Die hohe Volatilität an der Börse hält noch immer an. Der Dax hat sich nach dem Einbruch Ende August noch nicht wieder erholt. Nach dem Übersteigen der 10.000 Punkte-Marke herrscht eine große Verunsicherung bei den Anlegern. Man wartet bislang vergeblich auf den nächsten nachhaltigen Aufwärtstrend. Die Seitwärtsbewegungen, die seit einigen Wochen anhalten, lassen viel Raum für Spekulationen. Hinzu kommt, dass die US-Zentralbank in dieser Woche die Zinsen anheben könnte. Vor allem auf dem Rentenmarkt könnte das enorme Auswirkungen mit sich bringen.

Anleger warten deshalb erst einmal ab, welche Signale aus Washington kommen. Die Meinungen darüber, wie die Fed reagieren könnte gehen zum Teil weit auseinander. Deutsche Wirtschaftsinstitute glauben nicht an eine schnelle Zinswende – allenfalls eine leichte, symbolhafte Anhebung dürfte es geben, um die Märkte nicht zu verschrecken.

Hochzinsanleihen sammeln Rekordsumme ein
Die Fondsmanager beim Jupiter Asset Management sehen das ähnlich. Für eine Zinswende seien die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht gegeben. In der Geschichte der USA gab es bislang nur zwei Zinserhöhungen, in denen das BIP-Wachstum niedriger war als aktuell (siehe Grafik 1, unten). Der entscheidende Faktor dabei: Beide Zinsanhebungen wurden schnell wieder rückgängig gemacht. Das weiß auch Fed-Chefin Janet Yellen. Wenn sie auf der Fed-Sitzung am Donnerstag die Zinsen anhebt, kann es sein, dass sie damit das Wachstum der US-Wirtschaft abwürgt, so dass ihr zum Ende des Jahres nichts anderes übrig bleibt, als einen Rückzieher zu machen und die Zinsen wieder zu senken. Das könnte die Märkte noch weiter verunsichern. Ob sich Yellen diesem Risiko aussetzen möchte, erscheint fraglich.

Denn die Finanzmärkte profitieren seit Jahren von dem billigen Geld der Zentralbank. Die Niedrigzinsphase hat den Markt für Hochzinsanleihen befeuert. Im laufenden Jahr flossen bereits über sieben Milliarden Euro in den Markt, fast drei Mal so viel wie im Vorjahr. Das kann sich zwar auch sehr schnell wieder ändern, doch der Renditehunger der Anleger bleibt bislang bestehen (siehe Grafik 2, unten).

Unternehmen geben Hochzinsanleihen (High Yield) aus, um sich neues Geld zu beschaffen. Dabei sind sie in der Regel bereits so hoch verschuldet, dass ihre Kreditwürdigkeit sinkt. Ein Investment in ein solches Unternehmen erfolgt meist dann, wenn der Fondsmanager glaubt, dass sich das Unternehmen mittelfristig positiv entwickeln wird. Diese Annahme basiert auf Markt- und Unternehmensanalysen. Steigt der Wert des Unternehmens, können Inhaber von Hochzinsanleihen Gewinne erzielen. Anhand des schlechten Ratings der Rentenpapiere ist das Risiko jedoch höher als bei Anleihen mit einem guten Kreditrating.

Eine rasche Zinswende wäre eine Katastrophe für den Markt für Hochzinsanleihen. Denn dann kann es für viele Unternehmen aufgrund ihrer schlechteren Bonität schwieriger werden, sich mit Liquidität zu versorgen. Wenn diese ohnehin finanziell hoch verschuldeten Unternehmen kein frisches Geld mehr bekommen, droht die Pleite. Der Wert der Anleihen dieser Firmen fällt dann in den Keller.

Jupiter Dynamic Bond
Allen Marktteilnehmern ist dieser Mechanismus bewusst, weshalb die Zinsen – wenn überhaupt – nur langsam angehoben werden. Der Rentenfonds Jupiter Dynamic Bond SICAV (WKN: A0YC40) investiert auch in Hochzinsanleihen in den USA. Doch der Investitionsschwerpunkt liegt eindeutig in Großbritannien und Australien. Neben einer Vielzahl an Ländern ist das Portfolio zusätzlich diversifiziert, indem es zahlreiche Branchen abdeckt. Der Fonds investiert zum Beispiel in Finanzinstitute, Staatsanleihen, Luxuskonsumgüter und in Industriebetriebe. Aber auch Dienstleistungen, Derivate, Infrastrukturunternehmen, Medien und Gesundheitsunternehmen können in der Asset-Allokation enthalten sein (siehe Grafik 3, unten).

Der Fonds strebt eine Endfälligkeitsrendite von 4,85 Prozent an. Die durchschnittliche Duration des Portfolios beträgt 4,69 Jahre. Das Bonitätsrating der Assets liegt im Schnitt bei BBB. Auffällig bei den Positionen der Staatsanleihen ist, dass sich der Jupiter Dynamic Bond bereits im Oktober 2014 komplett aus dem Segment der Short Positionen zurückgezogen hat. Das gilt als Anzeichen dafür, dass die Fondsmanager nicht mit einer Zinsanhebung rechnen und davon ausgehen, dass die Kurse der Anleihen weiter steigen werden.