Investoren leben in unruhigen Zeiten. Wie man am Volatilitäts-Index VDAX erkennen kann, nehmen die Schwankungen am Markt seit Mitte 2014 wieder zu. Der VDAX wird auch als Angstbarometer bezeichnet, weil er einen Aufschluss darüber gibt, wie nervös sich die Investoren verhalten. Wie man am Drei-Jahres-Chart des VDAX erkennen kann, stieg die Volatilität vor dem Brexit auf einen Spitzenwert und nahm danach kontinuierlich ab, seit sich die Investoren mit der Realität der EU ohne Großbritannien angefreundet haben.

Wenn sich die Marktteilnehmer auf eines einigen können, dann geht jede künftige Marktentwicklung – egal ob es eine neue Börsen-Rallye oder den nächsten Crash gibt – mit einer erhöhten Volatilität einher.

Um mit dieser Nervosität an den Märkten besser umzugehen, gibt es Fonds, die sich die hohen Schwankungen an den Märkten zunutze machen. Volatilitätsfonds eignen sich dazu, Verluste in besonders schwankungsreichen Marktphasen abzufangen. Sie sind weniger als Renditebringer geeignet, da sich ihre Anlagestrategien in erster Linie darum kümmern, mit den aktuellen Schwankungen Gewinne zu erzielen.


Minimum Volatility: Weniger Schwankungen bei geringerer Rendite
Andere Fonds versuchen, sich auf Aktien zu konzentrieren, die weniger schwanken als der Gesamtmarkt. Diese Werte steigen in guten Marktphasen nicht so stark, in schlechten Zeiten fallen die Kurseinbrüche dafür aber auch wesentlich milder aus. Der Parvest Equity World Low Volatility Fonds (ISIN: LU0823417810) verfolgt so eine Anlagestrategie. In unserem Chartvergleich der beliebtesten Volatilitäts-Fonds der FondsDISCOUNT.de-Kunden schneidet er seit seinem Auflagedatum am 17.05.2013 mit einer Wertsteigerung von knapp 37 Prozent eindeutig am besten ab.

Die Anlagestrategien sind vielfältig und komplex – die Fonds zahlreich. Das Research-Unternehmen Morningstar schätzt, dass es insgesamt über 300 Fonds aus mehr als 64 Kategorien gibt, die sich mit dem Thema Volatilität beschäftigen. Sie verwalten Assets im Wert von mehr als 150 Milliarden US-Dollar – Tendenz steigend.

Der Assenagon Alpha Volatility (ISIN: LU0575255335) orientiert sich an mittel- bis langfristig orientierte Anleger. Er erzielt seinen Wertzuwachs mit einer Kombination aus Derivate-Strategien, mit der er die Schwankungen an den Aktien-, Renten- und Währungsmärkten nutzt und mit einem großen Teil des Fonds-Volumens am Geldmarkt aktiv ist. In den vergangenen drei Jahren gab es damit immerhin 20 Prozent.

Die Bank HSBC Trinkaus verfolgt mit ihrem Aktienstrukturen Europa Fonds (ISIN: LU0154656895) eine ausgefeilte Optionsstrategie. Der Fonds investiert einen Großteil des Kapitals in Wandelschuldverschreibungen, Optionsanleihen, Optionsscheine auf Wertpapiere und andere Derivate, mit der das Fondsmanagement in drei Jahren knapp elf Prozent erzielen konnte.

Volatilitäts-Fonds werden bei Investoren in unruhigen Marktphasen weiter an Popularität gewinnen. Investoren, die die Schwankungen im Portfolio auf diese Weise absichern wollen, können sich in einem Artikel zum Thema Absolute Return Strategien und zur Kontrolle der Volatilität mit Optionen weiter informieren.