FondsDISCOUNT.de: Seit Auflage des S4A Pure Equity Germany (ISIN: DE000A1W8960) im Dezember 2013 konnte Ihr Deutschlandfonds in jedem Jahr den DAX hinter sich lassen. Was ist die Grundlage für diese konstante Überrendite?


Dr. Christian Funke: Ich denke, dass das Geheimnis des Erfolgs in dem systematischen Investmentansatz liegt. Der S4A Pure Equity Germany folgt wie alle unsere Anlagestrategien bei Source For Alpha einem wissenschaftlich fundierten, regelgebundenen Investmentprozess. Das bedeutet, bei uns entscheidet nicht das Bauchgefühl des Fondsmanagers, sondern wir folgen klaren Anlageregeln bei unserer Portfolioumsetzung. Dieser systematische Prozess schaltet psychologische Restriktionen aus, sodass bei uns keine „Gier“ aufkommen kann. Gleichzeitig kann unser Fondsmanagement nicht „in Panik geraten“, wenn es an den Aktienmärkten zu Turbulenzen kommt.


 


Zur Ableitung ihrer Anlageregeln nutzen Sie konsequent die „Erkenntnisse der Wissenschaft“. Können sie einmal erläutern, wie aus einzelnen Forschungsergebnissen systematische Anlageregeln entstehen, welche dann auch bei Ihnen zum Einsatz kommen?


Wir analysieren fortlaufend die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Wenn eine Untersuchung vielversprechend erscheint, bauen wir die Analyse für sehr liquide Anlageuniversen wie den S&P 500 oder den Stoxx Europe 600 nach. Wenn sich die Ergebnisse für diese hochliquiden Universen bestätigen, gießen wir sie in eine Anlageregel, welche dann in unseren Anlagestrategien zum Einsatz kommt.


 


Neben dem wissenschaftlichen Investmentansatz: Worin unterscheidet sich Ihr Deutschlandfonds noch von den Wettbewerbern?


Unser Fonds ist immer zu 100% investiert – das heißt, wir machen innerhalb des S4A Pure Equity Germany keinerlei „Market Timing“. Einige unserer größten Hauptwettbewerber reduzieren die Aktienquote, wenn sie denken, dass der Markt steigen wird und erhöhen sie auf über 100% – mittels Futures oder anderen Derivaten – wenn sie der Überzeugung sind, dass wir vor einem Bullenmarkt stehen.


 


Das heißt, Sie investieren überhaupt nicht in Optionen, Futures oder sonstige derivative Finanzinstrumente?


Nein, wir investieren ausschließlich in börsennotierte, liquide deutsche Aktien.


 


Was bei dem Fonds trotz der 100-prozentigen Aktienquote auffällt: Das Risiko ist deutlich geringer als das Risiko des DAX. Wie schaffen Sie es dennoch, den Index in jedem Jahr zu schlagen?


Ein Investment in den S4A Pure Equity Germany war in den vergangenen Jahren immer mit einem deutlich geringeren Risiko verbunden als beispielsweise ein Investment in ein DAX-ETF. Der Grund für das geringere Risiko unseres Deutschlandfonds liegt in unserer Aktienselektion: Die Kapitalmarktforschung hat gezeigt, dass der Anleger für den Kauf sehr riskanter Titel – wie etwa bestimmter zyklischer Industrietitel oder Bankwerte – keine zusätzliche Rendite erhält. Im Gegenteil, diese Werte weisen eine deutlich geringere Durchschnittsrendite auf als der Gesamtmarkt. Deshalb gewichten wir riskante Titel in unserem S4A Pure Equity Germany strukturell geringer. Die Untergewichtung dieser Werte hatte in den vergangenen Jahren nicht nur einen positiven Performancebeitrag, sondern führte auch zu einem im Vergleich zum Markt deutlich geringeren Risiko.


 


Wie bewerten Sie das aktuelle Marktumfeld in Deutschland, wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Risiko?


