Fondsmanagerin Gililan Kwek arbeitet seit dem Jahr 2001 für Fidelity und machte dort die firmentypische Karriere. Zunächst war Kwek in Hongkong Analystin für Finanz- und Technologiewerte. Im Jahr 2006 kehrte sie in ihre Heimatstadt Singapur zurück, wo sie seither den Fideltity ASEAN Fund managt. Zudem betreut sie die Malaysia- und Singapur-Fonds. Kwek hat in Singapur und der an Universtity of Southern California in Los Angeles studiert.

Anlageuniversum
Der Name ist Programm: Gillian Kwek investiert beim Fidelity ASEAN Fund in Unternehmen aus der sogenannten ASEANRegion, zu der zehn Länder aus Südasien gehören. ASEAN steht für Association of Southeast Asian Nations — eine Region, deren Länder vor allem wirtschaftlich zusammenarbeiten. Vorrangig kauft Kwek Titel aus Indonesien, Malaysia, Singapur und Thailand, weil diese ausreichend liquide sind. Insgesamt umfasst ihr Universum rund 500 Titel mit einem Börsenwert von mehr als 250 Millionen US-Dollar. Ist der Börsenwert geringer, investiert sie nur, wenn der Drei-Jahres-Ausblick sie überzeugt. Bei einem Fondsvolumen von 1,39 Milliarden US-Dollar dürfte es ihr aber schwer fallen, ausgiebig in Nebenwerte zu investieren.

Anlagestrategie
Gillian Kwek will in Unternehmen investieren, die schneller wachsen als der Markt und einen hohen Free Cashflow erzielen. „Der Fonds hat somit einen Growth-Bias“, sagt Kwek, „aber wir achten ebenfalls auf die Bewertung“. Auch wichtig: „Ich muss das Geschäftsmodell verstehen“, sagt die Fidelity-Managerin im Sinne von Warren Buffett. Allzu stark weicht Kwek bei den Ländern und Sektoren meist nicht vom MSCI-ASEANIndex ab. „Wir wollen den Index langfristig schlagen“, sagt sie.

Portfolio
Singapur (31,8 %), Malaysia (23,7 %), Indonesien (21,6 %) sowie Thailand (14,0 %) sind derzeit die wichtigsten Länder im Portfolio. Bei der Branchenverteilung dominieren Finanz-(33,8 %), Kosum- (22,8 %), Industrie- (14,2 %) und Telekomwerte (10,7 %). Die größten Einzelwerte stellen die DBS-Finanzgruppe aus Singapur (4,0 %), Singapur Telecom (3,9 %) sowie das Astra-Konglomerat aus Indonesien dar.

Performance
In den vergangenen zehn Jahren erzielte der Fidelity ASEAN Fund ein Plus von 168 Prozent beziehungsweise von 10,3 Prozent pro Jahr. Ein Ruhekissen ist der Fonds dennoch nicht. In der Baisse des Jahres 2008 büßte er bis zur Hälfte seines Wertes ein. Mittlerweile liegt er aber wieder über seinem Kursniveau vom Jahreswechsel 2007/2008 — im Gegensatz zu vielen anderen Aktienfonds. Vergleichbare Fonds Amundi, Baring und Invesco offerieren ebenfalls ASEAN-Fonds, die nicht wesentlich anders anlegen als das Fidelity-Produkt. Über fünf und zehn Jahre schneidet der Fidelity- Fonds besser ab, über kürzere Zeiträume liegen die ASEAN-Fonds fast gleich auf.

Bewertung
Wer in Asien investieren, aber auf China und Indien verzichten will, ist beim Fidelity ASEAN Fund richtig. Allerdings sollten Anleger den rasanten Kursanstieg der vergangenen drei Jahre nicht in die Zukunft fortschreiben.