Nach der gedämpften Stimmung an den Börsen zum Ende des vergangenen Jahres, konnten sich die Märkte im ersten Quartal 2019 wieder erholen. Der Dax konnte das Quartal mit rund zehn Prozentpunkten mehr gegenüber dem vergangenen abschließen. Ähnliches war beim US-amerikanischen Aktienindex Dow Jones zu beobachten. Im deutschen Aktienindex gab es für diesen Zeitraum deutliche Unterschiede bei den Einzelwerten. Die Gewinner waren hier Fresenius, RWE und Deutsche Post. Deutlich im Minus stand hier Thyssenkrupp. Wer aber waren die Gewinner in der Fondsbranche im ersten Viertel des Jahres? Ausgehend von dem Anteil an Fonds mit Top-Rating haben die Analysten von Scope ein Asset Manager Ranking durchgeführt und die jeweiligen Fondsanbieter bewertet.


Die Auswertung von Scope: MFS ganz vorn


Die Ratingagentur unterscheidet bei der Bewertung zwischen großen und kleinen Asset Managern. Die Unterscheidung wird mit den unterschiedlichen strategischen Ansätzen gerechtfertigt. Zu den großen Asset Managern zählen dabei Fondsanbieter, bei denen mehr als 25 Fonds bewertet wurden. Bei der Bewertung der Fondsanbieter wurde analysiert, welche Top Ratings die Häuser in den Assetklassen Aktien, Renten und Sonstige halten. Auf dieser Grundlage wurde der prozentuale Durchschnitt und entsprechend der Gesamtanteil an Top Ratings errechnet. Ein echter Überflieger ist der US-amerikanische Anbieter MFS Investment Management. Das Traditionsunternehmen, gegründet 1924, ist eines der ältesten der Welt und war maßgeblich an der Wegbereitung für Investmentfonds beteiligt. MFS belegt im Rating von Scope den ersten Platz. Ein Jahr zuvor war das Unternehmen noch auf Rang 23. Die Top-Rating-Quote von 38 Prozent (1. Quartal 2018) steigt aktuell auf 63 Prozent. Diese Steigerung konnte laut Scope erreicht werden, weil der Asset Manager aus Boston es geschafft habe, die Fondspalette in der Breite zu verbessern. Auch die folgenden Platzierungen zwei und drei sind Neulinge in der Top 10 der Bewertung: Das Investment-Management-Unternehmen Legg Mason rangierte auf Platz zwei (Q1 2018: Platz 30) und konnte die Top-Rating-Quote von 35 auf 59 Prozent steigern. Das nach Multi-Manager-Geschäftsmodell tätige Unternehmen aus Baltimore (USA) konnte mit hohen Ratings im Rentenbereich punkten. Platz drei konnte in der Auswertung diesmal BlackRock erreichen. Das letzte Mal noch auf Rang 17 verbesserte sich der weltweit größte Asset Manager aus New York von 42 Prozent auf 56 Prozent. Die großen Verlierer der Scope-Auswertung sind die Fondanbieter Investec, Metzler und Robeco. Diese Gesellschaften waren im vergangenen Jahr noch auf den Plätzen zwischen zwei und vier zu finden. Das in Frankfurt a. M. ansässige Unternehmen Metzler war der größte Verlierer und fiel von 56 auf 36 Prozent (Rang 31).



Bei den sogenannten kleinen Asset Managern sticht Lupus Alpha auffallend hervor. Der neue Spitzenreiter konnte in der Analyse in allen Assets 100 Prozent erreichen. Die Frankfurter Gesellschaft konnte erstmalig mit acht Fonds bewertet werden und war deshalb auch das erste Mal beim Ranking vertreten. Auf Rang zwei folgt die französische Fondsverwaltungsgesellschaft Comgest mit einer Gesamt-Top-Rating-Quote von rund 82 Prozent. Dahinter konnte sich Degroof Petercam – die größte Investmentbank Belgiens - mit 80 Prozent auf Platz drei behaupten. Der größte Verlierer in diesem Segment ist die dänische Investmentgesellschaft Sparinvest, welche mit einer Quote von 36 Prozent nur noch Rang 31 belegt (zuvor Rang 3).