Die wesentliche Frage ist, ob wir uns noch am Beginn der konjunkturellen Erholung befinden oder bereits sehr nahe am Höhepunkt des Konjunkturzyklus sind. Zum Höhepunkt des Konjunkturzyklus läuft die Wirtschaft auf Hochtouren, wobei sich erste Zeichen einer konjunkturellen Überhitzung zeigen. Diese Phase geht üblicherweise mit deutlich steigenden Inflationszahlen einher. Um die Inflation in den Griff zu bekommen, muss die Geldpolitik dann deutlich restriktiver werden. In Europa beziehungsweise Deutschland sind wir von dieser Situation noch ein ganzes Stück entfernt: Die Geldpolitik der EZB ist weiterhin sehr expansiv und die relativ geringen Inflationszahlen deuten darauf hin, dass dies noch eine Zeit lang so bleiben wird. Daher sind wir insgesamt zuversichtlich, dass die grundsätzlich positive Aktienmarktentwicklung in der näheren Zukunft anhalten wird. Risiken sehen wir vor allem in schwelenden geopolitischen Konflikten, die durch einen schwer ausrechenbaren US-Präsidenten teilweise unnötig befeuert werden. Insbesondere reagiert der Markt äußerst sensibel auf Nachrichten zu einem möglichen militärischen Konflikt auf der koreanischen Halbinsel.


 


Diese positiven Aussichten haben natürlich auch schon seit einigen Jahren zu einer Hausse am Aktienmarkt geführt. Sind Aktien eigentlich schon zu teuer?


Gemessen am Bewertungsniveau wie beispielsweise den Kurs-Gewinn-Verhältnissen sind deutsche Aktien derzeit weder besonders billig noch besonders teuer. Auffallend ist allerdings, dass die Dividendenrendite im Verhältnis zum zehnjährigen Zinsniveau extrem hoch ist. Dies zeigt, dass noch ein sehr gesundes Maß an Skepsis im Markt zu finden ist. Von einem Aktienhype wie zur Jahrtausendwende sind wir auf jeden Fall noch weit entfernt


 


Viele Anleger stellen sich die Frage, ob sie lieber in den deutschen Heimatmarkt oder lieber in anderen europäischen Märkte investieren sollten. Was ist Ihre Meinung hierzu?


Wir sind sowohl für die europäische Wirtschaft im Allgemeinen als auch für die deutsche Volkswirtschaft im Speziellen zuversichtlich, was die zukünftige Entwicklung angeht. Aus Risikogesichtspunkten ist Deutschland dem Rest der Eurozone klar vorzuziehen: Beispielsweise würde ein erneutes Aufflackern der Eurokrise die südeuropäischen Volkswirtschaften deutlich stärker treffen als Deutschland.


 


Ein weiteres Thema, welches Sie immer hervorheben, sind die Kosten. Wie wesentlich ist aus Ihrer Sicht ein konsequentes Kostenmanagement, um eine kontinuierliche Outperformance erreichen zu können?


Das Thema Kosten ist sehr wesentlich für uns. Unsere Fonds zeichnen sich durch niedrige Gesamtkostenquoten (TERs) im Vergleich zu vielen anderen aktiven Aktienfonds aus – auch dies trägt zu einer höheren Rendite für unsere Anleger bei. Aber nicht nur die expliziten jährlichen Kosten für Verwaltungsgebühren oder Verwahrstellenvergütung spielen eine große Rolle, auch die Handelskosten minimieren wir über einen effizienten eigenen Aktienhandel und einen von der Anlageentscheidung bis zur Umsetzung optimierten „Best Execution“-Prozess mit möglichst geringen expliziten und impliziten Transaktionskosten. All dies trägt entscheidend zu einer höheren Nettorendite für unseren Fonds bei, in den wir als Fondsmanager ja auch selbst mit eigenen Geldern investieren.


 


Für welche Anleger ist der Fonds geeignet?


Ich denke wir haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass der S4A Pure Equity Germany eine gute Ergänzung des Portfolios für einen breit aufgestellten Fondsinvestor ist. Wer glaubt, dass sich der deutsche Aktienmarkt insgesamt in den nächsten Jahren gut entwickeln wird, besitzt mit dem S4A Pure Equity Germany eine gute Alternative gegenüber dem passiven Indexinvestment.


 


Herr Dr. Funke, vielen Dank für das Gespräch!


 


Tipp: Den S4A Pure Equity Germany können Sie über FondsDISCOUNT.de ohne Ausgabeaufschlag kaufen.

Jetzt in den Pure Equity Germany investieren