Fonds-Performance


Positiv entwickelte sich erneut der Dax mit einem Plus von 3,53 Prozent. Der MSCI World in Euro performte mit 0,12 Prozent und der Stoxx Europe 600 mit 0,92 Prozent. Hinsichtlich der kurzfristigen Performance stehen wir im unteren Mittelfeld mit den Vergleichsindizes. Dies gilt in gleicher Weise für unsere Peergroup an Vergleichsfonds. Durch neue Investments haben wir unsere Cash-Quote von 28 Prozent auf rund 24 Prozent reduziert. Wir setzen jedoch weiterhin auf eine hohe Liquiditätsquote, um schnell auf sich ergebende Chancen reagieren zu können.


Die weiterhin hohe Vorhaltung von Liquidität bleibt nicht ohne Folgen für die kurzfristige Performance. Unser bekannter Fokus liegt jedoch auf langfristiger Performance auf der Basis guter Unternehmen mit überzeugenden Geschäftsmodellen. Der Max Otte Vermögensbildungsfonds (ISIN: DE000A1J3AM3) konnte über die letzten drei Jahre ein sehr gutes Plus von 25,6 Prozent erwirtschaften. Innerhalb der Vergleichsindizes konnte lediglich der MSCI World in Euro mit 29,8 Prozent ein besseres Ergebnis abliefern. Den Dax, der mit 20,6 Prozent performte und den Stoxx Europe 600, der mit 17,0 Prozent die letzten drei Jahre beendete, konnten wir trotz hoher Liquidität hinter uns lassen.


Investmentidee des Monats: Grenke


Wir haben den mehrheitlich in Familienbesitz befindlichen Mittelstandsfinanzierer Grenke bereits im September in der Jahresausgabe unseres Investorenbriefs vorgestellt. Grenke bietet neben Leasingangeboten auch Factoring- und Inkassodienstleistungen für seine Kunden. Seine Wurzeln und weiterhin das Fundament bildet das sogenannte „Small-Ticket“-Segment (bis 25.000 Euro) bei IT-Produkten. Das Angebot wurde über die Jahre auf Maschinen und Anlagen, Medizintechnik sowie Sicherheitsgeräte ausgeweitet. Das Geschäftsmodell ist für beide Seiten vorteilhaft. Grenke kann hinsichtlich der Ausrüstungsgegenstände Verhandlungsmacht nutzen, die die einzelnen Kunden niemals hätten. Die Kunden profitieren von einer liquiditätsschonenden Anschaffungsmöglichkeit sowie der Planungssicherheit des Leasings und Factorings. Auch in einer Krisenphase kann Grenke profitieren, weil die Kunden auf ihre Liquidität achten und Leasingrate gegenüber Einmal-Investition sowie Factoring-Dienstleistungen wegen des sofortigen Zahlungseingangs bevorzugen.


Im Oktober wurden die Zahlen des letzten Quartals veröffentlicht. Die Entwicklung ist weiterhin sehr positiv. Das Neugeschäft legte insgesamt um 23,3 Prozent zu, davon entfielen 21,7 Prozent auf das Leasing und 29,9 Prozent auf das Factoring. Es wird weiterhin nicht bloß das Volumen gesteigert. Auch der für das Unternehmen wichtige Deckungsbeitrag zwei legte für das dritte Quartal nochmals von 16,6 auf 17,1 Prozent zu. Der Ausbau des Geschäfts im weltgrößten Leasingmarkt USA soll im Jahr 2020 beginnen und bietet große Chancen.


Die zunehmende Regulierung im Finanzsektor auf europäischer Ebene stellt für Grenke ebenfalls mehr Chance als Hindernis dar. Durch die gute Eigenkapitalausstattung, die niedrigen Ausfallquoten und die lange Erfahrung im Segment der „Small Tickets“ ist das Unternehmen hier besser aufgestellt als die Bankenkonkurrenz. Hier können weitere Marktanteile gewonnen werden, wenn die Banken wegen fehlender Profitabilität zunehmend das Geschäft aufgeben. Durch eine aktuell schwächere Konjunktur hat sich das Zahlungsverhalten der Kunden etwas verschlechtert. Man reagierte schnell und passte seine Risikovorsorge an. Das drückt erstmal auf den Gewinn. Deshalb liegt das kurzfristige Gewinnwachstum zwischen fünf und 13 Prozent. Langfristig sollte Grenke durch die Kostenführerschaft, weitere Zukäufe von Franchise-Nehmern und den US-Markteintritt im Jahr 2020 über 15 Prozent wachsen. Das Wachstum kann über Einlagen der Grenke Bank und einer starken Eigenkapitalquote von 17 Prozent finanziert werden. Gegenwärtig ist das Wachstumsunternehmen leicht unterbewertet.


Erfolgreiches Investieren ist ein Marathon


Transaktionen Oktober 2019


Mit MSC Industrial Direct Co haben wir einen neuen Titel in das Portfolio aufgenommen. Das Unternehmen bietet umfangreiche Produkt- und Dienstleistungen für die metallverarbeitende Industrie. Neben einer Niederlassung in Großbritannien liegt der Schwerpunkt der Unternehmensaktivitäten auf dem Heimatmarkt USA. Durch die enge Verbindung zu seinen Kunden und guten Margen und Renditen ist MSC Industrial auch für eine nachlassende konjunkturelle Entwicklung gut aufgestellt.


Ebenfalls eine Neuaufnahme ist das australische Unternehmen Clinuvel Pharmaceuticals. Der Pharmahersteller ist auf die Behandlung seltener Krankheiten spezialisiert. Im Oktober konnte die US-Zulassung des Medikaments zur Behandlung der Lichtunverträglichkeitserkrankung EPP gefeiert werden. Es liegen weitere Zulassungen in der Pipeline, sodass wir mit einer weiterhin positiven Entwicklung rechnen.


Bei Flow Traders haben wir den Rücksetzer für einen Nachkauf genutzt. Wir sehen den Titel weiter als konträres Investment, das bei zunehmender Volatilität der Märkte überproportional profitiert. Das Investment in die französische TFF Group haben wir weiter ausgebaut. Die Zahlen des letzten Quartals haben erneut überzeugt. Der Umsatz stieg um 17,1 Prozent und basiert auf einer weiterhin gesunden Bilanz. Insbesondere das US-Geschäft mit Fässern zur Bourbon-Herstellung entwickelt sich hervorragend.


Beim Zahlungsdienstleiter Wirecard haben wir den Kursrutsch aufgrund einer erneuten Meldung der Financial Times genutzt, um unsere Position weiter auszubauen. Wir sind weiterhin von dem Unternehmen überzeugt und halten an unserer These fest. Bei Grenke haben wir auf Basis unserer These und Bewertung (siehe oben) nochmals aufgestockt.