„Nachhaltig“, „ökologisch“, „ethisch“ – solche Etikette haben längst die Finanzwelt erobert – versprechen solchermaßen gelabelte Anlageprodukte doch Renditen mit gutem Gewissen. Besonders die junge Generation legt bei der Auswahl ihrer Kapitalanlagen Wert auf Nachhaltigkeitsaspekte. So ergab die Schroders Global Investor Study 2016, für die 20.000 Endanleger aus 28 Ländern befragt wurden, dass die 18- bis 35-Jährigen stärker auf Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung bei ihren Investments achten, als Anleger über 36 Jahre. Nachhaltigkeitsfaktoren sind für die „Millennials“ ebenso wichtig wie das Anlageergebnis. Die Studie zeigt zudem, dass ESG-Anlagen (engl. für Environmental, Social, Corporate Governance) im Schnitt auch 2,1 Jahre länger gehalten werden als herkömmliche Investments. Nachhaltigkeit ist für die Befragten demnach ein langfristiges Thema.

Zudem ist die jüngere Generation eher dazu geneigt, Mittel aus Unternehmen mit schlechter ESG-Bilanz abzuziehen. Als „unethisch“ wurden von den Befragten zum Beispiel der Bezug zur Herstellung oder zum Vertrieb von Waffen, die Zusammenarbeit mit repressiven Regimes, mangelnde Unternehmensverantwortung oder auch die Durchführung von Tierversuchen genannt.

Die meisten Anlegergruppen suchen nach solide geführten Unternehmen. Dieser ESG-Faktor steht bei den Befragten ganz oben in der Rangordnung. Die Millennials zeigen sich hier erneut besorgter und bewerten ihn mit 7,4 von 10 (ältere Anleger: 7,0 von 10). Anleger in Deutschland wichen in ihrer Haltung gegenüber ESG-Kriterien nur geringfügig vom globalen Umfrageergebnis ab. So nannten die meisten der Befragten (6,9 von 10), dass eine gute Unternehmensführung für sie das wichtigste ESG-Argument für ein Investment sei. 50 Prozent der deutschen Investoren würden erwägen, sich aus klimaschädlichen Unternehmen zurückzuziehen. Auch Investments in Waffen produzierende Unternehmen sind für die Mehrheit der deutschen Anleger ein No-go: 35 Prozent würden über einen Verkauf der Anlagen nachdenken, für 35 Prozent der Studienteilnehmer wäre dies sogar ein Ausschlusskriterium. Ähnlich wie im globalen Ergebnis würden auch die Befragten in Deutschland im Schnitt 2,2 Jahre länger in nachhaltige Anlagen investieren als in konventionelle Investments.

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Wer sich ebenfalls einen Nachhaltigkeitsfonds ins Depot holen möchte, findet mittlerweile ein breites Angebot zur Auswahl. Bereits seit 2002 ist etwa der DWS Stiftungsfonds (DE0005318406) am Markt. Wie der Name ausdrückt, wurde die Anlagestrategie des defensiven Mischfonds auf die Anlagebedürfnisse von Stiftungen ausgerichtet – doch auch Privatanleger können mit dem rund 1,6 Milliarden schweren DWS-Fonds breitgestreut an den vorwiegend europäischen Aktien- und Rentenmärkten teilhaben. Die Wertentwicklung betrug in den vergangenen fünf Jahren 21,45 Prozent (Quelle: FWW, Stand: 7.12.2016).

Anleger, die bereit sind, höhere Risiken einzugehen, können auch auf reine Aktienfonds setzen, etwa den „dienstältesten Ökofonds“ am deutschen Markt, den ÖkoWorld Ökovision Classic (ISIN: LU0061928585). Investiert wird weltweit in Unternehmen, die in ihrer Branche und Region unter ökologischen und ethischen Aspekten führend sind und die besten Ertragsaussichten bieten. Mit dieser Strategie erwirtschaftete der Öko-Klassiker in den vergangenen fünf Jahren eine Performance von 80,77 Prozent (Quelle: FWW, Stand: 7.12.2016). Auf europäische Small und Mid Caps, die ein gutes Rating für die Nachhaltigkeit ihres Geschäftsmodells und ihrer Unternehmensaktivitäten erhalten haben, setzt der im Januar 2015 aufgelegte avesco Sustainable Hidden Champions Equity (ISIN R-Tranche: DE000A1J9FJ5; ISIN I-Tranche: DE000A12BKF6). Den Schwerpunkt im Portfolio bilden Unternehmen, die in ihrer Nische als Weltmarktführer gelten. Die Gewichtung der Titel erfolgt überwiegend systematisch, unter Berücksichtigung der Parameter Volatilität und Börsenumsatz. „Bis zu zehn Prozent des Fondsvermögens stehen für Kapitalerhöhungen und Börsengänge zur Verfügung. So stellen wir sicher, dass wirklich nachhaltige Geschäftsmodelle und Innovationen finanziert werden und frühzeitig in Unternehmen mit großem Wertsteigerungspotenzial investiert wird", erklärt Oliver N. Hagedorn, CEO und Sprecher des Vorstandes der avesco Financial Services AG, die Anlagestrategie.

Vorsichtigere Investoren können alternativ den C-QUADRAT Global Quality ESG Bond Fund (ISIN: LI0048891217) wählen. Der Wiener Asset Manager C-Quadrat hat für seinen Rentenfonds kürzlich das FNG-Qualitätssiegel für nachhaltige Geldanlagen erhalten. Der nach ESG-Kriterien gemanagte Anleihefonds erzielte in den vergangenen fünf Jahren eine Wertentwicklung von 21,96 Prozent (Quelle: FWW, Stand: 7.12.2016).