Die Fonds der Gewinner


Folgende Fonds der Gesellschaften aus den Top 3 des Rankings haben mindestens eine von Scope vergebene B-Note.


MFS Meridian Funds - Global Total Return Fund (ISIN: LU0219418836)

Der Fonds wurde im Jahr 2005 aufgelegt und investiert in eine Kombination aus Aktienwerten und Schuldtiteln von Emittenten aus Industrie- und Schwellenländern. Dabei können die Aktien zwischen 30 und 75 Prozent und die Schuldtitel zwischen 25 und 70 Prozent variieren. Das Fondsmanagement konzentriert die Aktienanlagen im Allgemeinen auf größere Unternehmen, die es im Verhältnis zu ihrem wahrgenommenen Wert für unterbewertet hält. Die Schuldtitelanlagen konzentriert es im Allgemeinen auf Unternehmensschuldtitel, staatliche Schuldtitel sowie hypothekenbesicherte Schuldtitel. Das Fondsvolumen beträgt rund 2,16 Milliarden Euro.


Legg Mason ClearBridge US Large Cap Growth (ISIN: IE00B19Z9612)

Der Fonds investiert mindestens 70 Prozent seines Vermögens in Aktien einer ausgewählten Gruppe von US-Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung. Diese sind in den USA notiert oder werden dort gehandelt. Bei den wichtigsten Titeln des Fonds aus dem Jahr 2008 handelt es sich um US-Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung, die in ihren jeweiligen Branchen führend und weltweit tätig sind sowie eine langjährige Erfolgsbilanz aufweisen. Zu den Top Holdings zählen unter anderem Amazon, Alphabet und Microsoft. 


BlackRock Global Funds - Global Allocation Fund (ISIN: LU0827880005

Seit dem Jahr 2012 agiert dieser Mischfonds und investiert weltweit in Aktien, Schuldtitel und kurzfristige Wertpapiere von Unternehmen oder staatlichen Emittenten. Ziel ist es, in unterbewertete Wertpapiere anzulegen. Der Fonds mit dem Volumen von rund 13,6 Milliarden Euro kann auch in Aktienwerte kleiner und aufstrebender Wachstumsunternehmen anlegen. Einen Teil seines Portfolios mit Schuldtiteln kann der Fonds zudem in hochverzinsliche übertragbare Rentenwerte investieren. Das Währungsrisiko wird flexibel gemanagt.


 



 


Lupus alpha Micro Champions (ISIN: LU0218245263)

Der Lupus alpha Micro Champions investiert seit rund 14 Jahren in europäische Micro Caps mithilfe einer fokussierten Bottom-up-Strategie. Das Segment enthält Nischenplayer mit überdurchschnittlichem Renditepotenzial. Die Strategie nutzt quantitative Fundamentalanalyse und qualitative Methoden, um es für Anleger zu identifizieren. Aufgrund anlagepolitischer Interessen können auch Large Caps Berücksichtigung finden.


Comgest Growth Europe Opportunities (ISIN: IE00BHWQNN83

Anlageziel des im Jahr 2014 aufgelegten Fonds ist es, ein professionell verwaltetes Portfolio aus Unternehmen zu schaffen, die ihren Hauptsitz im europäischen Raum haben oder dort einen Großteil ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten ausüben. Bei der Portfoliokonstruktion wird ein reiner Bottom-up-Ansatz zur Aktienauswahl angewendet. Das Ziel des Fonds wird über Anlagen in Aktien oder Dividendenpapiere erreicht, darunter Vorzugsaktien, Wandelschuldverschreibungen und in Dividendenpapiere wandelbare Schuldverschreibungen. Derzeit hält man ein Volumen von rund 688 Millionen Euro.


DPAM INVEST B Real Estate Europe Dividend A (ISIN: BE6213828088)

Der von Degroof Petercam im Jahr 2001 aufgelegte Fonds verfolgt eine ausgewogene Anlagestrategie und investiert sein Vermögen in Wertpapieren, die sich im weiteren Sinne auf den europäischen Immobiliensektor beziehen. Zudem soll die Dividendenrendite grundsätzlich über der durchschnittlichen Dividendenrendite dieser Anlageklasse liegen. Anlageschwerpunkte sind Frankreich und Deutschland.