‚Ich finde diesen Fonds interessant – aber er notiert in US-Dollar. Da besteht doch ein Währungsrisiko!‘ So oder so ähnlich mag der Gedankengang so manchen Anlegers geartet sein, wenn dieser auf der Suche nach einem für ihn geeigneten Fonds ist. Es ist richtig, dass Währungen und Wechselkurse beim Investieren eine Rolle spielen können. Doch muss man dabei ganz klar differenzieren.


Welche Fondswährung? Es kommt darauf an!


Bei der Suche nach geeigneten Fonds stößt man immer wieder auf das Thema Währung. Denn in Deutschland zugelassene Fonds notieren nicht nur in Euro. Investmentfonds können auch in Britische Pfund, US-Dollar, Schweizer Franken oder auch seltener in weniger gängige Währungen wie Norwegische Kronen oder Polnische Zloty notieren. Macht das für mich als Anleger einen Unterschied? Um das zu klären, sei vorab der Begriff des Währungsrisikos definiert: Darin ist das Risiko zu sehen, welches eine Währung A gegenüber einer Währung B im relevanten Zeitraum ab- oder aufwertet und sich diese Änderung nachteilig auf die Rendite des betreffenden Investments auswirkt. Einem Wechselkursrisiko steht typischerweise eine Wechselkurschance gegenüber. Die Währung, in der die Fondsanteile gehandelt werden, spielt letztlich für Anleger keine Rolle. Vor allem dann nicht, wenn der Fonds in Aktien aus dem Euro-Raum investiert. Denn das investierte Geld – gleich der Währung – liegt nur in Euro-Werten. 


Währungsrisiko liegt im Fonds selbst


Anleger verfügen jedoch häufig über ein global diversifiziertes Portfolio (Aktienfonds, ETF, Einzelwerte). Darunter befinden sich dann in der Regel ausländische Unternehmen. In dem Fall besteht tatsächlich ein Währungsrisiko – ganz gleich, ob der Fonds in Euro oder in einer Fremdwährung notiert ist. Doch welche Relevanz hat das vermeintliche Währungsrisiko? Auf kurze Sicht werden die Renditen sicherlich von den Wechselkursen beeinflusst, positiv und negativ. Für Volkswirtschaften hätte eine Währungsabwertung beispielsweise den Effekt, dass gerade exportorientierte Unternehmen profitieren, da diese ihre Waren günstiger anbieten können. Dies führt dann zu Umsatzsteigerungen und in der Regel auch zu höheren Aktienkursen. Langfristig kann sich dieser Effekt auf Anlegerseite jedoch ausgleichen. Denn wirken sich in manchen Jahren bestimmte Wechselkurse partiell negativ auf die Rendite aus, ist der Effekt in anderen Jahren ein gegenteiliger. Wenn Anleger länder- und regionenübergreifend investieren, erreichen sie zusätzlich eine Risikostreuung. Diese Streuung kann dann zu einer höheren risikobereinigten Rendite führen (eine höhere erwartete Rendite im Verhältnis zum eingegangenen Risiko). Es besteht also ein Währungsrisiko an allen ausländischen Aktienmärkten außerhalb der Eurozone. Dieses steigt, je kürzer der Anlagehorizont ist und je stärker das Kapital auf einzelne Währungen konzentriert wird. Andersherum sinkt es bzw. wird zu einem unrelevanten Kriterium bei einem ausreichend diversifizierten Portfolio.


Währungsgesicherte Fonds


Nun gibt es auch die Möglichkeit, auf währungsgesicherte Aktienfonds zurückzugreifen. Da Absicherungen komplexe Vorgänge sind (z. B. Währungsoptionen oder Devisentermingeschäfte), werden diese Maßnahmen in Form von Kosten an die Anleger weitergegeben. So sind diese „gehedgten“ Fonds oftmals teurer und haben geringere Renditechancen als ungesicherte. Die Ausnahme bilden Rentenfonds in Fremdwährung, die als Risikoanker und sicherer Grundbaustein im Portfolio dienen. Hier sollte ein Wechselkursrisiko strikt vermieden werden, weil sie ihre Risikosenkungsfunktion ansonsten teilweise verlieren.