiner Deutschlandfonds, ist hausInvest heute in Europa zu Hause und verfolgt eine klar definierte internationale Strategie. Die Frage, wie wir das Vermögen unserer Anleger gewinnbringend und dabei solide anlegen, beschäftigt uns seit nunmehr vier Jahrzehnten. Trotz des gesellschaftlichen und politischen Wandels ist die Antwort im Kern immer die gleiche geblieben: Hochwertige Immobilien mit überwiegend langfristig abgeschlossenen Mietverträgen an Standorten mit aussichtsreicher Wirtschaftskraft bilden seit jeher die Grundlage für den Erfolg von hausInvest. Wo genau diese Substanz zu finden ist, das hat sich mit den Jahren zum Teil geändert – und damit auch hausInvest. Ein gutes Fondsmanagement macht deshalb die Fähigkeit aus, altbekannte Lösungen immer wieder zu hinterfragen und neu zu überdenken. Die ständige Anpassung an und die dauerhafte Antizipation von Marktgegebenheiten nennen wir auch aktives Portfoliomanagement.

Hat sich in dieser Zeit eventuell auch Ihr Klientel gewandelt? Oder gibt es den „typischen“ hausInvest-Kunden?
Der typische hausInvest-Anleger ist sicherheitsorientiert und erwartet solide Renditen bei geringen Wertschwankungen. Das war vor 40 Jahren so und gilt auch heute noch. Unser Fokus liegt klar auf dem Privatanleger. Den Anteil institutioneller Investoren beschränken wir auf maximal 10 Prozent. Derzeit sind mehr als 450.000 Anleger in den Fonds investiert.

Die Privatanleger sollen auch von der Gesetzesänderung durch das neue Kapitalanlagengesetzbuch profitieren. Was genau hat sich dadurch geändert? Bringen diese Änderungen mehr Anlegerschutz?
Seit dem 21. Juli 2013 sind beim Verkauf von Anteilen Offener Immobilienfonds eine Mindesthaltedauer von 24 Monaten und eine Kündigungsfrist von 12 Monaten einzuhalten – wobei die Kündigung bereits während der Mindesthaltefrist erfolgen kann. Das sorgt für noch mehr Stabilität der Fonds für die Anleger: Es macht die Liquidität für das Management besser steuerbar. Da unsere Anleger im Schnitt über sieben Jahre in hausInvest investiert sind, passt die Neuregelung zu den aktuellen Anlegerbedürfnissen.

Für den Erfolg von hausInvest ist die Auswahl geeigneter Objekte entscheidend. Nach welchen Kriterien werden die Investitionsobjekte ausgesucht?
Unser Management wählt die passenden Immobilien anhand verschiedener Kriterien aus. Entscheidend ist natürlich die Lage. Hinzu kommt ein guter Mieter mit einem möglichst lang laufenden Vertrag. Aber auch Qualitäten wie Drittverwendbarkeit und Nachhaltigkeit spielen eine Rolle. Jüngstes Beispiel für eine Immobilie bei der alle Kriterien stimmen, ist die Neue Direktion in Köln. Wir haben die Projektentwicklung Ende 2013 erworben. Bis 2016 entsteht ein moderner Büroneubau hinter historischer Fassade. Nach der Fertigstellung ist die Zertifizierung nach dem Nachhaltigkeitszertifikat DGNB Silber geplant. Nur einen Steinwurf vom Hauptbahnhof und vom Kölner Dom entfernt, bietet die Lage direkt am Rheinufer ein umwerfendes Ambiente und beste Erreichbarkeit. Das weiß der Mieter – die Europäische Agentur für Flugsicherheit – zu schätzen und hat einen Mietvertrag über 20 Jahre abgeschlossen. Das bietet langfristige Einnahmesicherheit für den Fonds. Sollte der Mieter einmal ausziehen, könnte die Immobilie aber auch kleinteilig an viele verschiedene Unternehmen neu vermietet werden.

Neben der Neuen Direktion Köln – wie sieht das aktuelle Portfolio denn sonst aus?
hausInvest umfasst zur Zeit 108 Objekte in 17 Ländern. Dabei setzen wir auf hochwertige Immobilien in Top-Lagen und bonitätsstarke Mieter mit langfristig abgeschlossenen Mietverträgen. Der breite Mix aus Regionen und Branchen macht den Fonds unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen. Auch die Diversifizierung des Immobilienportfolios hinsichtlich der Nutzungsart – vom Bürogebäude über das Shopping-Center, bis hin zur Hotel- und Logistikimmobilie – macht hausInvest erfolgreich.

Was Anleger natürlich besonders interessiert, ist die Rendite. Was können Anleger von hausInvest erwarten?
hausInvest entwickelt sich seit seiner Auflegung 1972 sehr solide. Der Fonds ist nun seit über 40 Jahren jedes Jahr im Plus und die Rendite lag fast immer oberhalb der Inflationsrate. Wer 1972 angelegt hat, kann mittlerweile insgesamt ein Plus von 961 Prozent verzeichnen. Die aktuelle Jahresperformance liegt bei 2,5 Prozent – also erneut deutlich oberhalb der Inflationsrate.

Ebenfalls interessant ist die Frage nach der steuerlichen Behandlung Offener Immobilienfonds. Gibt es Steuervorteile?
Dank seiner internationalen Anlagestrategie erwirtschaftet hausInvest einen Großteil seiner Erträge im Ausland. Durch Doppelbesteuerungsabkommen können die in der Regel in Deutschland steuerfrei gestellt werden. Dadurch kommt der Anleger in den Genuss von Steuervorteilen. Ein guter Anteil am Anlageerfolg und an der Ausschüttung bleiben steuerfrei. Dadurch punktet der Fonds mit attraktiven Nachsteuerrenditen. Betrachtet man das Geschäftsjahr 2013/2014 ergibt sich folgendes Bild: Die Jahresperformance lag beim hausInvest bei 2,5 Prozent. Rund 77 Prozent dieses Anlageerfolgs waren steuerfrei für den Privatanleger. Eine voll steuerpflichtige Anlage hätte vor Steuern also ein Ergebnis von 3,15 Prozent erwirtschaften müssen, um nach Steuern die gleiche Rendite zu erzielen wie hausInvest.

Abschließend würde uns interessieren: Ist hausInvest denn auch Bestandteil Ihres privaten Portfolios?
Natürlich habe ich auch hausInvest-Anteile in meinem Depot und bin seit Jahren sehr zufrieden damit.

Herr Krüger, vielen Dank für das Gespräch!