Die Aussicht auf sinkende Steuern und steigende Staatsausgaben in Höhe von einer Billion haben den US-Dollar beflügelt und auf den höchsten Stand seit 13 Jahren getrieben. Die Markteinschätzung hat sich mit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten grundlegend verändert. Wie konnte es dazu kommen? Der Sinneswandel an den Märkten kommt nicht nur durch den neuen Präsidenten zustande, sondern wird auch durch positive Wirtschaftsnachrichten in den USA beflügelt. Das wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung durch die Fed am 13. Dezember. Fed-Chefin Janet Yellen steht unter Zugzwang, endlich den nächsten Schritt ihrer angestrebten Zinswende zu vollziehen.

Der starke US-Dollar und die Aussichten auf steigende Zinsen führen zu einem Ausverkauf der US-Staatsanleihen, der vor allem Renten-ETFs am stärksten trifft. „Wer einen Bond-Index kauft, investiert zu einem Drittel in US-Staatsanleihen, und die werden hart getroffen, wenn die Zinsen ansteigen“, sagt Karin Anderson, Analystin bei Morningstar in einem Bericht der Financial Times. „Aktive Manager haben mehr Möglichkeiten zur Verfügung.“ Einer Analyse von Morningstar zufolge haben neun von zehn der größten aktiven Rentenfonds in den USA den Index nach der Wahl Donald Trumps geschlagen.

Auch im langfristigen Vergleich findet man aktive Rentenfonds, die auch in Unternehmensanleihen und Hochzinsanleihen investieren können und reine Index-Fonds in der Vergangenheit um Längen geschlagen haben. Da wäre zum Beispiel der BGF US Dollar Core Bond Fund (ISIN: LU0096258362). Der Fonds legt etwa 80 Prozent in erstklassige festverzinsliche Wertpapiere an, mindestens 70 Prozent sind in US-Dollar notiert. Die Fünf-Jahres-Performance auf Euro-Basis lautet 46,74 % Prozent (FWW, 23.11.2016). Der iShares US Aggregate Bond UCITS ETF bleibt hinter dieser Entwicklung zurück (41,43 %).

Die fallenden Kurse bei US-Staatsanleihen erhöhen das Risiko eines ETF-Investment, denn es gibt kein Risikomanagement, da ein ETF ja nur seinen Index abbilden, aber nicht schlagen will. Das Risiko wird angesichts der Zuflüsse in das Rentensegment im vergangenen Jahr deutlich: Nur 15 Milliarden US-Dollar wurden in aktive Rentenfonds angelegt, 135 Milliarden US-Dollar flossen in Renten-ETFs.

Die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen schnellte am Mittwoch sogar über die Marke von 2,4 Prozent, so viel wie zuletzt im Sommer 2015. Sogar auf zweijährige Papiere gibt es noch 1,15 Prozent Zinsen – im aktuellen Niedrigzinsumfeld ist das eine stattliche Rendite für eine derart kurze Laufzeit. Die steigenden Zinsen locken aber bislang noch keine neuen Käufer an, der Ausverkauf scheint also noch nicht gestoppt zu sein.

Rentenmarkt in Europa - Kommt auch hier die Trendwende?
Auch in Europa fallen die Kurse der Staatsanleihen, wenn auch nicht so stark wie in den USA. Hier ist vor allem die Ankündigung der EZB daran schuld, die Vergaberichtlinien für Kredite der europäischen Banken vereinfachen zu wollen. Die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen schoss am Mittwoch von 0,21 auf 0,26 Prozent in die Höhe. Vor wenigen Wochen waren die Zinsen noch negativ. An diesen Beispielen wird deutlich, warum Marktteilnehmer vereinzelt bereits von einer Trendwende und einer Reflation sprechen.

Die fallenden Kurse in Europa machen den Robeco All Strategy Euro Bonds Fonds wieder attraktiv (ISIN: LU0580362852). Der Fonds investiert breit gestreut in europäische und Staats- und Unternehmensanleihen und konnte in den vergangenen fünf Jahren um 186,01 Prozent steigen (FWW, 21.11.2016). FondsDISCOUNT.de-Kunden erhalten den Robeco Fonds über die Comdirect ohne Ausgabeaufschlag.

Deutlich schwankungsärmer ist der Allianz Strategie 2036 Plus Fonds (ISIN: LU0279127962). Der Rentenfonds investiert ausschließlich in Nullkupon-Anleihen unterschiedlicher Laufzeit und erzielte durch die Kurssteigerungen in fünf Jahren 88,95 Prozent. Eine weitere Alternative ist der FondsDISCOUNT.de-Topseller Aramea Rendite Plus (ISIN: DE000A0NEKQ8), der zwei Drittel seines Kapitals in Europa, ein Fünftel aber auch in den USA investiert. Investoren erzielten mit dieser Strategie in fünf Jahren 56,34 Prozent.