Der Schock über den Brexit ist noch nicht überwunden, da taucht am Horizont schon die nächste Hiobsbotschaft für die Finanzmärkte auf. Die Gerüchte über eine neue Bankenrettung in Italien kamen zu Beginn der Woche auf. Zunächst hieß es, die italienische Regierung wolle bis zu 40 Milliarden Euro direkt in das eigene Bankensystem pumpen, um notleidenden Kreditinstituten unter die Arme zu greifen. Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge könnte der Bailout aber noch deutlich höher ausfallen: Italien will Staatsgarantien von bis zu 150 Milliarden Euro einsetzen, um seine Banken zu retten.

Besonders schockierend: Der italienische Premierminister will nicht etwa die Aktienkurse der Banken stützen, sondern einen drohenden Bank-Run verhindern, berichtet das WSJ und nimmt Bezug auf regierungsnahe Quellen.

Die Europäische Kommission hat diesen Plan bereits durchgewunken. Eine Sprecherin der EU-Kommission hält die Höhe der in Aussicht gestellten Staatsgarantien für angemessen. Einen Zeitplan für den Einsatz der Staatsgarantien gibt es nicht, aber die Maßnahme wird an den Märkten nicht gerade für einen Vertrauensschub sorgen.

Bankaktien haben nach dem Brexit am schlimmsten bluten müssen. In Deutschland gehörten die Commerzbank und die Deutsche Bank zu den größten Verlierern. In Italien sorgte vor allem das Veto von Bundeskanzlerin Angela Merkel gegen eine direkte Geldspritze für die Banken für fallende Kurse. Die italienische Veneto Banca musste daraufhin von einem Hilfsfonds gerettet werden, nach dem ein Versuch der Rekapitalisierung der Bank an den Finanzmärkten keine neuen Investoren anlocken konnte.

Die Krise der italienischen Banken geht weit über den Brexit hinaus. Seit dem Beginn des Jahres mussten die italienischen Banken die Hälfte ihrer Marktkapitalisierung einbüßen. Grund ist die hohe Anzahl an faulen Krediten in den Portfolios der Banken, gepaart mit niedriger Profitabilität in einem ultraniedrigen Zinsumfeld. Die Financial Times beziffert die Zahl der faulen Kredite in den Bankbilanzen auf etwa 200 Milliarden Euro, 85 Milliarden könnten noch dazu kommen.

Den Rating-Agenturen Fitch und Moody’s zufolge könne die Bankenkrise sich zu einer ausgewachsenen Staatsschuldenkrise in Italien ausweiten. Sollte das Land seinen Schuldenstand erhöhen, um die Banken in vollem Umfang zu stützen, würde das die ohnehin schwache Kreditwürdigkeit Italiens gänzlich unterminieren.

Was Anleger jetzt beachten sollten
Die schlechten Nachrichten aus Italien dürften vorsichtige Anleger noch stärker als bisher in vermeintlich sichere Assets wie Gold treiben. Denn die Ängste vor einer Ansteckung weiterer Länder wie zum Höhepunkt der Bankenkrise im Jahr 2012 sind noch in frischer Erinnerung.

Seit Jahresbeginn setzte eine Trendwende bei Gold ein und die Kurse stiegen seitdem nachhaltig an. Nach dem Brexit stieg der Kurs des gelben Edelmetalls erneut schlagartig um fünf Prozent. Bei FondsDISCOUNT.de-Kunden äußert sich das in einer verstärkten Nachfrage des BlackRock World Gold Fund (ISIN: LU0055631609) oder des Stabilitas Gold + Ressourcen (ISIN: LU0229009351) - beide Fonds befinden sich auf den ersten Plätzen in unserer Topseller-Liste. Das Depotvolumen des BlackRock Goldfonds ist unter FondsDISCOUNT.de-Kunden im Juni um satte 36,79 Prozent gestiegen. Bei Stabilitas stieg das Volumen immerhin noch um 22,86 Prozent an.

Auch bei Silber setzte ein stabiler Aufwärtstrend ein, der bislang anhält, wie man an der Entwicklung des Stabilitas Silber + Weissmetalle-Fonds (ISIN: LU0265803667) nachvollziehen kann (siehe Chart).