Der Zustand der chinesischen Wirtschaft hält die (Finanz-)Welt seit einiger Zeit in Atem – gilt doch China als einer der wichtigsten Motoren für die Weltwirtschaft. Doch nun ein Einbruch - der Januar verlief nach Angaben der Zollbehörden  sogar noch schlechter, als der Markt erwartet hatte. Insgesamt ist Chinas Wirtschaft im Jahr 2015 so schwach gewachsen wie seit 25 Jahren nicht mehr. Die Handelszahlen brachen im vergangenen Jahr um acht Prozent ein, die Regierung in Peking ging nur von sechs Prozent aus.

Kapitalmarktexperten wie etwa Oliver Roth von der Oddo Seydler Bank (siehe das Video-Interview am Ende dieses Artikels) begründen diesen Konjunktureinbruch mit dem Umbau der chinesischen Wirtschaft, der gerade erst begonnen habe: China will seine starke Exportabhängigkeit durch eine Stärkung des Binnenkonsums reduzieren. Diese schrittweise Transformation und die dadurch bedingte Konjunkturschwäche wird sich Roth zufolge auch negativ auf die Weltwirtschaft auswirken: „Die Prognosen des IWF für das Jahr 2016 werden schon jetzt regelmäßig nach unten korrigiert. Momentan liegt die Schätzung (noch) bei 3,1 Prozent – auf das weltweite Wachstum bezogen ein sehr überschaubarer Wert“, so Roth im Interview mit Wirtschaft TV. Auch an Chinas Börsen ging es nach der einwöchigen Pause aufgrund des chinesischen Neujahrsfests leicht bergab. Am chinesischen Aktienmarkt sei jedoch auch viel schuldengetrieben investiert worden, hier werde nun das Rad etwas zurückgedreht, erläutert Roth.