Nach dem schlechten Jahresstart 2016 zeichnet sich nun eine Trendwende auf dem europäischen Fondsmarkt ab: Aktive Fondsmanager freuen sich über die höchsten Quartalszuflüsse seit fünf Jahren. Unerwartet war auch die Verteilung des Kapitals. Neben Aktienfonds profitierten auch Rentenfonds und Alternative Assets von den 210 Milliarden Euro in den ersten drei Monaten 2017.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits ist der Risikoappetit der Investoren infolge des Trump-Trades gestiegen. Andererseits sind die globalen Konjunkturaussichten positiv. In den vergangenen Monaten hat sich die Stimmung in zahlreichen europäischen Ländern spürbar verbessert. Das zeigt sich auch an steigenden Einkaufsmanager-Indizes in Europa und an den Wachstumsberichten der Unternehmen. Die politischen Risiken – z.B. die bevorstehende Wahl in Frankreich – rücken zunehmend in den Hintergrund.

Die Fondsgesellschaften mit den höchsten Zuflüssen sind Amundi, Schroders, Ashmore, Jupiter and GAM, berichtet die Financial Times. Europäische Aktienfonds konnten allein 34 Milliarden Euro einsammeln, belegen Daten des Analysehauses Lipper.

Eine Aufholjagd europäischer Aktien scheint überfällig. Einer Studie des Rating-Unternehmens Scope zufolge äußert sich diese Aufholjagd bereits in der größten Peer Group mit der Bezeichnung „Fonds-Europa“. Sie besteht aktuell aus 483 Fonds, die zusammen ein Vermögen von rund 222 Milliarden Euro verwalten. Eine Analyse dieser Peergroup hat ergeben, dass jeder fünfte aktive Fonds besser abschneidet als der Vergleichsindex MSCI Europe – und das bei geringerer Volatilität. Dieses Ziel erreichen immerhin 72 Fonds – was rund 22 Prozent der betrachteten aktiven Fonds dieser Peergroup entspricht.

Besonders bemerkenswert: Von den 72 Fonds mit Outperformance und geringerer Volatilität verfügten vor fünf Jahren 40 Fonds über ein Rating. Von diesen 40 Ratings lagen 23 im Top-Bereich. Das entspricht einer Top-Rating-Quote von knapp 60 Prozent durch Scope-Ratings, bzw. vor der Fusion: von FERI EuroRating. Insgesamt erhält nur jeder dritte Fonds ein Top-Rating.

Das Fondsvolumen spielt dabei kaum eine Rolle. Von den zehn größten Fonds erhielten nur zwei ein A-Rating von Scope: Der Invesco Pan European Structured Eqty (ISIN: LU0119750205) und der JPM Europe Equity Plus (ISIN: LU0289089384). Der Fonds mit der längsten Dauer des A-Ratings ist der JOHCM European Select Values (ISIN: IE0032904116), gefolgt vom Jupiter JGF European Growth (ISIN: LU0260085492).

Von den 332 aktiven Fonds mit einer Performance-Historie von fünf Jahren schaffen es insgesamt 97, die Performance des MSCI Europe zu übertreffen. Das sind knapp 30 Prozent der aktiven Fonds dieser Peergroup.

Neben der Performance ist das Risikomanagement – gemessen an der Volatilität – eine Grundvoraussetzung für den Erfolg der Geldanlage und ein Gütekriterium aktiven Managements. Der MSCI Europe zeigt zum 31.03.2017 auf Fünf-Jahressicht eine Volatilität von 12,6 Prozent. Die aktiv gemanagten Fonds dieser Peergroup kommen in diesem Zeitraum im Durchschnitt auf 11,2 Prozent, berichtet Scope. 236 Fonds gelingt es, eine geringere Volatilität als der MSCI Europe zu generieren. Das sind fast zwei Drittel der aktiven Fonds (71%).

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