Wenn es eins gibt, was die Märkte hassen, dann ist es Unsicherheit. Im Kontext des US-Präsidentschaftswahlkampfs könnte die Unsicherheit derzeit nicht größer sein. Denn der aussichtsreichste Kandidat für die Republikaner im Rennen um das Amt des US-Präsidenten ist Milliardär Donald Trump, der vor wenigen Monaten noch belächelt wurde. Doch der medienwirksame Trump ist immer noch da und hat mit seinem unerwarteten Siege in den Vorwahlen in Nevada bewiesen, dass er Wähler mobilisieren und Stimmen für sich gewinnen kann.

Sollte Trump tatsächlich als Spitzenkandidat der Republikaner gegen Hillary Clinton ins Rennen geschickt werden, steigt seine Chance auf das Amt des US-Präsidenten deutlich. Die außenpolitischen Auswirkungen, die eine Präsidentschaft Trumps für die USA und mithin die ganze Welt haben würde, sind von ihrer Tragweite kaum zu unterschätzen. Trump gilt aufgrund seiner polarisierenden und zugespitzten Aussagen als unberechenbar.

Als ein Beispiel wäre die radikale Einwanderungspolitik Trumps zu nennen. An der 3.000 Kilometer langen Grenze zu Mexico will Trump eine Mauer bauen. Überdies plant Trump, Moslems die Einreise in die USA zu versagen und setzt damit eine ganze Weltreligion unter Terrorverdacht.

Seinen wirtschaftspolitischen Aussagen zufolge dürften Unternehmen in den Bereichen Verteidigung, Sicherheit und Infrastruktur von einem Wahlsieg Trumps profitieren. Eine Absenkung der Steuerlast der geringfügig und durchschnittlich verdienenden Bevölkerung würde Unternehmen zugutekommen, die Konsumgüter herstellen.

Noch ist es allerdings zu früh, die Auswirkungen eines möglichen Wahlsieges von Donald Trump abzuwägen, dazu ist die angesprochene Unsicherheit zu groß. Im Rennen um das Amt des Präsidenten sind neben Trump nämlich noch die Republikaner Marco Rubio, Ted Cruz sowie die Demokraten Bernie Sanders und Hillary Clinton, die in den Umfragen mit 55 Prozent noch weit vor Donald Trump liegt (22 Prozent), berichtet Bloomberg Business.

Zu dieser politischen Unsicherheit gesellt sich ein schwieriges ökonomisches Marktumfeld. Der niedrige Ölpreis macht US-Energieunternehmen zu schaffen. Die Anhebung der Zinsen durch die Fed verunsichert die Marktteilnehmer angesichts schwacher Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten zusätzlich. All diese Unsicherheitsfaktoren fließen in die Investmententscheidungen der Investoren ein. Zurückhaltung und Gewinnmitnahmen sind die Folge.

Der US-Index S&P 500 ist seit Jahresbeginn deutlich eingebrochen. Am deutlichsten lässt sich das Ausmaß der Unsicherheit am Goldpreis ablesen. Das Edelmetall hat im Laufe des Jahres bereits 17 Prozent hinzugewonnen. Einige ETFs, die sich auf Goldminen spezialisiert haben, konnten sogar noch größere Gewinne einfahren (siehe Grafik).

Die Präsidentschaftswahlen finden im November statt. Bis dahin dürfte die Unsicherheit die Finanzmärkte in den USA beherrschen.