Das Angebot der im ersten Quartal 2019 zum Vertrieb zugelassenen geschlossenen Publikums-AIF umfasst nach einer aktuellen Erhebung der Ratingagentur Scope gerade einmal drei AIF mit einem prospektierten Eigenkapitalvolumen von insgesamt rund 85 Millionen Euro: Lediglich INP und Wealthcap schickten neue Produkte in die Platzierung. „Der Markt für geschlossene Publikums-AIF startet damit mit einem neuen Tiefstand in Bezug auf das Angebotsvolumen ins Jahr 2019“, stellt Stephanie Lebert, Senior Analystin der Ratingagentur Scope, angesichts dieser Zahlen fest. Denn seit der Regulierung der Branche durch das Kapitalanlagengesetzbuch im Jahr 2013 verharrt das Angebot an Neuemissionen hartnäckig auf einem niedrigen Niveau.  Der Jahresstart 2019 kann allerdings tatsächlich als besonders „mager“ bezeichnet werden. So wurden im ersten Quartal 2018 immerhin noch sieben neue Fonds mit einem geplanten Eigenkapitalvolumen von insgesamt rund 313 Millionen Euro erfasst. „Damit ist sowohl die Anzahl als auch das Angebotsvolumen der neuen Fonds in Q1 2019 gegenüber Q1 2018 deutlich gesunken. Die Anzahl der Fonds reduzierte sich um rund 57 Prozent und das zu platzierende Eigenkapitalvolumen sogar um 73 Prozent“, rechnen die Analysten vor.


2019 dürfte es insgesamt ruhig in der Sachwertbranche bleiben


Aufgrund der Niedrigzinsen erfreuen sich Alternative Assets, hier vor allem Immobilieninvestments, weiterhin großer Beliebtheit. Die durch die Konzentration auf solche Anlageobjekte hervorgerufene Konkurrenz unter Investoren treibe aber die Preise und führe schlussendlich zu sinkenden Renditen für Sachwerte. „Dies wiederum erschwert nach wie vor die Konzeption geschlossener Publikums-AIF mit attraktiver Renditeerwartung – weshalb eine signifikante Ausweitung der Emissionsaktivitäten 2019 nicht zu erwarten ist“, lautet die Einschätzung von Scope. Doch trotz des geringen Angebots an neuen Fonds zu Jahresbeginn gehen die Experten davon aus, dass das prospektierte Emissionsvolumen in 2019 in etwa auf Vorjahresniveau liegen dürfte – dies wäre rund eine Milliarde Euro – sofern die erfassten Vorankündigungen in die Platzierung starten können.


Neben dem anhaltenden Run auf Immobilien stellt Scope einen weiteren Trend fest: Demnach nähern sich die klassischen AIF und die noch recht junge Produktkategorie Crowdinvestment zusehends an. Dies zeige sich beispielsweise daran, dass Hannover Leasing und Exporo jüngst eine Online-Kooperation gestartet haben und dass sich Commerz Real an der Crowdinvesting-Plattform Bergfürst beteiligt.


Diese Beteiligungen sind aktuell bei FondsDISCOUNT.de-Kunden gefragt


Trotz – oder eben genau wegen – des raren Produktangebots sind Publikums-AIF weiterhin gefragt. Beim Berliner Fondsvermittler FondsDISCOUNT.de etwa ging das erste Quartal 2019 aufgrund des hohen Interesses bei den Anlegern als eines der umsatzstärksten Ergebnisse in die Firmengeschichte ein. „Zahlreiche Selbstentscheider sind weiterhin auf der Suche nach Alternativen im Niedrigzinsumfeld und nehmen solche Anlagechancen gerne wahr“, erklärt Vertriebsleiter Stefan Gips.


Reißenden Absatz fanden unter anderem Angebote von der ZBI AG und Dr. Peters, die mittlerweile geschlossen sind. Unter den Fonds, die weiterhin erhältlich sind, waren zum Beispiel  der ImmoChance Deutschland 9 von Primus Valor, das Hotel Oberursel der DFV Deutsche Fondsvermögen (aktueller Platzierungsstand bei rund 90 Prozent) und der „Dauerbrenner“ Habona Einzelhandelsimmobilien Fonds 06 sehr stark gefragt. Unter den Vermögensanlagen setzten Anleger vorzugsweise auf die Angebote One Group – ProReal Deutschland 7, welches Zugang zu Wohnungsbauentwicklungen bietet oder etwa – um das Portfolio nicht allzu immobilienlastig zu strukturieren – auf die Vermögensanlage Wattner SunAsset 8, wofür bereits sieben produzierende Solarkraftwerke angekauft wurden. Im Solarbereich steht außerdem das HEP – Solar Portfolio 1 zur Verfügung, wo die Investitionen nun ebenfalls angelaufen sind: Nach Angaben der hep-Gruppe wurde jetzt das erste Solarprojekt in der japanischen Kansai-Region erworben.


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