Seit der US-Präsidentschaftswahl ist der Optimismus wieder an die Märkte zurückgekehrt. So sind die Wachstums- und Inflationserwartungen sowie die Kapitalmarktrenditen deutlich angestiegen: 10-jährige US-Staatsanleihen rentieren wieder mit 2,5 Prozent und auch an den Aktienmärkten stiegen die Kurse. Da diese allerdings deutlich stärker als die Ausschüttungserwartungen angestiegen sind, gab es Rücksetzer bei den erwarteten Dividendenrenditen. Nach Analysen der DZ Bank liegen die erwarteten Dividendenrenditen 2016 beim Dax bei 2,9 Prozent, beim Euro Stoxx 50 bei 3,6 Prozent, beim Stoxx 600 bei 3,5 Prozent und beim S&P 500 bei 2,0 Prozent und damit weiterhin auf einem soliden Niveau – auch wenn sich die Renditen unter den durchschnittlichen Werten der letzten zehn Jahre bewegen.

Auch die Attraktivität der Dividendenpapiere gegenüber deutschen Staatsanleihen sei leicht zurückgegangen, liege aber mit 2,3 Prozentpunkten weiter deutlich über dem Schnitt der vergangenen Jahre, so die Analysten. Man sei daher weiterhin vom langfristigen Erfolg der Dividendenaristokraten überzeugt. Zudem böten sich inzwischen wieder interessante Einstiegsmöglichkeiten: Anleger hätten lange warten müssen, um beispielsweise Nestlé 15 Prozent unter dem Hoch oder Novartis mit einer Dividendenrendite von 4,3 Prozent kaufen zu können.

Worauf es bei der Auswahl ankommt
Wer auf Dividenden setzen möchte, sollte besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit legen. Denn häufig sind hohe Dividenden Ausdruck von Schwierigkeiten im Unternehmen – die Höhe der Auszahlung allein taugt daher nicht als Auswahlkriterium. Stattdessen sollte sich der Fokus auf Unternehmen richten, die über ein langfristig erfolgreiches Geschäftsmodell verfügen und daher kontinuierlich attraktive Dividenden ausschütten können bzw. sich über die Jahre sogar noch steigern. Solche dividendenstarken Titel überstehen in der Regel auch Turbulenzen am Aktienmarkt relativ robust.

Die DZ Bank legt als Maßstab für ihre Dividendenaristokraten eine erwartete Dividendenrendite von mindestens drei Prozent an. Zusätzlich schauen die Analysten auf die Kontinuität der Dividendenzahlungen. Mindestens acht Jahre lang sollten diese stabil gewesen sein. Unternehmen, die ihren Gewinn vollständig ausschütten sind dagegen ausgeschlossen, denn diese verfügen nach Ansicht der Finanzexperten in schlechteren Jahren nicht mehr über einen ausreichenden Puffer, um die Dividendenkontinuität einzuhalten. Ein weiteres Kriterium sei eine solide Eigenkapitalquote.

Dividendenfonds für Privatanleger
Wer sich den Analyseaufwand und nicht zuletzt das Ausfallrisiko eines Einzelinvestments ersparen möchte, kann auf breitstreuende Dividendenfonds zurückgreifen. Hier kümmert sich ein professionelles Management um die Titelauswahl. Thomas Schüßler, Fondsmanager des FondsDISCOUNT.de-Topsellers DWS Top Dividende (ISIN: DE0009848119), achtet bei seiner Portfoliozusammenstellung auf eine starke Bilanz sowie ein stabiles Geschäftsmodell und konnte in den vergangenen fünf Jahren eine Performance von 73,86 Prozent erwirtschaften. Sogar 75,87 Prozent erzielte hingegen der M&G Global Dividend Fund (ISIN: GB00B39R2S49) und auf 65,94 Prozent schaffte es der DJE – Dividende & Substanz (ISIN: LU0159550150). Anfang 2012 aufgelegt wurde der Fidelity Funds - Global Dividend Fund A QIncome (ISIN: LU0731782586), auf Dreijahressicht liegt die Wertentwicklung bei 8,72 Prozent (Performanceangaben: Quelle FWW, Stand 4. Januar 2017).