Es gleicht einer rasanten Achterbahnfahrt: Seit Jahresbeginn 2017 ist der Bitcoin-Kurs von 1.000 US-Dollar auf knapp 20.000 US-Dollar im Dezember nach oben geschossen. Doch dann der Absturz; nach wiederholtem Auf und Ab hat die angesagte Cyberwährung bis Mitte Januar rund 40 Prozent an Wert verloren. Ist diese Entwicklung noch nachvollziehbar? Keineswegs, meint die Mehrheit der Finanzprofis, welche vom Center for Financial Studies (CFS) befragt wurden: 81 Prozent der Teilnehmer für die vierteljährliche Managementbefragung unter rund 400 Finanzunternehmen in Deutschland haben die Frage klar verneint.


Über die Hälfte der Befragten (54 Prozent) schätzt die möglichen Risiken, die durch diese Entwicklung für das Finanzsystem entstehen können, kritisch ein. 41 Prozent der Studienteilnehmer hingegen meinen, die Risiken seien eher zu vernachlässigen. Unabhängig davon, wie dieser Aspekt beurteilt wird, sind sich jedoch 78 Prozent der Befragten darüber einig, dass der Markt für Kryptowährungen stärker reguliert werden sollte.


„Die Umfrage verdeutlicht, dass die Sorgen der Finanzmarktteilnehmer angesichts der Intransparenz und der unberechenbaren Kursentwicklungen des Bitcoins zunehmen“, kommentiert Professor Volker Brühl, Geschäftsführer des Center for Financial Studies, die mit der Studie zutage getretenen Vorbehalte gegenüber Internetwährungen.


Auch wenn die Bedeutung der Kryptowährungen wachse, werde der Bitcoin dennoch auf lange Sicht das klassisches Geldsystem nicht ersetzen können – diese Meinung vertreten ganze 93 Prozent der Befragten aus der Finanzbranche. Auch wird der Bitcoin von 79 Prozent der Befragten nicht für ein interessantes Anlageinstrument gehalten.


Professor Brühl fasst zusammen: „In der jetzigen Form stellt der Bitcoin ein fragwürdiges Konstrukt dar, das keinen erkennbaren Mehrwert bietet. Daher sollten klare regulatorische Rahmenbedingungen und eine konsequente Aufsicht dafür sorgen, dass der Anlegerschutz auch bei Kryptowährungen greift und zudem mögliche Systemrisiken im Keim erstickt werden.“ Hubertus Väth, Geschäftsführer vom Verein Frankfurt Main Finance, welcher das Projekt finanziell fördert, betont allerdings bei allen Vorbehalten, welche von Seiten der etablierten Finanzindustrie mit der Studie geäußert wurden, dass die Faszination der Technik und ihrer Potenziale bestehen blieben und unterstreicht: „Regulierung sollte nicht das Experimentieren unterbinden.“