Ökologisch und sozial bewusst investierende Investmentfonds werden immer beliebter: Im vergangenen Jahr erklommen Nachhaltigkeitsfonds in Deutschland einen neuen Höchststand. Lag das Volumen dieser Fonds im Jahr 2006 noch bei rund 14 Milliarden Euro, hat sich dieses nun, zehn Jahre später, mehr als verdreifacht. Bis zum Jahreswechsel stieg das in diesen Fonds verwaltete Vermögen auf 43,8 Milliarden Euro an. Dies sind 16 Prozent mehr als noch im Vorjahr (2015: 37,6 Milliarden Euro). Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Brancheninformationsdienstes ECOreporter.

Auch die Anzahl nachhaltig investierender Fonds sei demnach gewachsen. 2016 zählten die Analysten von ECOreporter 270 Ökofonds, im Jahr zuvor waren es noch 261. Mitgezählt wurden alle nach ethischen, sozialen und ökologischen Kriterien investierenden Investmentfonds, darunter Aktien-, Renten-, Misch- und Dachfonds. Auch Mikrofinanzfonds und ETFs wurden einbezogen. Mehr als die Hälfte der Produkte seien dabei jedoch auf Aktienfonds entfallen. Dies erkläre auch zumindest zu einem Teil den Volumenanstieg: Da sich die Aktienkurse im letzten Jahr gut entwickelt hätten, hätten auch die Aktienfonds an Volumen zugelegt.

Dass sich das einstige Nischensegment mittlerweile zu einem echten Wachstumsmarkt entwickelt, zeigt sich ebenfalls an den Zahlen von ECOreporter: Im Jahr 1997, als der Branchendienst mit seiner Zählung begann, waren es in Deutschland gerade einmal zwölf Nachhaltigkeitsfonds mit insgesamt nur 220 Millionen Euro Volumen.

Damals schon am Markt war zum Beispiel der 1996 aufgelegte Aktienfonds Ökoworld Ökovision Classic (ISIN: LU0061928585), der damit zu den dienstältesten Ökofonds in Deutschland zählt. Mittlerweile verwaltet der Fonds ein Volumen von rund 599 Millionen Euro. Die bisherige Entwicklung des Öko-Pioniers belegt zudem, dass Nachhaltigkeitsfonds keine „lahmen Nischenprodukte“ sind, sondern durchaus auch renditeseitig überzeugen können: In den vergangenen fünf Jahren lag die Performance bei 79,29 Prozent (Stand: 3. Februar 2017, Quelle: FWW).

Auf die Verbindung von Rendite und sozialem Engagement setzt der österreichische Assetmanager C-Quadrat. Wie die Gesellschaft mitteilt, kletterten die nachhaltigen Investmentlösungen Ende 2016 auf rund 563 Millionen Euro – ein Plus von 47 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Wir beobachten, dass immer mehr Anleger sehr bewusst investieren möchten. Sie möchten mit ihren Investments etwas bewirken“, erklärt Günther Kastner, CIO der C-Quadrat Asset Management GmbH. Mit dem Rentenfonds Dual Return Fund – Vision Microfinance (ISIN: LU0236782842) beispielsweise unterstützen Anleger die Vergabe von Mikrokrediten in mehr als 50 Ländern. Alleine 2016 wurden über den Fonds rund 219 Millionen US-Dollar an Darlehen an Mikrofinanzinstitute etwa in Indonesien, Bolivien oder Ghana vergeben. Seit der Auflage des Mikrofinanzfonds im April 2006 bis zum Dezember 2016 wurden rund 900 Millionen US-Dollar in Form von Krediten vergeben, mit denen sich Kleinst- und Kleinunternehmen ihre Existenz sichern und ihr Geschäft ausbauen können. Seit Mai 2016 ist der Mikrofinanzfonds auch für Privatanleger in Deutschland zugelassen. Die Wertentwicklung in den vergangenen fünf Jahren lag bei 12,48 Prozent (Stand: 3. Februar 2017, Quelle: FWW). Mit dem begehrten FNG-Siegel („Forum Nachhaltige Geldanlagen“) ausgezeichnet wurden der Rentenfonds C-Quadrat Global Quality ESG Bond Fund (ISIN: LI0048891217), der Aktienfonds C-Quadrat Global Quality ESG Equity Fund (ISIN: AT0000A105J0) sowie der C-Quadrat Absolute Return ESG Fund (ISIN: AT0000729298).

Ebenfalls Mitglied im Forum Nachhaltige Geldanlagen ist die Berliner avesco AG, die im Januar 2015 den avesco Sustainable Hidden Champions Equity (ISIN R-Tranche: DE000A1J9FJ5; ISIN I-Tranche: DE000A12BKF6 ), aufgelegt hat. Der Aktienfonds pickt sich gezielt Unternehmen heraus, die sowohl nachhaltig arbeiten als auch zu den Weltmarktführern in ihrer Branche zählen.