Russland ist flächenmäßig das größte Land der Erde und besitzt immense Rohstoffreserven. Das Erdgasvorkommen ist enorm. Die russische Volkswirtschaft stand im Jahr 2018 gemessen am Bruttosozialprodukt (BIP) – laut Statista – auf Rang elf. Seit rund drei Jahren befindet sich das ehemalige Zarenreich im ökonomischen Aufschwung. Die Prognosen für die kommenden Jahre sind nicht euphorisch, stehen aber für kontinuierliches Wachstum und Stabilität.


Investitionsforum in Moskau


Der russische Präsident Putin sprach auf dem Investorenkongress „Russland ruft“ von einer positiven Wirtschaftsdynamik im eigenen Land. Zudem wies er auf eine stetig wachsende wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den USA hin. Er machte darauf aufmerksam, dass seit Trump die Handelsumsätze mit den Vereinigten Staaten wieder gestiegen seien. Gegenüber dem Handelskrieg zwischen Peking und Washington zeigte sich Putin gelassen. Russland und andere Länder der eurasischen Wirtschaftsunion würden im Gegenzug neue Freihandelsabkommen mit sorgfältig ausgewogenen Bedingungen vorbereiten.


Ratingagenturen erhöhen Bewertung für Russland


Im August dieses Jahres hatte Fitch ihre Ratingnote für Russland um einen Notch von zuvor „BBB-“ auf „BBB“ hochgestuft, das bedeutet: „befriedigende Bonität bei einem geringen bis mittleren Insolvenzrisiko.“ Die Fitch-Analysten stellten im Falle Russlands eine zuverlässige und stabile politische Basis fest. Diese könnte eine verbesserte makroökonomische Stabilität gewährleisten. Zudem hätte sich die Abhängigkeit der russischen Wirtschaft vom Ölpreis verringert.


Moody’s hatte bereits im Februar 2019 das Rating für Russland von Ba1 (spekulativ) auf Baa3 (durchschnittlich gut) angepasst. Aus Sicht der Agentur sorgten die niedrige Staatsverschuldung, erhebliche Vermögenswerte und eine konsequente Reduzierung des Verhältnisses von Auslandsverschuldung zu Devisenreserven für Stabilität.


Fitch und Moody´s kommen beide zu dem Schluss, dass der Ausblick für Russland zurzeit „stabil“ ist. Es sei keine Veränderung der Lage abzusehen.


Mit diesen Fonds können Anleger profitieren


Diese vornehmlich in Russland investierten Fonds bieten große Chancen. Allerdings sollten Anleger bei diesen Investments langfristig engagiert bleiben, um größere Marktturbulenzen kompensieren zu können.


Pictet - Russian Equities-P (ISIN: LU0338483075)


Die beiden erfahrenen Fondsmanager Hugo Bain und Klaus Bockstaller vom Schweizer Vermögensverwalter Picet investieren den überwiegenden Teil des Fondskapitals in Aktien russischer Unternehmen. Auch wenn größere Unternehmen wie der Erdgaslieferant Gazprom im Portfolio sind, setzen die Fondsmanager auf Gesellschaften mit kleinerer Marktkapitalisierung. Das Team verfügt über fundierte Kenntnisse des russischen Marktes und sucht nach unterbewerteten Unternehmen mit guten Fundamentaldaten. Bain und Bockstaller sehen in Russland einen vergleichsweise attraktiv bewerteten zyklischen Markt und investieren vor allem in die Branchen Energie, Rohstoffe und Finanzen. Top Holdings des im Jahr 2008 aufgelegten Fonds sind aktuell (Stand: 31.10.2019) Gazprom sowie die Finanzinstitutionen Sberbank of Russia und TSC Group (Tinkoff Bank).


BNP Paribas Funds Russia Equity C (ISIN: LU0823431720)


Seit der Auflage im Jahr 2013 konnte Portfoliomanager Dan Fredrikson bereits rund 1,3 Milliarden Euro einsammeln. Er investiert mindestens 75 Prozent des Vermögens in Aktien von russischen Unternehmen. Teil der Anlagepolitik ist zusätzlich die Berücksichtigung von ESG-Kriterien (UN Global Compact-Prinzipien). Wie beim Picet-Russland-Fonds setzt Fredrikson nach Branchen vor allem auf Energie, Rohstoffe und Finanzen. Schwergewicht im Portfolio ist aktuell (Stand 30.10.2019) der Mineralölkonzern Lukoil, der trotz des schwierigen Marktumfelds und volatilen Ölpreisen in den vergangenen Jahren kräftige Zuwächse verzeichnen konnte.


Danske Invest SICAV - Russia (ISIN: LU0495011024)


Seit Auflage im April 2010 managt Olga Karakozova den Aktienfonds des dänischen Vermögensverwalters Danske Invest. Die Portfoliomanagerin investiert vorwiegend in Aktien von russischen Unternehmen sowie in Aktien von Unternehmen aus Staaten der früheren Sowjetunion. Zur Absicherung und zum effizienten Portfoliomanagement kann der Fonds Derivate nutzen. Die Branchenschwerpunkte sind mit den anderen beiden Russland-Fonds identisch. Lukoil, Gazprom und Sberbank of Russia bilden die Top drei des Portfolios von Fondsmanagerin Karakozova.

 


 


Die Wertentwicklung der Fonds im Fünf-Jahreszeitraum