FondsDISCOUNT.de: Herr Ullmann, die Preise für Gold und Silber klettern weiter nach oben. Wie sieht Ihre Prognose für die kommenden Monate aus?


Andreas Ullmann: Wir erleben gerade eine Konsolidierung bei Gold und Silber. Die Blase bei Aktien, Anleihen und Immobilien, die durch die Nullzinspolitik der Notenbank entstanden ist, beginnt gerade zu kollabieren. D.h. wir sehen im zweiten Halbjahr eine eher „deflationäre Tendenz“. In diesem Umfeld könnten auch Gold und Silber bis auf ihre Aufwärtstrends zurückfallen. Diese laufen bei ca. 1.810 US-Dollar (Gold) bzw. 24 US-Dollar (Silber). Da die fundamentalen Treiber für die Edelmetall-Rallye aber intakt sind, wird die Rallye spätestens hier weitergehen.


Was sind die Treiber für den neuen Goldrush?


Gold ist insbesondere aus zwei Gründen gestiegen…



  1. Gold bringt keine Zinsen – es kostet aber auch keine! Der „natürliche Konkurrent“ von Gold, der Zins ist verschwunden. In Zeiten von Null-/Negativzins ist Gold daher eine attraktive Alternative zum Sparbuch.

  2. Gold kann nicht beliebig vermehrt werden – der Euro schon! Je mehr Geld die Notenbank druckt und je mehr Schulden Deutschland bzw. die EU aufnehmen, desto mehr verliert der Euro an Kaufkraft – und damit gewinnt Gold an Wert!


Kurz gesagt: Es ist nicht Gold, dass an Wert gewinnt, es ist der Euro, der an Kaufkraft verliert!


Beide Treiber – Nullzins und Inflation – werden uns in den kommenden Monaten und Jahren weiter begleiten. Die Notenbank hat gar keine andere Möglichkeit. Würde sie die Zinsen erhöhen und die Geldmenge reduzieren, würden sofort mehrere, europäische Staaten und die sogenannten Zombie-Firmen (ca. 20 Prozent aller Unternehmen) pleitegehen. Die EZB steckt in der Zwickmühle zwischen Inflation des Euros oder Pleitewelle und einem Crash in allen Assetklassen. Sie wird den Weg der Inflation wählen und damit Gold und Silber in neue Höhen treiben.


Raten Sie Anlegern grundsätzlich die Investition in physisches Gold?


Ja – alle Zeichen deuten auf eine neue Bankenkrise hin. Die unvermeidbaren Ausfälle im Kreditbereich durch die Corona-Krise und die praktisch nicht mehr vorhandenen Zinsmargen der Banken haben zu einer Erosion des Eigenkapitals der Banken geführt. Wenn in den nächsten Monaten der Schleier fällt, den die Aussetzung des Insolvenzrechts erzeugt hat, sollte der Kunde keine Zertifikate oder Schuldverschreibungen auf Gold haben, sondern physische Ware! Wer eine Krisenversicherung will, sollte sich kein Emittentenrisiko einkaufen.


Was sollte man hierbei beachten – wo kauft man Gold, wo lagert man es sicher ein?


Achten Sie auf Händler, die wie wir LBMA-lizensierte Ware anbieten. Das garantiert die Echtheit der gekauften Edelmetalle. Einen Teil seines Edelmetalls sollte man im direkten Zugriff (Münzen/Barren) haben. Für den „strategischen“ Teil empfiehlt sich jedoch eine bankenunabhängige Lagerung in der Schweiz oder Kanada. Das Solit Edelmetalldepot bietet z.B. eine hochsichere Lagerung in der Schweiz. Die Geschichte zeigt, dass die Regierung gerne auf das Vermögen der Wohlhabenden zugreift, wenn ihr selbst das Geld ausgeht. Schon jetzt wird von einigen Politikern eine Vermögensabgabe zur Finanzierung der Corona-Neuverschuldung ins Spiel gebracht – und Finanzminister Olaf Scholz hat bereits eine weitere Verschuldung in 2021 angekündigt.


Die Nachfrage nach Gold ist seit der Corona-Krise ohnehin sehr hoch. Im März/April dieses Jahres bildeten sich aufgrund des starken Interesses lange Schlangen vor den Edelmetallhändlern. Rechnen Sie bei Solit mit einem weiteren Run auf das Edelmetall und könnte es erneut dazu kommen, dass die Nachfrage das Angebot überschreitet?


Ja, es wird sehr wahrscheinlich wieder zu Engpässen kommen! Die letzten Monate haben gezeigt, dass immer wenn der Preis von Gold (und Silber) fällt, die physische Nachfrage stark ansteigt. Im Dezember 2019 und im März/April 2020 hatten wir Situationen, in denen praktisch kaum noch Ware verfügbar war. Coronabedingte Ausfälle von Minen und Prägeanstalten haben die Situation zusätzlich verschärft. Auch aktuell sehen wir, dass Kunden für die Rückgabe von Münzen ca. vier bis sechs Prozent mehr Geld bekommen als zu „normalen“ Zeiten. D.h. die Händler versuchen das Defizit von den Prägeanstalten mit Ware vom Zweitmarkt auszugleichen – ein erstes Warnsignal! Wenn die Kurse von Gold und Silber jetzt noch weiter konsolidieren und/oder das Vertrauen in den Euro weiter verloren geht, wird die Nachfrage stark steigen, die Aufschläge (Spreads) zwischen dem Gold-Kurs und dem Preis für physische Ware werden wieder stark steigen und es schwierig noch Ware zu bekommen. Wer jetzt noch nicht vorgesorgt hat, sollte nicht zu lange warten!


Herr Ullmann, herzlichen Dank für diese Einschätzungen!


>> Zum Solit Edelmetalldepot: Hier kaufen Sie physische Edelmetalle günstig ein!


 


 


Risikohinweis


Bitte beachten Sie, dass die Anlage in Edelmetalle nicht risikofrei ist, da z.B. die Kurs- und Währungsentwicklung nicht vorhergesagt werden kann.