Der Wahlausgang wird für Donald Trump nicht ganz unwichtig sein. Es ist ein wichtiges Stimmungsbarometer nach der bisherigen zweijährigen Amtszeit des republikanischen Präsidenten. In den verschiedenen Prognosen haben die Demokraten mit einigen wenigen Prozentpunkten die Nase vorn. Die Republikaner haben nach Ansicht vieler Beobachter gute Chancen, die Mehrheit im Senat zu halten, weil die Demokraten viel mehr Sitze verteidigen müssen als sie selbst. Für die Märkte wird der Ausgang der Wahl differenziert bewertet. 


Investmentexperte Mark Mobius erklärte in einem Interview bei Bloomberg TV am 29. 10. 2018, dass eine Mehrheit der Demokraten im US-Repräsentantenhaus US-Aktien in einen Bärenmarkt drücken und eine Neuallokation von Geldern in europäische, japanische und Schwellenländer-Aktien auslösen könnte. Laut dem Mitbegründer von Mobius Capital Partners wäre es dann durchaus möglich, dass der S&P 500 Index um weitere zehn bis 15 Prozent nachgibt, nachdem dieser bereits um neun Prozent gegenüber dem Rekord-Schlusskurs im September gefallen ist. „Während die US-Märkte untergehen, wird das Geld auf der Suche nach neuen Möglichkeiten sein", so Mobius, „Wir fangen bereits an, das zu beobachten.“


Talib Sheikh, Fondsmanager des Jupiter Flexible Income SICAV ist laut einem Kommentar nach wie vor vom US-Markt als aussichtsreichste Investmentregion der Welt überzeugt. Mit der aktuellen Prognose eines Wahlsiegs der Demokraten im Kongress wäre Sheikh zufolge die Aussicht auf weitere Steuersenkungen gesunken. Laufenden Steuerermäßigungen würden aber vorübergehend beibehalten werden. Angesichts der Aussichten auf weitere Lockerungsmaßnahmen und Infrastrukturausgaben wäre ein Sieg der Republikaner und ein Machterhalt über beide Häuser wiederum sehr positiv für Risikoaktiva. Gleichzeitig könnte dieses Szenario jedoch das Risiko steigender US-Renditen – durch die Höhe des Defizits und der aktuellen Inflationsdynamik – erhöhen.


Laut Matt Miller, Volkswirt bei der Capital Group, wäre es für Anleger wichtig, drei Szenarien vom Wahlausgang auf dem Schirm zu behalten. Da die meisten Anleger mit einem Sieg der Demokraten im Kongress rechnen, so Miller in einem Kommentar bei institutional money.com hätte es die geringsten Auswirkungen auf die Märkte. Falls die Republikaner die Macht in beiden Kammern (Kongress und Senat) behielten, wäre es wahrscheinlich, dass die Kurse steigen. Wenn die Demokraten sowohl im Kongress als auch im Senat gewinnen würden, wäre es das überraschendste Ergebnis – sowohl aus Sicht der aktuellen Erwartungen als auch für potenzielle Marktauswirkungen. Dann ist aus Millers Sicht eher ein Abwärtstrend zu vermuten. Nach Ansicht Millers würden bei diesem Ergebnis die Märkte beginnen, politische Vorschläge von links ernster zu nehmen.


Lars Kreckel, Global Equity Strategist, bei Legal & General Investment Management sieht den Schwerpunkt woanders (hier: institutional-money.com). Aus historischer Sicht würden Halbzeitwahlen in den USA die Aktienrenditen zwar belasten. Noch entscheidender für die Marktentwicklung sind aus seiner Sicht jedoch die Wahlkampfthemen von Donald Trump. Vor allem der Handelskonflikt könnte auf einen neuen Höhepunkt zusteuern. Ein großes Risiko bestünde darin, dass Trump vor den Wahlen eine Flut von Handelsgeschäften ankündigt mit dem Argument, dass diese gut für die US-Wirtschaft und ihre Arbeiter sind. Diese Strategie könnte dazu führen, dass die Befürworter von ‚America First‘ entsprechend ihre Stimme abgeben, und somit die Marktentwicklung maßgeblich beeinflussen.


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