Erst am 22. März wurde TFS in Quintis (=Quintessenz und Indisches Sandelholz) umbenannt, doch die weitaus interessantere Nachricht für Anleger sind die aktuellen Turbulenzen des Holzproduzenten. Die Glaucus Research Group hat in einem 39-seitigen Bericht das Unternehmen als Schneeballsystem („Ponzi scheme“) bezeichnet. In der Folge verlor die Aktie von Quintis deutlich.

Der Vorwurf von Glaucus lautet vor allem auf irreführende Prognosen, zweifelhafte Marketingmaterialien und fragwürdige Kunden, wie der „The West Australian“ berichtet.

Der Kursverfall veranlasste Quintis, den Bericht zu bestätigen und auf die Kritik zu antworten. Der Report sei voreingenommen und sei so verfasst, dass die Autoren finanziell von der Berichterstattung profitieren: „Es gibt erhebliche und ungeheuerliche Ungenauigkeiten, die im Bericht vorkommen sind, was hätte vermieden werden können, wenn Glaucus die Firma kontaktiert hätte“, sagte Quintis in einer Erklärung.

„Wir glauben, dass TFS Unternehmen wie Timbercorp und Great Southern in Bezug auf Misserfolg folgen wird“, so hingegen der Bericht von Glaucus. Das Firmenmodell ähnle zusammengebrochenen landwirtschaftlich verwalteten Investitions-Unternehmen und ihrer Ponzi-ähnliche Struktur: „TFS erzeugt keinen signifikanten Cash aus dem Verkauf seines Sandelholzes, das zum größten Teil noch geerntet wird. Stattdessen ist TFS darauf angewiesen, das Kapital aufzubringen, um neue Jahrgänge zu pflanzen und so sein Geschäft zu betreiben, Zahlungen auf seine Schulden zu leisten und frühere Investoren zu bezahlen“, wird dem Sandelholz-Produzenten weiter vorgeworfen.

Glaucus hat dabei vor allem einen fünfjährigen Deal mit einem chinesischen Käufer im Blick, der nicht von TFS in Ankündigungen identifiziert wurde, dem aber offenbar 150 Tonnen verarbeitetes Kernholz pro Jahr geliefert werden soll.