Es ist nichts Ungewöhnliches, wenn Unternehmen zusammengehen und miteinander verschmelzen. Dadurch können Synergien und Expertisen gebündelt und die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden. Im Falle der Lloyd Fonds AG kann Ähnliches berichtet werden: Der unabhängige Vermögensverwalter und aktive Assetmanager ist seit dem Jahr 2005 an der Börse notiert und seit März 2017 im Segment Scale der deutschen Börse in Frankfurt gelistet. In naher Zukunft soll es eine nicht unbedeutende Erweiterung geben, um das Unternehmen als innovativen Qualitätsführer im Fonds- und Vermögensmanagement in Deutschland zu positionieren. 


Wachstumsschub der Lloyd Fonds AG


Laut der Pressemitteilung des Unternehmens vom 25. April 2019 wird die Lloyd Fonds AG 90 Prozent der Geschäftsanteile der SPSW Capital GmbH erwerben. Dieses Vorhaben muss nur noch durch die ordentliche Hauptversammlung am 12. Juni 2019 beschlossen und umgesetzt werden. Angestrebt wird eine Konsolidierung mit der Fondsboutique SPSW Capital im Januar 2020. In einer Erklärung von SPSW Capital heißt es, dass sich die Gesellschaft regelmäßig an sich verändernde Verhältnisse an den Kapitalmärkten anpasse: „Als langfristig denkender und verantwortungsvoll handelnder Vermögensverwalter haben wir auch die Pflicht, uns Herausforderungen zu stellen, die von anderer Seite auf uns zukommen.“ SPSW nennt dazu Faktoren wie Regulierungsdruck, zunehmende Digitalisierung und nachhaltige Investments. Durch die Zusammenführung mit Lloyd Fonds könnten die Herausforderungen im Interesse der Kunden bestmöglich angenommen und ein Mehrwert geboten werden. Die SPSW Capital GmbH verwaltet neben einem Spezialfonds zwei Publikumsfonds, die Mischfonds SPSW – WHC Global Discovery (ISIN: DE000A0YJMG1) und SPSW – Global Multi Asset Selection (ISIN: DE000A1WZ2J4) mit Volumen von insgesamt knapp 650 Millionen Euro. Klaus M. Pinter ist Chief Financial Officer (CFO) bei Lloyd und sieht durch die Zusammenführung viele Chancen: „Mit der Transaktion geben wir der neu positionierten Lloyd Fonds AG einen kräftigen Schub. Wir verfolgen damit konsequent unsere Strategie 2019+ wie auf der Hauptversammlung 2018 vorgestellt. Zusammen mit der SPSW Capital GmbH, nach Vollzug der Akquisition der Lange Assets & Consulting GmbH sowie unseren eigenen Fonds der LF-Linie und der LF-System Depots erwarten wir AuM von über eine Milliarde Euro.“


Investmentansätze stimmen überein


Beide Unternehmen setzen den Fokus bezüglich der Zusammenführung auch auf übereinstimmende Werte. SPSW Capital meint dazu, dass der eigene erfolgreiche Investmentansatz hervorragend zur Investmentphilosophie der Lloyd Fonds AG passe. Beide Häuser würden auf ein aktives und wertorientiertes Management im Rahmen fokussierter Portfolios setzen. „Der SPSW-Ansatz fokussiert, wertorientiert und aktiv als Grundlage unserer Anlageentscheidungen wird bei der Lloyd Fonds AG mit der Investmentphilosophie Aktiv.Mehr.Wert. auf eine neue Ebene gehoben“, heißt es dazu im Anlegerbrief. Auch die Lloyd Fond AG sieht dadurch die perfekte strategische Ergänzung und hebt hervor, dass sich der fokussierte, wertorientierte und aktive Managementansatz der SPSW-Fonds ideal in den ebenfalls aktiven, auf die Auswahl von Einzeltiteln fokussierten Investmentprozess der Lloyd-Publikumsfonds einfüge: „Mit den SPSW-Fonds, die bereits einen mehrjährigen, sehr erfolgreichen Track-Record aufweisen können, erweitern wir passgenau unser Fondsangebot. So schaffen wir Mehrwert gegenüber passiven Investmentansätzen über eine ganz Bandbreite von Risiko-Rendite-Profilen,“ so Michael Schmidt, Chief Investment Officer (CIO) bei Lloyds Fonds. Die Firmierung von SPSW Capital als auch die Fondsnamen bleiben bestehen.


Neues Geschäftsmodell bei Lloyd


Mit der Strategie 2019+, die bereits im vergangenen Jahr vom Unternehmen vorgegeben wurde, setzt Lloyd als Anbieter von geschlossenen Fonds neuerdings auf Publikumsfonds (LF-Linie). Seit dem 1. April 2019 wurden zwei Aktienfonds, ein Mischfonds und ein Rentenfonds ausgegeben. Kapitalverwaltungsgesellschaft der vier Publikumsfonds ist die Universal-Investment-Gesellschaft mbH. Laut dem Unternehmen haben Seed-Investoren bereits rund 40 Millionen Euro in diese vier Fonds investiert. Der breite Vertriebsstart der Publikumsfonds soll am 2. Mai 2019 erfolgen. Zudem stütze sich das neue Geschäftsmodell auf zwei weitere Säulen. Das Angebot im LF-System umfasst ein digitales Angebot für Vermögensaufbau und -optimierung. Der dafür von einem eigenen Expertenteam auf Basis künstlicher Intelligenz entwickelte Algorithmus stellt optimierte, individuelle Kundenportfolios zusammen. In der Säule LF-Vermögen wird vermögenden Kunden eine ganzheitliche Beratung in allen Finanzfragen angeboten. Um die Neuaufstellung und Neupositionierung des Unternehmens und die breitere Aufstellung zu betonen, würde der Vorstand und Aufsichtsrat den Aktionären zudem vorschlagen, die Lloyd Fonds AG in Lloyd Capital AG umzubenennen. Der neue Name bilde das gemeinsame Dach für die drei Säulen des Geschäftsmodells, unter dem nur die Publikumsfonds weiterhin „Lloyd Fonds“ als Produktnamen führen sollen. Neuer Vorstandsvorsitzender soll der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende von Lloyd Fonds und gleichzeitig geschäftsführende Gesellschafter der SPSW Capital GmbH Achim Plate werden.


 


Die Mischfonds von SPSW Capital in der 5-Jahres-Historie