Im Alltag ist es nicht immer einfach, die vielbeschworene Ruhe zu bewahren. In vielen Situationen möchten man aktiv reagieren, handeln, sich einmischen. Das macht auch oftmals Sinn – schließlich möchten wir selbstbestimmt leben und Dinge eigenverantwortlich in die Hand nehmen. Passivität kann dagegen lähmend wirken. Doch bezüglich Investments muss man genauer hinschauen, um das richtige Verhalten an den Tag zu legen. Ist man beispielsweise aktienseitig investiert, kann zumindest von einem kleinen Interesse für Aktienmärkte ausgegangen werden. Dementsprechend verfolgen Anleger auch die Marktbewegungen. Doch dabei ist Vorsicht geboten: Wenn Sie sich für langfristige Investments entschieden haben, sollten Sie sich nicht zu einem taktischen Trading verleiten lassen.
Negative Trading-Folgen
Es ist an sich keine Neuigkeit, sich von überhitzten Tradings fernzuhalten. Doch oftmals sind Anleger der Meinung, in bestimmten Marktlagen agieren zu müssen, um womöglich davon zu profitieren. Gegenüber Langfristigkeitsinvestments kann das fatal sein. Niemand kann vorhersagen, wie lange eine Hausse oder eine Baisse andauert. Kursabfälle oder auch Kurserholungen können abrupt von statten gehen. Die Analysten von Morningstar verweisen in einer aktuellen Studie konkret auf die negativen Trading-Folgen bei Investmentfonds.
„Staying Invests is the Name of the Game”
Grundlage für die Analyse mit dem Untertitel „Staying Invests is the Name of the Game” war der nachgewiesene Fakt, dass das Zeitfenster für Outperformance bei Aktien sehr klein ist: „Mit Blick auf den US-Aktienmarkt machten zwischen Januar 1926 und Oktober 2018 fünf Prozent der Monate den Unterschied zwischen Cash- und Aktien-Performance. Genauer gesagt reichten US-Aktien 51 Monate von insgesamt 1.063 Monaten, um besser abzuschneiden als Cash.“ Morningstar wollte wissen, ob sich dieses Phänomen auch auf aktiv verwaltete Aktienfonds übertragen lässt. Dazu wurde die (Brutto-)Performance von 5.568 Fonds weltweit im Zeitraum zwischen November 2003 und Oktober 2018 untersucht. Auch hier konnte ein ähnliches Ergebnis festgestellt werden. Demnach erzielten 3.753 Fonds in dem Zeitraum eine Outperformance gegenüber der Benchmark. Das Analysehaus errechnete, dass innerhalb der 15 Jahre im Median nur sechs Monate relevant waren. Demnach würde das Gros des aktiven Managements der Dynamik des gesamten Marktes folgen. Nach Domizil waren Unterschiede feststellbar, ab nicht gravierend.
Monate, in denen die Benchmark outperformed wurde (zusammengefasst)
Durchschnitt | Median | 25 Prozent | 75 Prozent |
7,43 | 6 | 3 | 10 |
Monate, in denen die Benchmark outperformed wurde (nach Region)
Region | Anzahl Fonds | Durchschnitt | Median | 25 Prozent | 75 Prozent |
Asien (entwickelt) | 178 | 7,49 | 5 | 3 | 9 |
Canada | 304 | 7,78 | 5 | 3 | 12 |
Europa - ex Euro | 307 | 9,22 | 8 | 4 | 13 |
Eurozone | 1430 | 7,40 | 6 | 3 | 10 |
Großbritannien | 388 | 8,71 | 8 | 4 | 12 |
USA | 1146 | 6,44 | 5 | 2 | 9 |
Quelle: Morningstar
Fonds identifizieren, Geld investieren, abwarten und Tee trinken!
Die Analysten resümieren, dass das Zeitfenster für die Outperformance bei aktiv verwalteten Aktienfonds äußerst klein ist. So wäre es sehr sinnvoll, während allen Marktlagen investiert zu bleiben, um eine mögliche Outperformance mitnehmen zu können. Wenn der richtige Fonds identifiziert ist – so Morningstar – sollte man einfach bei der Stange bleiben. Schließlich könne niemand die Renditen des Folgemonats voraussagen. Weil das Experiment auf eine Vorkosten-Rechnung basiert, sei das Zeitfenster in der Realität möglicherweise noch kleiner. Morningstar kommentiert die Studie mit den abschließenden Worten: Fonds identifizieren, Geld investieren, abwarten und Tee trinken!
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