Die OPEC bemüht sich weiter um eine Stabilisierung des Ölpreises. Generalsekretär Mohammed Barkindo wird im September in den Iran reisen, um eine Ausweitung der Ölfördermenge mit Teheran zu verhindern und damit die Überproduktion zu stoppen. Bereits am Dienstag sind die Ölpreise um 1,5 US-Dollar (3%) gestiegen als der Iran seine Bereitschaft signalisierte, die Produktion auf dem derzeitigen Strand einzufrieren.

Allerdings basiert diese Bereitschaft auf anonymen Quellen. Der jüngste Anstieg des Preises über die 50-Dollar-Marke ist also von Spekulationen getrieben. Für den Iran ist die Verkündung der Kompromissbereitschaft taktisches Kalkül. Das Land produziert bereits nahe am Förderlimit und kann seine Produktion ohnehin nicht mehr nennenswert ausweiten.

Ein „Einfrieren“ der Ölproduktion (Production Freeze) gilt auch aus weiteren Gründen als unwahrscheinlich. Selbst wenn alle großen Produzenten sich einigen können, gibt das einem Bericht von Goldman Sachs zufolge den kleineren Produzenten im Markt die Gelegenheit, durch eine Ausweitung der Produktion Marktanteile zurück zu erobern. Alle Ölproduzenten schauen auf das, was der Iran, Irak und Saudi Arabien machen, um rechtzeitig reagieren zu können.

Die OPEC hat in den vergangenen Jahren also eine Menge an Macht einbüßen müssen. Eine Rückkehr zur ‚alten OPEC‘, die in der Lage war, die Ölpreise über längere Zeit zu kontrollieren, werde es in absehbarer Zukunft nicht geben, sagen Marktanalysten der Commerzbank auf Nachfrage von FondsDISCOUNT.de. Denn die OPEC sei nicht mehr für die Grenzproduktion verantwortlich, was vor zwei Jahren den dramatischen Strategiewechsel nach sich zog. Einige Länder wie der Irak geben offen zu, dass sie ihre Produktion ausweiten wollen. Auch würden Länder wie Nigeria und Libyen, die derzeit mit unfreiwilligen Produktionsunterbrechungen zu kämpfen haben, kaum ernsthaft über freiwillige Mengenbegrenzung auf dem aktuellen Niveau nachdenken.

Die Tatsache, dass der Markt mit einem Anstieg der Sorte Brent um drei Prozent so sensibel auf Äußerungen des Iran reagiert (siehe rote Markierung), lässt das Risiko einer erneuten scharfen Preiskorrektur steigen. Am Mittwochnachmittag könnte es bereits so weit sein. Dann nämlich wird der wöchentliche Lagerbericht des US-Energieministeriums veröffentlicht. Sollte dieser entgegen der Konsensmeinung höher ausfallen als erwartet, könnte der Ölpreis die psychologisch wichtige Marke von 50 US-Dollar pro Barrel weiter aus den Augen verlieren.

Neben dem Ölpreis gehören jedoch noch andere Assets zu einer ausgewogenen Rohstoff-Strategie. Da wären einerseits die unterschätzten Edelmetalle Silber, Platin und Palladium. Investoren sollten nicht alles auf eine Karte setzen, sondern auch Industriemetalle und Agrarrohstoffe für eine ausgewogene Diversifikation im Auge behalten. Im Commerzbank Rohstoff-Strategie Fonds (ISIN: LU0726941049) sind alle Assets ausreichend Diversifiziert – auch wenn der Ölpreis derzeit unberechenbar scheint, können Anleger mit einer Fondslösung das Risiko eingrenzen.