Die Zeit nach größeren Krisen, wenn die Erholungsphase einsetzt, wenn die Wirtschaft sukzessive hochgefahren wird und die Nachfrage wächst – das ist die Zeit der Rohstoffe. Das ließ sich nach der Finanzkrise gut beobachten und sorgt auch aktuell für viel Wirbel. Nach einem wirtschaftlichen Herunterfahren, gepaart mit einem heftigen Misstrauen an den Kapitalmärkten vor gut einem Jahr, begann schon bald die Erholungsphase. Seitdem herrscht Aufbruchstimmung in vielen Unternehmenschefetagen als auch am Börsenparkett. Die Wahl Joe Bidens zum US-Präsidenten als auch die Impffortschritte in vielen Staaten befeuern diese Entwicklung. Um die Wirtschaft weiter anschieben zu können, werden weltweit Rohstoffe benötigt. Vor allem Industriemetalle geraten in den Fokus und lancieren zu Objekten der Begierde.


Homeoffice-Trend und Dekarbonisierung erhöhen Bedarf


Industriemetalle verzeichneten im Mai weiterhin starke Preissteigerungen, meldet das Hamburger Weltwirtschaftsinstitut (HWWI). Diese Entwicklung reflektiere die wirtschaftliche Erholung nach dem starken Rückgang aufgrund der Corona-Pandemie. „Getrieben wird die positive Preisentwicklung von der Nachfrage aus der Unterhaltungselektronik, die durch die Pandemie sogar noch unterstützt wurde“, erklären die Marktforscher. So sei die Nachfrage nach Smartphones, Laptops und iPads aufgrund des Homeschoolings und der zunehmenden Remote-Arbeit während der Pandemie stark angestiegen. Im Zuge der höheren Nachfrage von Industriemetallen sieht das HWWI auch den zuletzt stark gestiegenen Preis für Kupfer als Konjunkturindikator. China steht dabei besonders im Fokus. Das Reich der Mitte ist den Angaben zufolge der weltweit größte Verbraucher von Kupfer und verbrauche die Hälfte der globalen Produktion. Mittlerweile werden Höchstpreise gemeldet. Die Nachfrage nach Kupfer (und auch Nickel) wird laut HWWI zudem durch die Elektrifizierung der Wirtschaft im Zuge der angestrebten Dekarbonisierung getrieben. Als sehr guter Strom- und Wärmeleiter kann Kupfer für Kabel, Leitungen, Leiterbahnen und Bauteile verwendet werden.


Neben Aluminium und Blei zogen die Preise auch für Zink an. Dieses Metall wird einerseits in der Automobil- und Baubranche eingesetzt. Zudem benötigen Infrastrukturprojekte, welche im großen Umfang in China angeschoben werden, viel Zink. Kapitalmarktexperten prognostizieren für das laufende Jahr ein gedämpftes Wachstum des raffinierten Zinkangebots bei einer gleichzeitig hohen Nachfrage. In den vergangenen Wochen waren laut dem HWWI auch auf den Eisenerzmärkten höhere Preissteigerungen zu beobachten. Demnach lag der Preis für Eisenerz im Monatsdurchschnitt um 130 Prozent über dem Wert vom Mai 2020: „Damit spiegelt der Eisenerzpreis ebenfalls den raschen konjunkturellen Aufschwung wider. Vor allem in China wurde die Stahlproduktion im vergangenen Monat stark hochgefahren“, resümieren die Analysten.


Rhodium, Palladium, Lithium & Co. im Höhenrausch


Die Metalle der sogenannten Platingruppe befinden sich ebenfalls auf dem aufsteigenden Ast. Laut Fokus Money hat das Angebot von Rhodium in der Vergangenheit nicht mit der wachsenden Nachfrage aus der Automobilindustrie (Katalysatoren) Schritt halten können. Das Onlinemagazin prognostiziert für das laufende Jahr eine weitere Verknappung. Palladium habe 2021 preislich sogar ein neues Allzeithoch erklommen. Und Lithium? „Das steckt in fast allen elektronischen Bauteilen. Allein durch die Verwendung in der Batterieherstellung (wieder aufladbare und nicht wieder aufladbare) könnte sich Bedarf verdoppeln“, so Fokus Money. Der Bedarf dieses Industriemetalls soll sich laut EU-Kommission bis 2030 sogar um das 18-fache erhöhen.


Diese Investmentfonds setzen auf Industriemetalle


BlackRock Global Funds - World Mining Fund (ISIN: LU0252963383)


Portfoliomanager Evy Hambro investiert vorwiegend in Bergbau- und Metallgesellschaften. Dabei setzt er den regionalen Fokus auf Großbritannien und auf die USA. Die Vermögenswerte des im Jahr 2006 aufgelegten Aktienfonds stiegen zuletzt um rund drei Milliarden US-Dollar auf ein Sechsjahreshoch von 7,5 Milliarden US-Dollar an. „Eines der Dinge, die den Preis von Rohstoffen antreiben, ist die finanzielle und nicht die physische Nachfrage“, so Hambro kürzlich in einem Kommentar. Größte Position aktuell: das US-amerikanische Bergbau-Unternehmen Freeport-McMoRan.


Structured Solutions SICAV - Next Generation Resources (ISIN: LU0470205575)


Das Management setzt hier den Fokus auf Rohstoffunternehmen, insbesondere auf sogenannte Next Generation-Rohstoffe, zum Beispiel Lithium, Kobalt oder Grafit. Berücksichtigt werden zudem traditionelle Rohstoffe wie Kupfer, Silber oder Gold. ESG-Kriterien sind implementiert: So sollen Menschenrechts-, Arbeits- und Umweltstandards eingehalten werden.


Allianz Rohstofffonds (ISIN: DE0008475096)


Fondsmanager David Finger verwaltet einen sogenannten Feederfonds (Auflagejahr 1983) und legt in erster Linie in den ebenfalls von ihm gemanagten Masterfonds Allianz Global Metals and Mining an. Dieser engagiert sich am globalen Aktienmarkt vorwiegend im Segment Bodenschätze. Faktisch wird eine möglichst vollständige Beteiligung des Feederfonds am Masterfonds und dessen Wertentwicklung angestrebt.


 


Wertentwicklung im Fünf-Jahreszeitraum



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