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BaFin Anleger müssen alle einzelnen Fonds-Positionen bekommen
Deutsche Fondsgesellschaften müssen Privatanlegern künftig alle Informationen zu einzelnen Investments zugänglich machen, fordert die BaFin. Überdies müssen die Gesellschaften ihre Kunden über ihre neuen Informationsrechte informieren.
Die Forderung geht aus einem Schreiben der BaFin an den Branchenverband BVI hervor, in der die Benachteiligung der Privatanleger als „nicht hinnehmbar“ erklärt wurde. Alle Mitglieder des BVI haben nun bis Mitte März nächsten Jahres Zeit, die geforderten Angaben für Privatanleger zugänglich zu machen. Das betrifft derzeit 95 Unternehmen, die Assets im Wert von 2,6 Billionen Euro verwalten. Die Mitgliedsgesellschaften des BVI– zu denen unter anderem BlackRock, Allianz GI und Commerz Real gehören – betreuen direkt oder indirekt das Vermögen von rund 50 Millionen Menschen in rund 21 Millionen Haushalten.
Vorab kommt viel Arbeit auf die Fondsunternehmen zu. Denn jeder einzelne Privatanleger muss über das neue Informationsangebot in Kenntnis gesetzt werden. Voraussichtlich erhalten alle Kunden ein individuelles Passwort, mit dem sie sich auf der Seite des Fondsanbieters anmelden können. Dabei müssen die Unternehmen sicherstellen, dass wirklich nur Anleger Zugang zu den privilegierten Informationen erhalten, was zusätzlichen Verwaltungsaufwand mit sich bringen und vor allem kleinere Fondsgesellschaften belasten wird.
Mit der Forderung der BaFin erhalten Privatanleger dann die gleichen Informationen zur gleichen Zeit wie professionelle Investoren. Das trägt zu mehr Transparenz bei und erhöht das Vertrauen in die Fondsgesellschaften – beides Grundvoraussetzungen dafür, damit Privatpersonen mit Investitionen in Publikumsfonds am Kapitalmarkt überlegte Entscheidungen fällen können.