Alles ist im ständigen Wandel – diese Erkenntnis weist auf die zukunftsorientierte Komponente des Lebens hin. Geschmäcker ändern sich, Mode und Sichtweisen ebenfalls. Daraus entsteht auch immer ein verändertes Konsumverhalten. Nicht unwichtig für Investmententscheidungen. Laut dem Assetmanager Robeco spielen Gesundheit und Wohlbefinden eine immer größere Rolle im Konsumverhalten der jüngeren Generation: „Für Millennials stellt Wellness eine ständige Verpflichtung dar“, sagt Portfoliomanager Jack Neele von Robeco.  


Was Millennials wollen


In der Pressemitteilung heißt es, dass diese Generation bereit sei, mehr Geld für interessante Sportartikel und Athleisure-Marken auszugeben, beispielsweise die Lauf- und Radfahr-Applikation Strava, Schuhe von Allbirds, die aus natürlichen Materialien gefertigt werden, oder eine Smartwatch von Apple. Millenials würden auch mehr natürliche und biologische Nahrungsmittel mit gesünderen Inhaltsstoffen sowie frische Kräuter und Gewürze essen. Die Finanzexperten sehen in der Einstellung zum Konsum eine wachsende Prägung individueller Identität mit ethischer Bedeutung. Robeco spricht von einem vielfältigen Thema, welches Unterthemen umfasst: von Fitness bis Nahrungsmittelzutaten, Wohlbefinden am Arbeitsplatz, gutes Aussehen, Schlaf, persönliche Betreuung, Sportausrüstung, personalisierte Ernährung, Reisen und Urlaubsunterkunft sowie mentale Wellness. Innerhalb dieses breiten Spektrums würde das Segment für gesunde und biologische Nahrungsmittel am schnellsten wachsen. Diesbezüglich führt Robeco die zunehmende Beliebtheit von Süßstoffen mit wenig Kalorien und vegetarische Zwischenmahlzeiten an. Des Weiteren wird auf die zunehmende Dynamik bei der Nachfrage nach pflanzenbasiertem Protein, wie es in fleischlosem Sushi und veganen Speisen zum Mitnehmen zu finden ist, hingewiesen. Der Assetmanager lenkt den Fokus auf große Hersteller traditionell abgepackter Nahrungsmittel, welche in diesem Bereich investieren, beispielsweise General Mills (Beyond Meat), Nestlé (Impossible Foods) und Unilever (De Vegetarische Slager).


Hersteller von Bio-Lebensmitteln als Profiteure – traditionelle Hersteller unter Druck


Die wichtigste Entwicklung in dem Segment ist für Robeco das starke Wachstum kleiner lokaler Marken, insbesondere in den Emerging Markets. Hinzu käme der Gesundheits- und Wellness-Trend, der die Nachfrage nach höherwertigen Inhaltsstoffen verstärkt. Ein weiterer Faktor wäre der zunehmende Wunsch nach Bequemlichkeit, sei es in Form von Essen zum Mitnehmen oder kürzeren Zubereitungszeiten. Auch die Ausbreitung von Startup-Unternehmen spiele eine Rolle. Dadurch wären neue und innovative Wege der Nahrungsmittelproduktion möglich geworden. Nicht zuletzt käme dem Internet eine Schlüsselrolle zu, da die Markteintrittsbarrieren niedriger sind und Plattformen wie Instagram und Snapchat zielgerichtete Werbung ermöglichen. Dank Online-Handel und Logistik könnten dem Kunden zudem die Produkte direkt an die Haustür geliefert werden. Hersteller traditioneller verpackter und verarbeiteter Nahrungsmittel müssten sich neu erfinden, da Anbieter frischer und biologischer Nahrung sowie Essenslieferanten und Online-Supermärkte dem Bedarf der Millennials besser gerecht werden: „Es war noch nie einfacher, eine neue Marke zu schaffen und Werbung dafür in Netzwerken wie Instagram zu machen“, sagt Portfoliomanager Neele. All diese Entwicklungen hätten sich auf die Hersteller traditioneller Nahrungsmittel disruptiv ausgewirkt. „Viele Jahre lang lag ihr Fokus auf einer effizienten Fertigung und dem Senken der Preise, was häufig zulasten der Qualität und der gesundheitlichen Wirkungen ging“, so Neele weiter. Doch mittlerweile wären die Verbraucher viel besser informiert und würden sich für andere Marken und Produkte entscheiden. So stellt es keine Überraschung dar, dass die Renditen der meisten in den USA ansässigen traditionellen Hersteller verpackter Nahrungsmittel mindestens seit 2017 im Vergleich zum S&P 500 Index gesunken sind. Viele dieser Unternehmen streben nun an, ihr Produktangebot durch Übernahmen neu auszurichten.


Ausblick


Die strukturellen Gewinner dieses Trends könnten entweder neue Anbieter sein, die davon zu profitieren imstande sind, oder traditionelle Nahrungsmittelhersteller mit gut abgestimmtem Produktangebot. „Wir glauben, dass innerhalb dieses Segments der Markt für spezielle Zutaten stark wächst und eine bedeutende Anlagechance beinhaltet“, so Neele. Der Wert des Markts für Spezialzutaten wird mit rund 75 Milliarden US-Dollar angegeben. Verglichen mit den großen Anbietern verpackter Nahrungsmittel stünde er damit zwar noch am Anfang, würde aber immer schneller wachsen und steigende Gewinnmargen und Renditen erzielen.


 


Robeco Global Consumer Trends Equities (LU0187079347)


Der im Jahr 1998 aufgelegte Fonds investiert in Aktien aus entwickelten und aufstrebenden Ländern auf der ganzen Welt. Die Auswahl der Wertpapiere basiert auf der Fundamentaldatenanalyse. Mit einem Fondsvolumen von rund 2,3 Milliarden Euro liegt der Fokus auf strukturelle Wachstumstrends im Bereich Konsumverhalten. Der erste davon ist der Trend „Digitaler Verbraucher”. Der zweite Trend ist der Anstieg der Verbraucherausgaben in den Schwellenländern. Beim dritten Trend geht es um die Attraktivität „starker Marken”. Die Fondsmanager haben das Ziel, Aktien von Unternehmen auszuwählen, die zu den strukturellen Gewinnern dieser Trends gehören.


 


Der Fonds in der 5-Jahres-Historie