Betrachtet man die Entwicklung des amerikanischen Börsenbarometers S&P 500, kann man von einer goldenen Ära der Tech-Giganten sprechen. Nach einer Analyse der Investmentbank Goldman Sachs von Anfang 2018 bis Mitte 2018 sorgten Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google (kurz: die sogenannten FAANG-Werte) zusammen mit Mastercard, Visa, Adobe und Nvidia für mehr als 100 Prozent des Index-Wachstums. Der Zuwachs des S&P 500 lag bei drei Prozent. Mit 36 Prozent steuerte Amazon den größten Anteil zur Index-Performance bei, es folgen Microsoft mit 18 Prozent sowie Apple und Netflix mit jeweils 15 Prozent.


Zwar kämpfen etwa Amazon und Facebook unter anderem mit anhaltender Kritik an ihren Datenschutzpraktiken – Anleger, die am Tech-Boom teilhaben möchten, kommen an diesen Werten allerdings nicht vorbei. Doch nicht nur diese „Klassiker“ lassen das Herz der Aktionäre höher schlagen, zunehmend interessant sind zum Beispiel auch chinesische Technologie-Konzerne. Denn das Nutzen von Online-Anwendungen und Apps ist in China ganz selbstverständlich, der komplette Alltag lässt sich über das Smart-Phone organisieren. „Die Chinesen leben immer mehr online“, fasst etwa Fidelity-Analyst Jonathan Tseng, die Entwicklung in einem Interview zusammen. Dabei gelten viele der in China bedeutsamen Technologie-Unternehmen hierzulande noch als mehr oder weniger unbekannt. Sherry Qin, ebenfalls als Analystin beim Investmentmanager Fidelity tätig, nennt hier etwa die WhatsApp-Kopie „WeChat“, den Allround-Dienstleister Meituan Dianping und den chinesischen Suchmaschinen-Riesen Baidu – schließlich ist Google in China nach wie vor gesperrt.


Technologiewerte sind teurer als Titel aus anderen Branchen, ein Investment zahlt sich bislang aber immer noch aus. Um zugleich eine Streuung über mehrere Aktien zu erzielen und den Research-Aufwand, der mit einem Aktien-Direktinvestment immer verbunden ist, an Profis zu übertragen, empfehlen sich spezielle Technologiefonds.


Überflieger: Diese drei Technologiefonds konnten besonders überzeugen


Betrachtet man die für Fondsvergleiche üblichen Fünf-Jahres-Zeiträume, sticht der Aktienfonds „Nordinternet“ (ISIN: DE0009785303) hervor. Im Fokus des 1998 aufgelegten Fonds stehen große Internet-Unternehmen. Neben Amazon, Facebook, Netflix und Alphabet finden sich im Portfolio beispielsweise auch Ebay, Paypal und Salesforce. Mit dieser Mischung gelang es Portfolio-Manager Thomas Radinger in den vergangenen fünf Jahren eine Wertentwicklung von 173,57 Prozent zu erwirtschaften (Stand: 4.4.2019, Quelle: FWW).


Den zweiten Platz nach Performance belegt aktuell der Fidelity Global Technology Fund (ISIN: LU0099574567). Auch dieser Fonds startete zu New-Economy-Zeiten im Jahr 1999. Fondsmanager HyunHo Sohn selektiert den Markt nach attraktiv bewerteten Qualitätsunternehmen mit guten Chancen auf nachhaltiges Wachstum. Dabei komme es darauf an, technologische Trends, Innovationen und neue Technologien zu verstehen. Die Portfoliounternehmen lassen sich grob in die Bereiche „Wachstum“ (besonders innovative Unternehmen), „zyklischer Charakter“ (Unternehmen mit starker Marktstellung) oder „Special Situations“ (Fehlbewertungen mit Chancen auf Kurserholung) einordnen. Zu den größten Positionen im Portfolio zählen Apple, Samsung, Alphabet, Intel und IBM. Die Performance lag in den vergangenen fünf Jahren bei 170,79 Prozent (Stand: 4.4.2019, Quelle: FWW).


Auch der Franklin Technology Fund Class (ISIN: LU0260870158) konnte vom anhaltenden Tech-Boom profitieren, die Performance lag bei 169,63 Prozent in fünf Jahren (Stand: 4.4.2019, Quelle: FWW). Im Fokus stehen US-Gesellschaften mit Wachstumspotenzial, insbesondere aus dem Technologie- und Telekommunikationssektor. Das Management-Team nutzt hierbei seine lokale Expertise und ist z.B. im Silicon Valley regelmäßig zu Unternehmensbesuchen vor Ort. Top-Holdings sind Microsoft, Servicenow, Salesforce, Alibaba und beispielsweise Amazon und Tencent.