Private Altersvorsorge war einmal ein Nischenthema. Noch in den 1990er-Jahren versprach die Politik, dass die staatliche Rente sicher sei und sich die Bürger darüber keine Gedanken machen müsse. Auf welcher Grundlage diese Sicherheit kommuniziert wurde, lässt sich aus heutiger Sicht schlecht nachvollziehen. Fakt ist: Dinge ändern sich – so auch gesellschaftliche Gegebenheiten. Die Renten-Umlagefinanzierung, die 1967 in der Bundesrepublik eingeführt wurde, hatte den Vorteil, dass der Staat sofort Auszahlungen vornehmen konnte – ohne Rücklagen gebildet zu haben: Die Arbeitnehmerschaft zahlt für die Pensionäre. Unter dem Einfluss der Babyboom-Generation funktionierte dieses Prinzip sehr gut. Doch mit zunehmenden Wohlstand wurden immer weniger Kinder in der Bundesrepublik geboren. Gleichzeitig gibt es immer mehr Rentner mit zunehmender Lebenserwartung. Die Folge: Die Umlagefinanzierung greift nicht mehr lückenlos, der Staat muss mitfinanzieren und an den Rentenniveaus schrauben. Mittlerweile weiß jeder mündige Bürger, dass es mehr als Sinn macht, privat vorzusorgen. Das Berliner Portal WeltSparen hat zu diesem Thema eine Umfrage veröffentlicht, wo auf das Verhältnis der Deutschen zur privaten Vorsorge eingegangen wurde.


Rentenlücke und Altersarmut


In der repräsentativen Umfrage – anlässlich zum „Tag der älteren Generation“ – wurde erstmal danach gefragt, wie viele Bundesbürger private Altersvorsorge betreiben. Dabei kam heraus, dass gut die Hälfte der Befragten (51 Prozent) nicht vorsorgt,  Frauen sorgen dabei noch weniger vor als Männer. WeltSparen bewertet dieses Ergebnis als besorgniserregend. Frauen würden sowieso aus verschiedenen Gründen weniger Rente bekommen als Männer. Nach den Gründen gefragt, gab knapp die Hälfte aller Befragten an, dass ihnen die finanziellen Mittel zur zusätzlichen Altersvorsorge fehlen würden. Laut der Umfrage gaben zehn (Männer) bzw. sieben (Frauen) Prozent der Studienteilnehmer an, auch im Rentenalter zu arbeiten. Von allen Befragten glaubt laut der Studie nur ein Viertel daran, dass die gesetzliche Rente ausreichen würde. In diesem Punkt gibt es allerdings ein Altersgefälle, wo deutlich wird, das jüngere Teilnehmer wesentlich weniger Vertrauen in die gesetzliche Rente haben.


WeltSparen liest ein deutliches Misstrauen der Deutschen gegenüber der privaten Vorsorge heraus. 13 Prozent der männlichen und zehn Prozent der weiblichen Befragten gaben an, Vorsorge-Angeboten kritisch gegenüber zu stehen und diesen nicht zu vertrauen. Zum anderen gibt es auch bei jüngeren Teilnehmern (18–44 Jahre) einen Anteil von rund 13 Prozent, welcher der Meinung ist, das Rentenalter gar nicht zu erreichen. „Eine gefährliche Einstellung, schließlich erreichen deutsche Frauen im Durchschnitt ein Alter von 83,1 Jahren und Männer von 78,2 Lebensjahren laut aktuellen Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation WHO vom November 2018“, so die Meinung von WeltSparen.


 



Quelle: WeltSparen

Wie richtig vorsorgen


Jeder hat diese Klischees schon einmal gehört: Mit wenig Geld kann ich nicht vorsorgen oder Das lohnt sich nicht. Jeder kann vorsorgen, soviel steht fest. Nur ist es ratsam, wichtige Gegebenheiten zur Kenntnis zu nehmen: Wir leben schon seit längerer Zeit in der Niedrigzinsphase, d. h. es macht wenig Sinn, sein Geld auf Tages- oder Girokonten zu belassen, da dort kein Vermögen aufgebaut werden kann. In der Umfrage gaben immerhin 23 Prozent der Männer und 16 Prozent der Frauen an, damit vorsorgen zu wollen. Die schlauere Variante sind aber Wertpapiere: 36 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen nutzen laut der Studie Wertpapiere zur privaten Vorsorge. Für andere zu teuer? Mitnichten, es gibt Fonds-Sparpläne. Damit hat nahezu jeder die Möglichkeit, in Wertpapiere zu investieren und Vermögen langfristig aufzubauen (monatlicher Beitrag 10 bzw. 25 Euro).


Folgend sparplanfähige Fonds verschiedener Assetklassen und dazugehörige Charts mit 5-Jahres-Historie


Aktienfonds

Der DWS Top Dividende LD (ISIN: DE0009848119) wurde im Jahr 1999 aufgelegt und hat ein Volumen von rund 3,6 Milliarden Euro. Vorwiegend investiert der Fonds in deutsche Standardwerte sowie wachstumsstarke mittlere und kleinere Werte. Treiber im Portfolio sind Aktien von SAP, Allianz SE und Airbus.


 



 


Mischfonds

Der defensive agierende Mischfonds Kapital Plus - A (ISIN: DE0008476250) rund 3,1 Milliarden Euro konzentriert sich auf den Markt für Euro-Anleihen guter Bonität (Investment-Grade-Rating). Daneben kann der 1994 aufgelegte Fonds zwischen 20 und 40 Prozent des Vermögens am europäischen Aktienmarkt investieren. Der Anteil von Anleihen aus Schwellenländern oder Anleihen, die nicht auf Euro lauten bzw. nicht gegen Euro abgesichert sind, ist auf jeweils 10 Prozent begrenzt.


 



Rentenfonds

Aufgelegt im April 2007 investiert der Fidelity Funds - Asian High Yield Fund A Acc (ISIN: LU0286668453) vorwiegend in hochverzinsliche, auf US-Dollar lautende Wertpapiere niedrigerer Qualität (Sub Investment Grade) von Unternehmen, die ihre Hauptgeschäftsaktivitäten in der asiatischen Region haben. Anlageschwerpunkt nach Branchen bilden in dem rund 4,1 Milliarden schweren Fonds Immobilien und Investitionsgüter.