Schwindende Wachstumsprognosen und Gewinnwarnungen machen den Aktionären hierzulande Sorge. Lange galten deutsche Werte geradezu als Renditegaranten im Depot. Und jetzt? Christian von Engelbrechten, Manager des Fidelity Germany Fund (ISIN: LU0048580004), beruhigt: „Kein Grund zur Panik!“. In einem aktuellen Marktkommentar zeigt sich der Aktienexperte zuversichtlich. „Trotz der Wachstumsdelle in der Industrie sollte die deutsche Wirtschaft auf Sicht der nächsten zwölf Monate weiter wachsen. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Handelskonflikte wie erwartet nicht verschärfen. Nach einer Schwächephase, die wahrscheinlich zu einer Stagnation im zweiten Quartal führt, sollten sich die Stimmungsindikatoren sowie die Wirtschaftsaktivität wieder verbessern. Wesentliche Antriebskräfte sind die anhaltend gute Konsumstimmung und sich aufhellende Perspektiven für die Industrie“, so die Einschätzung.


Eine wichtige Stütze für die deutsche Wirtschaft bleibe der Konsum. Denn während die Nettoexporte seit einigen Quartalen rückläufig sind, gehen vom privaten Konsum weiterhin positive Effekte für die Konjunktur aus, schreibt Engelbrechten weiter. „Wichtige Indikatoren, wie eine gute Stimmung am Arbeitsmarkt, leicht steigende Löhne und eine geringe Inflation sollten dafür sorgen, dass die gute Konsumlaune weiter anhält. Auch wenn einige Unternehmen Entlassungen angekündigt haben, ist die Zahl der Beschäftigten zuletzt weiter auf historische Spitzenwerte gestiegen. Indikatoren, wie die Anzahl offener Stellen und Zahlen zum Fachkräftemangel, sorgen zudem für positive Impulse.“


Aussichten für deutsche Aktien sind gar nicht so schlecht


Engelbrechten geht davon aus, dass sich – vorausgesetzt die Handelskonflikte beruhigen sich – die Stimmungsindikatoren und die Investitionsneigung der Unternehmen wieder verbessern werden. „In der zweiten Jahreshälfte – insbesondere ab dem vierten Quartal – sollte es für viele Unternehmen leichter werden, bei Vorjahresvergleichen gut abzuschneiden. Es entfallen dann einige Belastungsfaktoren des vergangenen Jahres, wie die Einführung neuer Zertifizierungsverfahren in der Autobranche oder gestiegene Transportkosten wegen der niedrigen Flussstände im letzten Sommer. Positiv sollten darüber hinaus der niedrigere Ölpreis und der leicht schwächere Euro wirken.“


Auch die für Deutschland so wichtigen Handelspartner China, die USA und Frankreich könnten zu einer moderat positiven Entwicklung beitragen. „Mit Blick auf die jüngsten Wirtschaftsdaten und die Kreditvergabe zeichnet sich ab, dass die Konjunkturprogramme in China zu greifen beginnen. So sind im Juni sowohl die Industrieproduktion als auch die Einzelhandelsumsätze gestiegen“, so der Fondsmanager. Und auch in den USA wachse die Wirtschaft weiterhin moderat. Eine Verschärfung der Handelskonflikte, die der Wirtschaft und damit Trumps Chancen für eine Wiederwahl schaden, sei eher unwahrscheinlich.


Aktien sind alternativlos


„Da alles daraufhin deutet, dass sowohl die FED als auch die EZB an der lockeren Geldpolitik festhalten werden, gibt es zu Aktien nur wenige Anlagealternativen“, ist Engelbrechten überzeugt. Für deutsche Aktien spreche, dass die Dividendenrenditen hiesiger Unternehmen im Vergleich zu deutschen Staatsanleihen außergewöhnlich hoch sind. Bei den meisten Unternehmen seien die Dividenden außerdem durch Cashflows und gesunde Bilanzen gut abgesichert. Die vergleichsweise robusten Aktienkursentwicklungen nach den deutlichen Gewinnwarnungen von BASF und Daimler würden zeigen, dass inzwischen viel Skepsis eingepreist sei und das Vertrauen in eine Verbesserung der Lage zunehme.


Aber: „Strukturelle Wachstumsbremsen wie eine rekordhohe globale Staatsverschuldung, eine alternde Bevölkerung und sinkende Produktivität werden auch in Zukunft voraussichtlich lediglich ein moderates Wachstum erlauben. Somit wird sich an der Lage, wie wir sie mit Ausnahme des Jahres 2016 schon seit 2010 sehen, nichts substanziell ändern: moderates Wachstum, eine expansive Geldpolitik und damit einhergehend steigende Aktienkurse von qualitativ hochwertigen Wachstumsunternehmen. In diesem Umfeld gilt es, auf weniger konjunkturabhängige Unternehmen zu setzen, die mit neuen Produkten, Innovationen und Marktanteilsgewinnen ein organisches und nachhaltig überdurchschnittliches Wachstum erwarten lassen“, so die Einschätzung des Kapitalmarktexperten.


Deutschland-Aktienfonds – das sind aktuell die besten Performer


Deutschland-Aktienfonds galten lange als Renditetreiber, viele der beliebten Fonds mussten im schlechten Börsenjahr 2018 allerdings Federn lassen. Die aktuelle Wertentwicklungsstatistik des Fondsverbands BVI weist für diese Fondskategorie eine Performance von durchschnittlich 23,5 Prozent in fünf Jahren aus, dies entspricht 4,3 Prozent p.a. Europa-Aktienfonds (25,9 Prozent kumuliert bzw. 4,7 Prozent p.a. in fünf Jahren) und zum Beispiel Aktienfonds global (39 Prozent kumuliert bzw. 6,8 Prozent p.a. in fünf Jahren) haben die vormaligen Überflieger überholt (Quelle: BVI, Stichtag: 30.06.2019).


Und doch: Wer das Angebot genau betrachtet, findet immer noch attraktive Ergänzungen fürs Depot. Das Chartbild zeigt die Deutschland-Aktienfonds, die in den letzten fünf Jahren am besten abgeschnitten haben und bei FondsDISCOUNT.de-Kunden beliebt sind. Besonders gut schneiden die Fonds ab, die auf kleine und mittlere Werte setzen.



 


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