Das vierteljährlich veröffentlichte Fondsbarometer der ebase spiegelt die Handelsaktivität der Depotkunden wider und zeichnet daher immer ein interessantes Stimmungsbild darüber, was die Anleger bewegt.


Zum Verständnis: Das ebase Fondsbarometer setzt sich aus zwei Elementen zusammen, der Handelsaktivität und dem Kaufquotienten. Die Handelsaktivität basiert auf dem Handelsvolumen und lässt unmittelbare Rückschlüsse auf den aktuellen Jahrestrend zu. Ein Wert von über 100 weist auf eine überdurchschnittliche Handelsaktivität der Kunden im Vergleich zum mittleren monatlichen Handelsvolumen von 2017 hin; ein Stand unter 100 zeigt eine unterdurchschnittliche Handelsaktivität an. Veränderungen der Mittelzuflüsse und Mittelabflüsse bei den Unterkategorien Fondstyp und Region werden über den Kaufquotienten ausgedrückt. Dabei werden die monatlichen Mittelzuflüsse des Berichtszeitraums in Relation zu den monatlichen Mittelabflüssen gesetzt. Bei einem Kaufquotienten über eins überwiegen die Mittelzuflüsse, bei einem Kaufquotienten unter eins die Mittelabflüsse.


Lag die Handelsaktivität der ebase-Kunden im Januar noch auf einem Rekordniveau, stellt sich laut aktueller Untersuchung nun mehr Vorsicht ein. In Zahlen ausgedrückt ging die Handelsaktivität im Februar auf 115 Prozentpunkte zurück, um dann im März auf 97 Prozentpunkte zu sinken.


„Auch die Entwicklung der Kaufquotienten spiegelt den Trend an den Börsen wider“, bemerkt Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase. „Allerdings sind diese durchweg im positiven Bereich geblieben, was bedeutet, dass die Anteilskäufe trotz der turbulenten Entwicklungen an den Märkten über den gesamten Drei-Monats-Zeitraum hinweg die Anteilsrückgaben übertrafen.“ Für die aktiv gemanagten Fonds lag der Kaufquotient für das 1. Quartal bei 1,18.


Die Depotbank stellt zudem eine vermehrte Nachfrage nach defensiven Anlageklassen fest: Offene Immobilienfonds, Mischfonds und Rentenfonds verzeichnen der Analyse zufolge deutliche Mittelzuflüsse. Dies legt den Rückschluss nahe, dass die ebase-Kunden nach den Kursrückgängen der letzten Monate ihre Risikobereitschaft reduziert haben.


Neue Anbieter kündigen offene Immobilienfonds an


Am Beispiel der offenen Immobilienfonds zeigt sich schon länger, dass die Nachfrage nach solchen in der Regel eher schwankungsarmen Anlageformen groß ist. Viele der großen Fonds mussten ihre Mittelzuflüsse sogar reglementieren, um die Performance aufgrund zu hoher Liquidiätsquoten nicht zu verwässern. Aktuell gibt zum Beispiel der 2013 aufgelegte Leading Cities Invest (ISIN: DE0006791825) Fondsanteile aus, von den schon länger am Markt befindlichen Fonds erlaubt nur noch der hausInvest (ISIN: DE0009807016) unbegrenzte Investitionen.


Wie das Handelsblatt berichtet hat, wollen nun aber auch „neue“ Anbieter in das Segment offene Immobilienfonds einsteigen. Der Vermögensverwalter KGAL will etwa im September seinen ersten offenen Immobilienfonds auf den Markt bringen und auch vom Assetmanager Doric wird eine solche „Premiere“ erwartet – beide Anbieter haben sich bislang auf den Bereich der geschlossenen Fonds konzentriert.


Etwas frischer Wind in der Branche könnte vielleicht sogar ganz gut tun, denn wie eine Studie aus dem vergangenen Jahr zeigte, wurde nicht nur die Auswahl an offenen Immobilienfonds immer kleiner, sondern die verbliebenen Produkte wurden sich hinsichtlich ihrer Performance auch immer ähnlicher.