„Schlechter als das erste Quartal 2016 kann es kaum mehr werden“ – Robert Halver ist davon überzeugt, dass es in den nächsten drei Monaten an den Märkten aufwärts gehen wird. Denn der schwache Ölpreis, die US-Zinserhöhung und Sorgen um die Wirtschaft in China haben die Anleger zu Jahresbeginn in Atem gehalten. Diese Risiken bestünden zwar nach wie vor und die Weltkonjunktur laufe immer noch nicht rund, dennoch seien die großen Problemfelder inzwischen angegangen worden. So sei das Ende der Zinswende eingeläutet und China steuere einem weiteren Abschwung am Aktienmarkt entgegen.

Insofern könnte der aktuelle Drei-Monatszeitraum sogar das beste Quartal in diesem Jahr werden – größter Unsicherheitsfaktor sei allerdings der mögliche Brexit, über den die Briten im Juni abstimmen. Derzeit böten sich für Anleger gute Einstiegsgelegenheiten, sobald sich abzeichne, dass Großbritannien Mitglied der Europäischen Union bleiben wird, „muss man am Aktienmarkt dabei sein“, so Halver.

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Auch Edgar Walk, Chefvolkswirt bei Metzler Asset Management, schätzt die Konjunkturperspektiven in seinem aktuellen Quartalsausblick sowohl für die Eurozone als auch für die USA optimistisch ein. So hätten der Anstieg von ifo-Index und Einkaufsmanagerindizes zum Ende des ersten Quartals gezeigt, dass die Bedenken über eine sich merklich abkühlende Konjunktur in der Eurozone übertrieben gewesen seien. Walk geht davon aus, dass die europäische Wirtschaft gute Chancen habe, ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent in diesem Jahr zu erreichen. Starke Impulse dürften hierbei von der Fiskalpolitik ausgehen. Und auch in den USA scheine die Wirtschaft nach anfänglichen Irritationen die Erhöhung der Leitzinsen vom Dezember vergangenen Jahres gut verkraftet zu haben.

Ebenso wie Robert Halver sieht der Analyst allerdings das größte Risiko für die Eurozone im drohenden Brexit. Denn ein Austritt Großbritanniens aus der EU könnte einen Währungskollaps des britischen Pfunds und stark steigende Zinsen nach sich ziehen. „Eine schwere Rezession in Großbritannien hätte zweifelsohne auch Folgen für die Wirtschaft der EU-Länder“, warnt der Volkswirt.