Chinas Wirtschaftswunder


Wirtschaftswunder lassen sich meist nicht so einfach erklären. Anhand einer anschaulichen Animation bei visualcapitalist.com kann man allerdings deutlich erkennen, dass die großen Volkswirtschaften der Welt in den letzten 50 Jahren gleich zwei Wirtschaftswunder erlebt haben. Legte Japan seit den siebziger bis weit in die neunziger Jahre einen rasanten Aufstieg hin, katapultierte sich Chinas Wirtschaft innerhalb von zehn Jahren vom siebten Rang im Jahr 2000 auf den zweiten Platz ab 2010. Der Abstand zur Weltmacht USA schrumpft dabei kontinuierlich. Die Grundlagen dafür wurden in den 1980er und 1990er Jahren gelegt, als Chinas damaliger Machthaber Deng wegweisende Wirtschaftsreformen auf den Weg brachte. Gute dreißig Jahre später sind aus unbedeutenden Orten pulsierende Millionenstädte geworden, welche durch Hochgeschwindigkeitsbahnen vernetzt sind


 


Aktuell leichter Konjunkturrückgang


Kürzlich ist Chinas Wirtschaft etwas langsamer gewachsen. Vor allem der Handelsstreit mit den USA hat die Konjunktur leicht eingetrübt. Laut einer Umfrage des Finanzdienstes IHS Markit sind chinesische Unternehmen zwar dahingehend optimistisch, dass ihre Produktion im nächsten Jahr wachsen wird, doch ist die Stimmung gedämpft. Neben dem Handelskrieg würden steigende Preise für Rohstoffe, höhere Arbeitskosten, härterer Wettbewerb und strengere Umweltvorschriften Sorgen bereiten. Aktuell ist das Wachstum der chinesischen Wirtschaft im dritten Quartal 2018 auf 6,5 Prozent gefallen – so niedrig war es das letzte Mal Anfang 2009 nach Ausbruch der Finanzkrise. Das Statistikamt stellt fest, dass die chinesische Wirtschaft trotz der Unsicherheiten von der weltweiten Erholung, einem belebten Immobilienmarkt und anderen Wachstumstreibern profitiert. Die nationale Wirtschaft würde den Schwung einer beständigen und gesunden Entwicklung beibehalten können. Gleichzeitig könnte sich Umstrukturierung vertiefen, welche Qualität und Effektivität verbessern. Zum Wachstum trage auch der Konsum stärker als früher bei. Der Anteil zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) erreichte dieses Jahr bereits 78,5 Prozent und hatte im vergangenen Jahr noch durchgehend bei 58 Prozent gelegen.


 


Kursrückgänge strategisch interessant


Es ist anzunehmen, dass die USA und China eine ernsthafte Eskalation vermeiden werden. Die Stimulierungsmaßnahmen der chinesischen Regierung könnte aber auch im Laufe des kommenden Jahres wieder eine Wachstumsphase beginnen. Hinsichtlich der kurzfristigen Unsicherheit empfehlen Experten den Fokus bei Investitionen derzeit auf defensive Sektoren zu richten. Dazu gehören neben den Sektoren Energie, Gesundheitswesen, Telekom, Versorger vor allem auch die Basiskonsumgüter. Für längerfristig orientierte Anleger könnten erneute zollbedingte Kursrückgänge sogar eine gute Kaufgelegenheit sein.

Für Anleger könnten folgende zu einhundert Prozent in China investierte Aktienfonds interessant sein. Alle drei Fonds glänzen mit einer sehr guten Performance im Zeitraum der letzten fünf Jahre. Der im Jahr 1996 aufgelegte UBS (Lux) Equity Fund - China Opportunity (USD) P-acc hat ein Fondsvolumen von rund 5,2 Milliarden Euro und investiert unter anderem in Informationstechnologie und Konsumgüter. In 2007 wurde der Vontobel Fund - mtx China Leaders B-USD aufgelegt. Dieser umfasst ein Fondsvolumen von rund 242 Millionen Euro. Mit einem Anlageziel von möglichst hohem Wertzuwachs ist dieser Fonds vornehmlich in den Schwerpunkten Finanzen, Informationstechnologie und Konsumgüter investiert. Mit einem Fondsvolumen von rund 1 Milliarde Euro strebt der Schroder ISF China Opportunities A Acc Kapitalzuwachs an. Schwerpunktbranchen sind Finanzen, Informationstechnologie und Gebrauchsgüter.