Die Bank of England (BoE) wird am Donnerstagmittag den aktuellen Bericht des Geldmarktkommittees veröffentlichen und darin vermutlich die erste Zinssenkung in Großbritannien seit 2009 beschließen. Der Schritt war schon direkt nach dem Votum zum Brexit erwartet worden und gilt unter Marktteilnehmern als eingepreist. Unternehmen können sich weiterhin so günstig verschulden wie nie zuvor. Das Spiel geht in eine neue Runde.

Doch ob die Zinssenkung in Großbritannien nun kommt oder wieder verschoben wird, ist für manche Gesellschaften mittlerweile vollkommen irrelevant. Seit der Finanzkrise gab es bereits mehr als 600 Zinssenkungen. „Eine mehr oder weniger ändert auch nichts an der Richtung, in die wir uns bewegen“, sagt Volker Schnabel, Senior Analyst bei der unabhängigen und inhabergeführten Mack & Weise Vermögensverwaltung im Gespräch FondsDISCOUNT.de.

Die aktuelle globale Nullzinspolitik nimmt ihren Lauf und zerstört damit eine ganze Anlageklasse. Es gibt immer weniger Staatsanleihen, die überhaupt noch von den Zentralbanken gekauft werden können. Das treibt die Zinsen noch tiefer in den Keller. Die Anzahl der Schuldtitel mit negativen Zinsen wächst stetig. Bislang ist kein Ende dieser Entwicklung in Sicht. Die Finanzwelt steht Kopf: Investoren handeln Anleihen bereits aufgrund der starken Kursanstiege wie Aktien.

Der flexible Mischfonds M & W Privat (ISIN: LU0275832706) verzichtet daher komplett auf diese Assetklasse und investiert den Hauptteil seiner Mittel in Gold und andere Edelmetalle. Er konnte damit allein in diesem Jahr mehr als 58 Prozent zulegen. Damit lässt er auch namhafte Konkurrenz wie den FvS Multiple Opportunities oder den beständigen IP White Fonds in den Schatten (siehe Chart, oben). Als bis dato erfolgreichste Mischfonds in diesem Jahr liegt auf Platz eins unserer Topseller-Liste gemessen an der Performance der letzten zwölf Monate (53 %). Das kommt gut an bei Privatanlegern. In den Depots der FondsDISCOUNT.de-Kunden ist das Volumen innerhalb der vergangenen drei Monate um 39 Prozent angewachsen.

Asset Management in der neuen Normalität
Vor dem Jahr 2008 wurde die Vermögensallokation der M & W Fonds nahezu ausschließlich von fundamentalen Bewertungen oder antizyklischen Überlegungen bestimmt. Doch seit Krisenausbruch machen sich Regierungen und Zentralbanken als dominante Akteure den Markt zu Eigen. An dieser „experimentellen Rettungspolitik“ möchte das Fondsmanagement nicht teilhaben, da „eine Abkehr von der per Druckerpresse finanzierten Schuldenwirtschaft überhaupt nicht erkennbar“ sei. Der M & W Privat Fonds fokussiert sich seither immer stärker auf die Währungsmetalle Gold und Silber bzw. deren Produzenten, heißt es auf der Webseite des Vermögensverwalters.

Je nach Marktlage kann der Fonds bis zu jeweils 100 Prozent des Vermögens in Aktien, Anleihen, Liquidität (inkl. Währungen) oder physische Edelmetalle (z.B. Barren, ETFs) angelegt werden. Anleihen sucht man jedoch seit 2014 vergeblich im Portfolio des Fonds. Für das Anlageziel des Fonds – eine überdurchschnittlichen Wertzuwachs generieren – wird diese Anlageklasse im Niedrigzinsumfeld immer unattraktiver.

Die Zentralbanken haben in ihrer „hemmungslosen Inflationspolitik“ seit der Finanzkrise rund zwölf Billionen US-Dollar gedruckt. „Das zerstört mittelfristig nicht nur die Wirtschaft, sondern stellt eine zunehmende Bedrohung für das weltweite Währungssystem selbst dar“, heißt es im aktuellen Fondsmanager-Kommentar auf der Webseite des Unternehmens. Alle Marktteilnehmer müssen ihre Handlungen an dieser neuen Normalität ausrichten. Gold erscheint in diesen Zeiten das langfristig vielversprechendste Asset zu sein. „Wir gehen daher davon aus, dass die Trendwende an den Edelmetallmärkten erst begonnen hat und die immer wieder zu erwartenden Korrekturen als (Nach-) Kaufgelegenheit genutzt werden sollten.“ Gemessen an Gold haben alle anderen relevanten Währungen in den letzten 100 Jahren fast vollständig an Wert verloren (siehe Grafik, rechts).

Das größte Geldexperiment in einer verrückten Welt
Die Begründung dieser Annahme besteht darin, dass es in einer endlichen Welt kein unendliches exponentielles Wachstum geben kann. Die Zentralbanken versuchen zwar, mit ihrer Geldflut das Wachstum der Wirtschaft anzukurbeln, doch ihre Politik führt nicht zu dem gewünschten Erfolg. Das Geld landet nicht bei den Unternehmen, sondern vornehmlich bei den Banken, die damit an den Finanzmärkten spekulieren. Sie müssen das tun, weil die niedrigen Zinsen die Einnahmen aus dem Kreditgeschäft unterspülen. Zudem belasten faule Kredite noch immer die Bilanzen der europäischen Banken. Eine neue Bankenkrise kann nicht mehr ausgeschlossen werden.

Die Unternehmen selbst geben im großen Stil Anleihen aus, um sich günstig zu verschulden und eigene Aktien zurückzukaufen. Die für nachhaltiges Wachstum wichtigen Investitionen bleiben aus. Am deutlichsten sieht man diese Entwicklung derzeit am Aktienmarkt in den USA. Nach dem Votum zum Brexit ist der Kurs des S&P 500 Index explodiert und hat sich auf einem Rekordniveau eingependelt. Eine fundamentale Begründung dafür – etwa durch eine verbesserte Finanzsituation der US-Unternehmen – gibt es nicht. Im Gegenteil: Die Unternehmensgewinne stagnieren bis auf wenige Ausnahmen bereits seit Jahren (siehe Chart, oben).

„Es ist eine verrückte Welt“, sagte Jürgen Stark, ehemaliger EZB-Chefvolkswirt, bereits 2013. „Die großen Notenbanken setzen den Markt außer Kraft. Die Marktteilnehmer verändern ihr Verhalten, richten sich allein an den Notenbanken aus – und umgekehrt.“

Dieses „größte Geldexperiment der Geschichte“ wird nach der Finanz-, Banken, Euro- und Schuldenkrise in einer finalen Krise münden, und zwar in der Krise unseres Kreditgeldsystems, befürchtet man bei Mack & Weise. Investments in Edelmetalle sind in so einem Szenario der einzige Weg, sich gegen dieses Risiko abzusichern. Die anhaltende Rallye bei den Edelmetallen gibt den Fondsmanagern recht. Hält sie bis zum Jahresende an, dann wird wohl kaum ein anderer Fonds die Performance des M & W Private übertreffen können.